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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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daß Genosse Kwango und ich die Exoskelette bemannen und dann den Kopter hierher zurückbringen?«
    Conrad nickte. Dann zog er das Funkgerät aus seiner Jacke. »Kurt, wo sind Sie und was tun Sie gerade?«
    Nach ein bis zwei Sekunden meldete sich Kurt. »Bin gerade am Computer, Boß, und lasse mir eine Lageeinschätzung ausdrucken. Darüber hinaus habe ich mir auch einige Gedanken gemacht.«
    »Worüber?«
    »Über das Ringsystem. Boß, ich schätze, es handelt sich dabei um eine Art Festung … oder um eine kosmische Zwischenstation.«
    »Ein interessanter Gedanke. Können Sie Ihre Spekulationen wohl für kurze Zeit allein lassen und sich praktischen Problemen zuwenden?«
    »Was liegt denn an?«
    »Ich möchte den Kopter zurückhaben. Alexej sagt, er könne ihn reparieren. Er meint, wenn Sie und er die Exos bemannen …«
    »Und wenn das Ringsystem auch deren Energiesysteme ausschaltet, wie beim Kopter?«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen«, entgegnete Conrad gereizt. »Ihre beiden Exos halten einen Abstand von tausend Metern zueinander. Wenn dann das erste Skelett ausfällt, haben wir zwar noch mehr wertvolle Ausrüstung verloren, aber auch eine wertvolle Erfahrung gemacht. Ich weiß, es ist ein Risiko, aber wir sollten es eingehen.«
    »Komme sofort«, sagte Kwango. »Darf ich mir wenigstens die Ringe mal aus der Nähe ansehen?«
    »Nein, Sie starten zu einer reinen Bergungsoperation. Und da möchte ich alle Komplikationen vermeiden.«
     
    Lieutenant Smith kam hinzu, als die beiden in die Exoskelette stiegen. Die Maschinen waren acht Meter hohe, nuklearbetriebene Gebilde. Mit einem erfahrenen Operator im Kontrollgeschirr konnten sie die Kraft von fünfzig Männern entwickeln, bis zu zehn Meter hoch in die Luft springen oder über offenem Gelände eine Geschwindigkeit von 70 km/h erreichen.
    Kwango saß natürlich als erster im Geschirr. Er ließ den Exo aufstehen, streckte die riesigen Stahlarme aus und stellte damit Puschkins Maschine auf die Füße, während der sich noch an seinem Sitz festgurtete.
    Conrad hörte über sein Funkgerät dem Gespräch der beiden zu.
    »He, Genosse, nun mal ein bißchen sachte! Sie brechen mir ja den Arm, noch bevor wir überhaupt aufgebrochen sind.«
    Kwango lachte. »Gebrochene Arme gelten hier als chic. Damit kommt man nämlich in den Genuß der zärtlichen und liebevollen Behandlung vom hübschen Sanitäts-Lieutenant.« Kurt winkte mit einem Metallarm fröhlich Conrad und Indira zu und wußte, daß die beiden mitgehört hatten. »Alles bereit, Alexej?«
    »Alles bereit.«
    »Gut, ich gehe als erster, bis wir fünf Kilometer vom Ringsystem entfernt sind. Dann bilden Sie die Spitze. Sollten diese Affen auftauchen, dann bleiben Sie nicht stehen, um ein wenig mit ihnen herumzualbern. Der Commander ist nämlich sehr empfindlich, was seine teuren Lieblingsspielzeuge angeht.«
    Urplötzlich setzte Kurts Exo zu einem Spurt an, der den Boden erbeben ließ. Mit einem gewaltigen Satz sprang er über die Verteidigungsanlage. Puschkin schloß sich dem nicht an, sondern marschierte durch das Doppeltor.
    »Kurt ist wieder einmal voller Lebensfreude«, meinte Indira.
    »Er wird sein eigenes Wehgeschrei zu hören bekommen, wenn er das Exo nicht heil zurückbringt.«
    »Ich hab’ Sie gehört, Commander«, tönte Kurts Stimme aus Conrads Funkgerät.
    »Das weiß ich. Sie schwarzer Teufel. Stellen Sie ja keinen Unsinn an. Over und aus.«
     
    Während Conrad in der Krankenstation gelegen hatte, war direkt am Zaun – so weit wie möglich vom Schiff entfernt – eine Holzhütte errichtet worden. Als der Commander sie später aufsuchte, fand er in ihr Achmed, Lisa und zwei Roboter. Sie hatten ein Fließband für die Produktion der von Conrad gewünschten Tretminen errichtet.
    »Hallo, Khelad, kommen Sie voran?«
    Achmed zeigte auf zwei Reihen metallischer Disken, die ein Roboter vorsichtig in Holzkisten packte. »Ihre Wünsche wurden erfüllt, Commander. Diese Minen gehen bei einem Druck von fünfundzwanzig Kilo und mehr hoch. Der Explosivstoff besteht aus Trinitrozellulose. Die Ingredienzien haben wir alle auf Tantalus gewonnen, nur der Mantel besteht aus Duralumin.«
    »Sie haben gute Arbeit geleistet. Wie viele Minen haben Sie denn schon hergestellt?«
    »Ungefähr hundertundachtzig.«
    »Ich schätze, wir brauchen insgesamt fünfhundert. Können Sie die bauen?«
    Khelad zuckte mit den Schultern. »Die Trinitrozellulose ist kein Problem, aber unsere Duralumin-Vorräte werden davon

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