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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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scheitern … Also, Kurt, bevor ich endgültig einschlafe oder der Whiskey mich umhaut, führen Sie mir ein neues Szenario aus. Aber ein optimistisches, wenn ich bitten dürfte. Für heute habe ich genug Trauriges gehört.«
    Kwango grinste. »Boß, wenn ich etwas Optimistisches erzählen soll, denken Sie noch, ich hätte Ihnen etwas vorgeflunkert. Warum gehen Sie jetzt nicht schlafen, und wir reden morgen nochmal darüber?«
    »Jetzt gießen Sie uns beiden noch ein Glas ein und fangen dann an. Das ist ein Befehl.«
    »Okay, wenn Sie es unbedingt so haben wollen.« Kwango schenkte ein. »Abgesehen von den Ringen und den bösen Robotern, die mit Bomben und Raketen nach uns werfen, ist diese Welt ausgezeichnet für eine menschliche Besiedlung geeignet. Der Baum, der Lisa angezapft hat, kommt relativ selten vor. In dem bereits von uns erkundeten Gebiet haben wir kein weiteres Exemplar entdecken können. Es handelt sich bei diesem Gewächs um nicht mehr als eine überdimensionierte Venusische Fliegenfalle. Und es ist verwundbar. Wo immer wir darauf stoßen, können wir es vernichten. Mich wundert jedoch, daß wir hier noch keine Bewohner entdeckt haben. Man wirft zwar mit Bomben nach uns, aber die, die den Robotern das befohlen haben, bekommen wir nicht zu Gesicht.«
    »Na, das ist doch wohl klar«, sagte Conrad, »sie lassen die Roboter die Dreckarbeit tun. Wollen sich selbst nicht die Hände schmutzig machen.«
    »Ich wüßte eine andere Antwort«, erklärte Kwango und trank sein Glas leer. »Eine ebenso klare Antwort: Es gibt keine Bewohner. Oder jedenfalls nicht viele … Andernfalls wären wir längst auf einen gestoßen.«
    Conrad war plötzlich hellwach. »Sie könnten recht haben.«
    »Das bin ich gewohnt«, sagte Kurt. »Angenommen, es gibt hier keine intelligenten Bewohner, dann haben wir nicht mehr getan, als die Alarmsirene auszulösen. Die Wachhunde haben zwar angeschlagen, aber sie haben keine Herrchen mehr. Das Problem ist nur, daß wir nicht wissen, wie viele Hunde es sind.«
    »Das finden wir schon heraus«, erklärte Conrad grimmig. »Zumindest gibt es ein Problem, um das wir uns keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Ich weiß nämlich, wo die verschwundenen Minen sind.«
    Kwango riß Augen und Mund auf. »Aber warum dann die ganze Aufregung mit Zonis und Khelad? Die beiden sind jetzt wirklich soweit, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen.«
    »Ganz genau. Vorher hat nur Ruth Achmed verdächtigt, während er sie für harmlos hielt. Jetzt aber sind beide davon überzeugt, der andere sei der Saboteur. Die beiden umlauern einander unentwegt. Und auf diese Weise neutralisieren sie sich gegenseitig.«
    »Wo sind die Minen, Boß?«
    »Ich habe sie im Notschacht versteckt, nachdem die Roboter dort nachgesehen hatten. So, genug für heute.«
    Kwango lächelte. »Commander, Sie sind der durchtriebenste Schuft, den ich kenne.«
    »Zumindest durchtriebener, als Sie bisher angenommen haben. Ich habe mir übrigens für Uhlmann auch etwas einfallen lassen.«
    »Hat das mit ihrer Verletzung zu tun?«
    »Nein, vielmehr damit, daß sie schon bald wieder auf den Beinen ist.«
    Kurt kratzte sich am Kopf. »Boß, manchmal habe ich das ungute Gefühl, Sie einfach nicht mehr zu verstehen.«
    »Das ist mir doch ein kleiner Trost, Kurt. So, nun möchte ich aber wirklich schlafen.«
     

 
20.
     
    Der nächste Tag brachte neuen Ärger, von dem Conrad allerdings nur einen Teil vorausgeplant hatte. Am Morgen legten Zonis und Khelad das Minenfeld. Kwango brach mit dem Luftkissenwagen zu einer Erkundungsfahrt in den Süden auf. Er nahm den Roboter Peter und zwei Lasergewehre mit. Kurt wollte einen weiteren blutsaugenden Baum finden.
    Lieutenant Smith blieb auf der Santa Maria, um sich weiter um die Patientin zu kümmern. Auf Conrads Befehl hin, wenn auch unter Protest, verabreichte sie Uhlmann ein besonderes Stimulanz. Lisas Wunde verheilte gut, und Indira hätte sie lieber noch einige Tage bei normaler Behandlung im Bett behalten, aber Conrad bestand auf dem Mittel. Das Spezial-Stimulanz war eigens für den Raumdienst entwickelt worden. Es handelte sich dabei um einen Wundersaft, der Schwerverwundete fast sofort wieder aufstehen ließ und für etliche Stunden voll einsatzfähig machte. Natürlich war dann später ein enormer Preis dafür zu bezahlen. Manchmal erfolgte der Tod, regelmäßig kam es jedoch zu einem Herzschlag. »Superform«, hieß das Mittel, und Conrad kannte sich damit aus. Er selbst hatte es während seiner

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