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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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führte sie an. Als sie sich der Luftschleuse näherten, neben der Hunt wartete, traten die Ganymeder beiseite, um ihnen vor der inneren Tür Platz zu machen.
    »Alles in Ordnung, Chris?« fragte Hunt, als die beiden sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. »Noch wenige Augenblicke, und Sie sind wieder daheim.«
    »Ich muß schon sagen, daß ich sehr gut ohne diesen ganzen Publicity-Rummel ausgekommen wäre«, erwiderte der Professor.
    »Ich komme mir wie so eine Art Moses vor, der das Volk Israel heimführt. Na, bringen wir's hinter uns.«
    Hunt vollführte eine halbe Kehrtwendung und stand neben Danchekker. Beide standen sie der inneren Tür gegen-
    über. Hunt blickte zu Garuth hinüber und nickte.
    »ZORAC, öffne die innere Tür, Schleuse fünf«, befahl Garuth.
    Die gerippten Metallpaneele glitten geräuschlos aus Hunts Gesichtsfeld. Er trat nach vorn, hinein in die Schleu-senkammer und bewegte sich langsam auf die äußere Tür zu. Durch das Wirrwarr der Emotionen hindurch, die in ihm aufstiegen, nahm er undeutlich wahr, daß Danchekker an seiner Seite schritt und der Rest des UNWO-Kontingents folgte. Jenseits der Außentüre erstreckte sich eine breite, flache Rampe auf den Beton hernieder. Sie traten hinaus auf diese Rampe und fanden sich von etwas umgeben, was ihnen wie eine geräumige Kathedrale aus metal-lenen Gewölberippen vorkam und das von den schwungvollen Krümmungen der Unterseiten der Heckflossen der Shapieron gebildet wurde – mächtig emporstrebend, um sich schließlich mit dem Rumpf des Schiffes über ihren Köpfen zu vereinigen. Die Rampe und der Teil des Bodens, der von den Flossen überspannt wurde, lagen im Schatten des mächtigen Rumpfes und dieser Flossen. Aber jenseits davon erglänzte der Tag im hellsten Sonnenschein, der ihre gesamte Umgebung in ein umfassendes Farbenspektrum tauchte – da war das Grün der auf sie herabblickenden Hügel, die purpurnen, weißen und blauen Tönungen der Berge und des dahinterliegenden Himmels, die in allen Farben des Regenbogens gesprenkelte Menschenmenge, die dicht gedrängt auf den Abhängen der Hügel wartete, die rosafar-benen, grünen, roten, blauen und orangenen Pastelltöne der Hütten, die Weiße des Betonstreifens unter ihnen und sogar die schneeweißen Hemdbrüste der Delegierten, die in Reih und Glied exakt und starr aufgebaut waren.
    Und dann erhob sich der Lärm der Begrüßung. Es war so, als erhebe sich weit entfernt, auf den Hügelkuppen, langsam eine Woge der Geräusche, die im Hinabgleiten mächtiger und schneller wurde, bis sie schließlich mit einem Donnergetöse über sie hereinbrach und ihre Sinne überflutete. Die Hügel selbst schienen plötzlich zum Leben erwacht, als sich eine spontane Bewegung wie ein Muster ausbreitete, so weit das Auge nur blicken konnte. Zehntausende waren aufgesprungen und brüllten sich die Anspan-nung und die Erwartung aus dem Leib, die sich über Tage hinweg in ihnen aufgestaut hatten, und während sie brüll-

    ten, winkten sie – mit Armen, Hüten, Schirmen, Mänteln, mit allem, was sie gerade zur Hand hatten. Und hinter alldem, so als hinge wunder was davon ab, die Lärmkaskade zu übertönen, pulsierte der Klang von vielen Militärkapel-len auf und ab.
    Nach einigen Schritten auf der Rampe hielten die Erdbewohner inne, überwältigt von dem geballten Angriff, der auf alle ihre Sinne niederprasselte. Dann setzten sie sich erneut in Bewegung, marschierten die Rampe hinab und betraten den festen Boden der Erde unter den sich empor-wölbenden Pfeilern der Heckflossen der Shapieron . Sie traten vor, hinein in den Sonnenschein, und bewegten sich auf den Fleck zu, auf dem eine kleine Gruppe von Repräsentanten der Erde in vorderster Front, vor allen übrigen Menschen, stand. Sie schritten einher wie in einem Zustand von Trance. Dabei wandten sie ihre Köpfe, um mit ihren Blicken die Umgebung in sich aufzunehmen, die vielen Hügel, den See im Hintergrund... und sie schauten empor zum Schiff, das sich nun still und bewegungslos zum Himmel emporreckte. Einige erhoben ihre Arme und winkten der Menge auf den umliegenden Hügeln zu. Der Lärm schwoll auf das Doppelte seiner bisherigen Laut-stärke an, als die Massen ihrer Begeisterung darüber freien Lauf ließen. Bald winkte alles.
    Hunt näherte sich der vordersten Gruppe und erkannte die Gestalt von Samuel K. Wilby, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen. Neben ihm standen Irwin Frenshaw, der Generaldirektor der UNWO aus Washington, und

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