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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Interims-Commander – Sie noch ein paar Tage länger hierbehält?«
    »Okay, ist ja schon gut. Also, was ist geschehen?«
    »Ich fuhr gerade mit dem Luftkissenwagen hinter einer Herde Vierfüßler her, die unseren Zebras ähnelten. Ich dachte, das wäre vielleicht eine mögliche Abwechslung auf unserem Speiseplan. Da tauchte plötzlich hundert Meter vor mir dieser kleine Teufel auf. Er machte ganz den Eindruck, als wollte er eine Bombe auf mich schleudern. Da mußte ich das Lasergewehr einsetzen.« Kwango zuckte mit den Schultern. »Ich hatte die Waffe nur auf Minimalstärke eingestellt, wollte ihn wirklich nicht töten. Aber, Boß, der Affe ist einfach umgekippt, offensichtlich auf seine Bombe gefallen und explodiert.«
    »Haben Sie denn wenigstens etwas von ihm aufsammeln können?«
    »Ja, Commander, und jetzt kommen wir zu dem Punkt, der Ihnen sicher keine Freude bereitet. Der Affe war kein Tier, sondern ein Roboter.«
    Conrad vergaß seine Situation und wollte sich aufsetzen. Als der Schmerz wieder verebbt war, sagte er nur: »Verdammt.«
    »Genau«, lächelte Kurt. »Das Innenleben des Roboters steht so weit über der irdischen Technologie, daß ich mir wie ein Steinzeitmensch vorgekommen bin. – Matthew ist der modernste Robotertyp, den wir besitzen, aber gegen diesen leichten, kompakten und extrem beweglichen mechanischen Affen wirkt er wie eine Waschmaschine auf Beinen. Und das beste kommt noch, die Haut des Affenrobots ist ein lebender Organismus.«
    »Was?«
    »Zonis hat das gesagt. Sie zerbricht sich immer noch den hübschen Kopf darüber, wie so etwas möglich ist.«
    »Haben Sie noch mehr solcher schlechter Nachrichten?«
    »Ja, leider. Der Zank zwischen Khelad und Zonis ist wieder ausgebrochen. Ruth läßt keine einzige Gelegenheit aus, Achmed zu provozieren. Ich schätze, Ruth ist felsenfest davon überzeugt, daß Achmed der Saboteur ist.«
    Conrad schwieg einige Augenblicke, dann sagte er: »Sie mögen sie sehr, nicht wahr, Kurt?«
    »Boß, bei allem nötigen Respekt, ich glaube, das geht Sie einen feuchten Kehricht an.« Plötzlich breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Wie sind Sie bloß darauf gekommen, Boß?«
    »Mir ist ganz einfach aufgefallen, wie Sie sie immer ansehen. Aber im Grunde kommt mir die ganze Sache gelegen. Ich habe vor, die Zahl der Verdächtigen zu reduzieren, indem ich Zonis und Khelad gemeinsam auf eine Expedition entsende, ohne Überwachung durch einen von uns, und wenn …«
    »Keine Wenn und keine Aber«, erklärte Lieutenant Smith, die gerade zusammen mit Matthew das Zimmer betrat. »Im Augenblick haben Sie nichts anderes zu tun, als wieder gesund zu werden. Bis dahin übernehme ich die Entscheidungen. Ihre fünf Minuten sind um. Kurt, würden Sie bitte mal nach unseren Freunden sehen?«
    »Okay, Commander.«
    Als Kurt ging, rief Conrad ihm nach: »Was halten Sie denn von Puschkin?«
    Kwango drehte sich noch einmal um. »Ein tüchtiger Mann, nur Schachspielen kann er nicht.«
    »Wer hat denn gewonnen?«
    Kwango lächelte. »Aber Boß, so wenig Vertrauen? Er hat beim einundreißigsten Zug aufgegeben.«
    Lieutenant Smith drückte auf einen Knopf, und Conrad fand sich plötzlich in einer sitzenden Position wieder.
    »Essen«, sagte Indira. »Und essen Sie alles auf, wenn Sie keinen Ärger haben wollen.«
     

 
16.
     
    Nach sechs Tagen durfte Commander Conrad wieder seinen Dienst aufnehmen. Am Morgen des dritten Tages lag er im Delirium, hatte hohes Fieber und wies eine gelbliche Gesichtsfarbe auf. Lieutenant Smith pumpte ihn wieder mit Antibiotika voll und unterzog ihn einer Kombinationsbehandlung aus verstärkter Sauerstoffzufuhr und gleichzeitiger Temperatursenkung. Diese Maßnahme war nicht ungefährlich, und so führte Indira sie lieber selbst aus, statt sie Matthew zu überlassen. Obwohl sie schon einen harten Tag hinter sich hatte, blieb sie die ganze Nacht bei Conrad, um die Behandlung seinem jeweiligen Zustand anzupassen. Kurz vor dem Morgengrauen maß sie zum x-ten Mal seine Herz- und Lungentätigkeit. Abgesehen von einer überhöhten Flüssigkeitsansammlung in den Bronchien schien Conrad auf dem Weg der Besserung zu sein. Indira atmete auf.
    Kwango kam am Morgen, um sie abzulösen. Aber trotz der schwarzen Ringe unter ihren Augen schickte sie ihn fort.
    »Sie sollten sich wirklich etwas ausruhen, Indira. Matthew ist doch auch noch da, ganz zu schweigen von mir.«
    Lieutenant Smith lächelte matt und zeigte auf Conrad, der nun friedlich und tief

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