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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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schlief. »Lassen Sie dieses chauvinistische Monstrum nicht hören, daß Sie mich Indira nennen. Er ist nämlich schrecklich besitzergreifend.«
    »Jawohl, Madame, Commander, Sir«, sagte Kurt. »Mein Problem ist nur, ich liebe sowohl Sie als auch den Commander, obwohl er ein einarmiges Scheusal ist.«
    Conrad öffnete die Augen, versuchte, den Nebel vor ihnen zu bekämpfen, verlor und schloß sie wieder. »Das habe ich gehört«, flüsterte er. »Kwango, wegen Verächtlichmachung Ihres Vorgesetzten bestrafe ich Sie …«
    »… mit dem Entzug einer Schnapsration«, sagten Kurt und Lieutenant Smith gleichzeitig. Commander Conrad versuchte zu lachen und war gleich darauf wieder eingeschlafen.
    »Kurt, wann haben Sie eigentlich das letzte Mal im Bett gelegen?« fragte Indira, als ihr auffiel, wie sehr Kwango schwankte.
    »Ich komme gerade aus dem Bett«, log er.
    »Dann kehren Sie unverzüglich dorthin zurück. Das ist ein Befehl. Ich weiß, was Sie gestern geleistet haben. Jetzt ist erst einmal genug damit, Kurt. Die Roboter können Ihre Arbeit einstweilen fortführen.«
    »Ich bin besser als die Roboter.«
    »Ja, in einigen Punkten. Aber die Roboter brauchen keinen Schlaf, Sie schon.«
    Kwango gähnte und trottete hinaus.
     
    Als Conrad wieder im Dienst war, stellte er fest, daß während seines Ausfalls die Arbeit gut vorangekommen war. Der Verteidigungszaun war fertig, und da hinter hatten die ENTS eine Palisade errichtet, deren Stämme angespitzt und nach außen gerichtet waren. Conrad erkannte darin Kwangos Werk. Auf Kratos hatte er zum Schutz vor den Todeswürmern eine ähnliche Anlage errichtet. In seinem Exoskelett hatte Kurt Bäume wie Wiesenblumen aus dem Boden gerissen, sie angespitzt und dann in vorher gegrabene Löcher gerammt.
    Die Arbeit mit dem Exoskelett war eine von Kwangos unzähligen offenbar angeborenen Fähigkeiten. Und während Conrad noch daran dachte, kam ihm eine Idee.
    Der Kopter lag schwer beschädigt fünfundzwanzig Kilometer entfernt. Aber ohne das Fluggerät konnten die ENTS ihre Arbeit hier nur schwer fortsetzen. Vielleicht sollte er Kwango und Puschkin zu einer Bergungsoperation ausschicken …
    Einmal im Nachdenken kam Conrad bald ins Grübeln. Der Planet Tantalus beschäftigte ihn sehr. Für eine Besiedlung schien diese Welt geradezu ideal, wenn da nicht die Ringe und die affenähnlichen Roboter wären. Und weitere Fragen standen einem erfolgreichen Abschluß des Projekts im Wege: Erstens, gab es hier intelligente Lebewesen, und wenn ja, wo? Zweitens, war da jemand im Team, der das ganze Projekt scheitern lassen wollte? Die Antworten auf diese Fragen mußten rasch gefunden werden.
    Alexej Puschkin kam zu ihm. Er hatte gerade am Kontrollsystem eines auf dem Boden liegenden Exoskeletts gearbeitet. Conrad erinnerten diese Maschinen an die marsianischen Metallmonster, von denen er einmal gelesen hatte. Ein Science Fiction-Roman, dessen Titel ihm nicht mehr einfallen wollte.
    »Wie schön, daß Sie wieder auf den Beinen sind, Genosse Commander.« Die Freude des stämmigen Russen schien echt zu sein.
    »Guten Morgen, Alexej. Wir beide haben leider noch nicht sehr viel voneinander zu sehen bekommen. Sind Sie uns noch böse, daß wir Sie länger als die anderen im ST behalten haben?«
    Puschkin winkte ab. »Das ist doch jetzt wohl egal. Ich weiß, daß ich nicht Ihr Saboteur bin, aber ich würde meinen Kopf auf den verwetten, den ich im Verdacht habe, Genosse Commander.«
    »Und wer soll das sein?«
    Der Russe lächelte. »Das möchte ich lieber für mich behalten.«
    »Haben Sie denn irgendwelche Beweise?«
    »Nein, es ist mehr eine Intuition. Deshalb möchte ich den Namen auch noch nicht nennen. Aber ich beobachte diese Person sehr genau, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Ich könnte Ihnen befehlen, mir den Namen zu nennen.«
    »Und ich könnte lügen, Towarischtsch .«
    Conrad merkte, daß er so nicht weiterkam, und wechselte das Thema. »Sie wissen, daß ich den Kopter zu Bruch geflogen habe, Alexej?«
    »Ja, Kwango hat es mir erzählt.«
    »Wir brauchen diesen Kopter. Er ist wohl etwas verbogen und verbeult. Und da habe ich mich gefragt, ob …«
    Puschkin strahlte über das ganze Gesicht. »Sie brauchen nicht mehr zu sagen, Genosse Commander. Wie Sie sicher wissen, habe ich als Ingenieur einiges auf dem Kasten. Die Maschine ist nicht in Flammen aufgegangen, oder?«
    »Nein, aber beim Aufprall ist wohl einiges zu Bruch gegangen.«
    »Das kann man reparieren. Darf ich vorschlagen,

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