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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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sie mit einer Schicht Synthohaut bedecken?«
    »Tu das«, sagte Kurt. Er wußte immer noch nicht so recht, was um ihn herum vor sich ging. »Erzähl mir später, was passiert ist.« Im Augenblick erinnerte er sich nur an die aufreizenden Formen Ruth Zonis’, an ihre wunderbare Nähe und Wärme.
    Dann konnte Kwango sich aufrecht hinsetzen und sah, daß der halbe Baum abgebrannt war.
     
    Lisa Uhlmann erholte sich erstaunlich rasch. Ihre Körpertemperatur war bald wieder normal, das Herz schlug regelmäßig, und die Wunde verheilte mehr als zufriedenstellend.
    Conrad hatte seinen Inspektionsrundgang hinter sich gebracht und saß nun hinter dem Schreibtisch in seiner Kabine. Er hatte auch nach Zonis und Khelad gesehen, die noch immer damit beschäftigt waren, die Minen zu verlegen. Matthew tat auf dem Nav-Deck Dienst, und alles schien bestens.
    Mit Alexejs Tod hatte sich das Problem des Saboteurs erheblich vereinfacht. Nun mußte Conrad nur noch drei Leute im Auge behalten, von denen sich zwei – Khelad und Zonis – gegenseitig ausschalteten. Damit blieb ein einziger Kandidat übrig: Lisa Uhlmann. Und für die hatte er sich auch schon einen Plan zurechtgelegt …
    Conrad spürte, daß es bald soweit war. Er rief Lieutenant Smith in seine Kabine.
    »Ich bin gerade mit dem gebrochenen Arm gegen den Tisch gestoßen, und jetzt blutet die Wunde wieder«, erklärte er ihr. »Könnten Sie bitte sofort bei mir vorbeikommen und sich die Sache einmal ansehen?«
    »Ich bin in zwei Minuten da.«
    »Gut. Wie geht es Lisa?«
    »Sie scheint voller Tatendrang zu sein. Eben hat sie ein enormes Frühstück verspeist. Ich schätze, morgen dürfte sie wieder eingeschränkt diensttauglich sein.«
    Als Indira seine Kabine betrat, fragte Conrad sofort: »Haben Sie wie besprochen das Lasergewehr bei ihr gelassen?«
    »Ja.«
    »Und glauben Sie, sie hat nichts gemerkt?«
    Indira zuckte mit den Schultern. »Ich hoffe es. Aber, James, ich glaube, Sie liegen da falsch, verschwenden nur Ihre Zeit …«
    Matthew meldete sich über den Interkom: »Commander, Miß Uhlmann hat mit einem Lasergewehr Luke und John in den Gängen A und C niedergeschossen.«
    »Danke, Matthew. Du unternimmst noch nichts, verstanden?«
    »Entscheidung bestätigt.«
    Lieutenant Smith starrte Conrad entgeistert an. »Woher hast du das gewußt?«
    Er lächelte. »Ich habe es nicht gewußt. Ich habe nur die Bedingungen geschaffen, um es herauszufinden.«
    Matthew trat in die Kabine. »Sir, allem Anschein nach ist Miß Uhlmann auf dem Weg in Ihr Zimmer. Soll ich sie aufhalten?«
    »Nein, Matthew, laß sie zu mir durch. Halte sie nur auf, wenn sie in eine der sicherheitsempfindlichen Zonen vordringen will.«
    Conrad zog zwei kleine Metallwürfel aus seiner Tasche, zwei Funktransmitter. Jeder enthielt einen Knopf, der eine rot und der andere grün. Conrad drückte den roten Knopf und stellte den Kleintransmitter auf seinen Schreibtisch. Den anderen nahm er in seine Kunsthand. Dann wandte er sich Indira zu und streckte ihr den verwundeten Arm hin. »Lassen Sie es authentisch aussehen, Lieutenant. Untersuchen Sie die Stoßverletzung.«
    Während Indira noch den Verband abnahm, stürmte Lisa Uhlmann in die Kabine. Sie hielt das Lasergewehr im Anschlag und machte ganz den Eindruck, als wollte sie die beiden auf der Stelle erschießen.
    »Uhlmann, was um alles in der Welt wollen Sie denn hier?« fragte Conrad in gespielter Verärgerung und Verblüffung.
    Ein wilder Ausdruck war in Lisas Augen getreten. »Commander«, erklärte sie mit schneidender Stimme, »ich muß Ihnen leider mitteilen, daß das Spiel aus ist. Sie werden Ihre Tantalus-Mission nie mehr beenden können. Glauben Sie mir, ich würde Sie lieber nicht erschießen müssen, aber leider besteht keine andere Möglichkeit. Die Santa Maria bleibt mit ihrer gesamten Besatzung auf dieser Welt. Eine Rückkehr wird es nicht geben. Damit dürfte ExPEND am Ende sein. Und das verschafft den Menschen der Dritten Welt wenigstens eine Überlebenschance.«
    »Also Sie sind der Saboteur«, sagte Conrad.
    »Ja, ich bin die, nach der Sie gesucht haben.« Sie nahm kurz eine Hand von der Waffe und kratzte sich nervös an ihrem Halsverband.
    »Wo Sie gerade von der Überlebenschance gesprochen haben, ich glaube auch, daß es zu so etwas Ähnlichem kommen wird. Allerdings nicht in der Form, die Sie sich vorstellen. Sobald ExPEND gestorben ist, beginnt auf Terra der große Kampf ums Überleben. Staat gegen Staat, jeder gegen jeden. Man wird

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