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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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kennen doch Kurt. Er hat einen Suchplan anhand Ihrer wahrscheinlichen Route erarbeitet, sich dann in den Exo gesetzt und ist mit dreißig Knoten in der Stunde losgerast. Sie können ihm dankbar sein.«
    »Das bin ich auch.«
    »Nun zu den weniger erfreulichen Dingen. Ich habe ins Logbuch eintragen und von Kurt gegenzeichnen lassen, daß ich das Kommando über das Schiff innehabe, bis Sie nach meinem medizinischen Urteil wieder voll diensttauglich sind. Haben Sie mich verstanden?«
    Verdammtes Weibsbild! Jetzt wußte Conrad, warum ihm die Szene die ganze Zeit über so bekannt vorgekommen war. Auf Kratos war es ihm ähnlich ergangen.
    »Verstanden?« fragte sie streng ein zweites Mal.
    Conrad seufzte. »Verstanden … Commander.« Er fühlte sich gut im Kopf und eigentlich wieder fit für den Einsatz. Aber was wollte er schon unternehmen, wenn Indira mit Kurt im Bunde war? »Für wie lange bin ich dieses Mal in Haft?«
    Indira lächelte. »Drei Tage, wenn Sie Glück haben.«
    »Und bei guter Führung?«
    »Darüber muß ich erst noch nachdenken.«
    In diesem Moment betrat Kurt das Zimmer. »Aha, unser Commander ist schon wieder munter … Boß, wissen Sie, Sie waren ein sehr unartiger Junge. Und wenn Sie nicht versprechen, in Zukunft brav zu sein, lassen der Lieutenant und ich Sie nie mehr in die Nähe von unseren teuren Spielsachen. Na, wie gefällt Ihnen das?«
    »Überhaupt nicht. Ich bin Ihnen zwar dankbar, daß Sie mich gerettet haben, aber ersparen Sie mir bitte Ihre Witzchen.«
    »Wie konnten Sie denn nur den Kopter so verwüsten? Haben Sie etwa getrunken beim Flug?«
    »Kurt, mein Kunstarm ist immer noch voll einsatzbereit.«
    Kwango lachte. »Okay, Boß, dann erzählen Sie mal, was Sie so alles erlebt haben.«
    Plötzlich fiel Conrad alles wieder ein, und er berichtete. Als er fertig war, pfiff Kurt leise durch die Zähne. »Also können die Ringe alle mögliche Energie und Funkwellen ausschalten.«
    »Offensichtlich. Wir haben zwar noch nicht viel über den Tantalus herausgefunden, aber was wir erfahren haben, ist alles andere als beruhigend … Ach, was ich noch fragen wollte, wie lange bin ich eigentlich ohne Bewußtsein gewesen?«
    »Etwa dreißig Stunden«, sagte Indira. »Ich habe Sie recht intensiv behandeln müssen, und jetzt hoffe ich, Sie haben großen Hunger. Denn in wenigen Minuten erwarten Sie leicht angebratene Leber und ein halber Liter Rotwein.«
    Conrad schüttelte sich erst und grinste dann.
    »Um noch einmal auf unsere Probleme zurückzukommen«, sagte Kwango, »ich habe da noch etwas, das Ihnen sicher nicht gefallen wird. Während Sie sich mit den Ringen vergnügt haben, habe ich die Gegend erkundet und mir dabei einen von diesen kleinen Teufeln mit den Greifschwänzen vorgenommen, äh …«
    »Sie haben ihn umgebracht?«
    »Gewissermaßen.«
    Conrad ruckte auf und verwünschte sich im gleichen Augenblick dafür. Sein Kopf dröhnte, und Schmerzwellen rasten durch seinen Arm. Fast hätte er die Besinnung verloren.
    »Das geschieht Ihnen recht«, sagte Lieutenant Smith, die wußte, wie es ihm gerade erging. »Sie haben alles zu unterlassen, bis ich es Ihnen ausdrücklich gestatte.«
    »Habe ich die Erlaubnis, das Gespräch mit Kurt Kwango fortzusetzen?« fragte er leise, nachdem es ihm gelungen war, seinen Ärger hinunterzuspülen.
    »Fünf Minuten.« Sie ging zur Tür. »Wenn ich zurückkomme, essen Sie die Leber und ruhen sich dann aus. Verstanden?«
    »Verdammt noch mal, ja!« Conrad hätte ihr am liebsten etwas nachgeworfen.
    »Darf ich Sie daran erinnern«, sagte Indira, als sie an der Tür stand, »daß Sie mit dem derzeitigen Commander der Santa Maria reden? Ihr Benehmen ist sicher nicht dazu angetan, meine Entscheidung über den Zeitpunkt Ihrer Diensttauglichkeit günstig zu beeinflussen.«
    Conrad lief rot an. Ein nicht druckreifer Fluch lag ihm auf der Zunge, aber im entscheidenden Augenblick bekam er sich wieder unter Kontrolle. »Jawohl, Sir. Ich möchte mich entschuldigen, Sir.«
    »So soll es auch bleiben, Raumfahrer«, erklärte sie. Sie verließ das Zimmer, bevor in ihm endgültig alle Dämme brachen. Conrad blieb nichts anderes übrig, als seinen Ärger an Kwango abzulassen.
    »Sie haben kein Recht, ein intelligentes Lebewesen zu töten. Rechtfertigen Sie sich, Sie schwarzes Ungeheuer!«
    »Nun mal sachte, Boß. Sie regen sich nur unnötig auf und verschlechtern damit Ihre Lage. Wollen Sie denn, daß unser liebenswerter Sanitäts-Lieutenant – ich meine natürlich, unser

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