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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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füllte. Im Raum blieb es weiterhin still, da die Erdbewohner alles, was sie soeben gesagt hatte, noch einmal überdachten. Schließlich nippte sie an einem neuen Drink und fuhr fort:
    »Und auf diese Weise, sehen Sie, erschien den Ganymedern die Natur harmonisch vollendet und herrlich in dieser Vollkommenheit. Als die Wissenschaften entdeckt wurden und die Ganymeder mehr über ihren Lebensraum kennen-lernten, zweifelten sie niemals daran, daß die Natur und ihre Gesetze überall gleichermaßen herrschten, wie weit sie auch von ihrer eigenen Weisheit hinaus ins All getragen würden, selbst wenn sie eines Tages bis zur Unendlichkeit vorstießen. Warum hätten sie es sich auch andersgeartet vorstellen sollen? Sie waren ja nicht einmal imstande zu ermessen, wie anders die Verhältnisse aussehen konnten.«
    Sie hielt einen Moment lang inne und ließ ihren Blick bedächtig durch den Raum schweifen, so, als wolle sie versuchen, die Ausdrücke auf den Gesichtern im Kreis zu deuten.
    »Sie sagten mir, ich solle ehrlich sein«, sagte sie und legte erneut eine Pause ein. »Am Ende setzten wir einen Traum in die Wirklichkeit um, den wir seit Generationen genährt hatten – hinauszufliegen ins All und die Wunder anderer Welten zu entdecken. Als die Ganymeder schließlich, immer noch angefüllt mit ihren idyllischen Überzeugungen, zu den Dschungeln und in die Wildnis der Erde kamen, war dieser Eindruck für sie niederschmetternd. Wir nannten sie den Planeten der Alpträume.«

    12
    Die ganymedischen Ingenieure verkündeten, daß das Schiff unter Pithead über die Teile verfügte, die zur Reparatur des Antriebssystems der Shapieron benötigt wurden, und daß die Arbeit drei bis vier Wochen Zeit in Anspruch nehmen würde. Ein Fährdienst zwischen Pithead und der Hauptbasis wurde eingerichtet, da Techniker und Wissenschaftler beider Rassen bei dem Unternehmen zusammenarbeiteten.
    Die Ganymeder leiteten und führten dabei selbstverständlich die technischen Aspekte des Vorhabens aus, während sich die Erdbewohner um Transportprobleme, Logistik und Bereitstellung von verschiedensten Gegenständen am Ar-beitsplatz kümmerten. Verschiedene Gruppen von UNWO-Experten wurden an Bord der Shapieron geladen, um die voranschreitenden Arbeiten zu beobachten. Mit gebannter Faszination standen sie da, als ihnen einige der Geheimnisse und Problemstellungen der ganymedischen Wissenschaften erklärt wurden. Ein bedeutender Experte aus dem Bereich des nuklearen Ingenieurwesens von der Jupiter Fünf erklärte im nachhinein, daß er sich nach dieser Erfahrung fühle wie ein »ungelernter Aushilfsklempner, der durch ein Atomkraftwerk geführt wird.«
    Während die Reparaturarbeiten voranschritten, erarbeitete ein Team von UNWO-Spezialisten auf der Hauptbasis ein Programm aus, mit dem ZORAC im Schnellverfahren über irdische Computerwissenschaft und -technologie informiert werden sollte. Dabei kam die Konstruktion eines Code-, Umkehrungs- und Koppelungssystem heraus, wobei die entsprechenden Einzelheiten von ZORAC selbst erarbeitet wurden, um den ganymedischen Computer direkt mit dem Kommunikationssystem auf der Hauptbasis und damit auch mit dem Bordcomputerkomplex der J5 zu koppeln.
    Auf diese Weise erhielten ZORAC, und damit natürlich auch die Ganymeder, direkten Zugang zu den Datenspeichern der J5 . So wurde ihnen eine Fundgrube an Informationen über viele Aspekte irdischer Lebensart, Geschichte, Geographie und Wissenschaften eröffnet – Gebiete, in denen die Ganymeder einen unersättlichen Wissensdurst zeigten.
    Eines Tages herrschte im Kommunikationsraum des Missionskontrollzentrums im Hauptquartier der UNWO-Operationszentrale in Galveston Verwirrung, als plötzlich und unerwartet eine fremde Stimme über das Lautsprecher-system kam. Es handelte sich dabei um einen weiteren Scherz ZORACs. Die Maschine hatte eine eigene Grußbot-schaft an die Erde zusammengestellt und sie in den Kommunikationsfluß, der über die Laserverbindung von Jupiter Fünf zur Erde bestand, hineingeschmuggelt.
    Die Erde verlangte natürlich nach weiteren Informationen über die Ganymeder. In einer Pressekonferenz, die speziell zur Übertragung über das Weltnachrichtennetz anberaumt wurde, antwortete eine Gruppe von Ganymedern auf die Fragen, die ihr von Wissenschaftlern und Reportern gestellt wurden, welche die J5 -Mission begleiteten. Oben auf Ganymed wurde eine große Zuhörerschar für die Veranstaltung erwartet, und da auf der Hauptbasis keine ausreichend großen

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