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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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heftig. »Laß uns mal überlegen, was wir für deine trächtigen Weibchen tun können. Wie viele sind es?«
    »Ich weiß nicht. Sechs befanden sich gerade in der Brunft.«
    »Nun, für so viele Weibchen haben wir nicht Platz. Sie müssen also in der Burg bleiben. Es sei denn, du bist der Meinung, der Burgherr wird sie umbringen.«
    »Nein, aber es besteht die Möglichkeit, daß er meine männlichen Nachkommen umbringen läßt. Noch keine Gefahr. Nun, damit könnte ich fertig werden.« Chmeee beschäftigte sich mit der Instrumentenkonsole. »Die mächtigste Zivilisation hat sich in der Nachbarschaft eines der alten Forschungsschiffe entwickelt, das Behemoth heißt. Wenn sie mich hier orten, werden sie die Burg mit Krieg überziehen.«
    Die Flugzeuge brannten wie Fackeln, als sie zu Boden stürzten. Chmeee suchte den Himmel mit Radar ab, dann mit Tiefenradar und schließlich mit Infrarot-Suchern. Der Himmel war leer. »Louis, waren noch mehr Flugzeuge in der Nähe? Sind einige gelandet?«
    »Ich glaube nicht. Falls ja, hatten sie keinen Treibstoff mehr, und hier gibt es auch keine Startbahnen. Die Straßen? Suche die Straßen ab. Sie dürfen sich nicht über Funk mit dem Riesenschiff in Verbindung setzen.«
    Radiowellen dehnten sich wie Lichtwellen aus, und die Ringweltatmosphäre hatte vermutlich eine Heaviside-Schicht.
    Da war eine Straße in der Nähe der Burg, die sich kaum als Rollbahn eignete, weil sie mit Schlaglöchern übersät war. Da gab es auch flache Wiesen oder Felder in der Nähe. und es dauerte einige Minuten, ehe Chmeee sich beruhigt zurücklehnte. Alle Flugzeuge waren tote Ruinen.
    »Der nächste Schritt«, sagte Louis. »Du kannst ja nicht alle männlichen Kzinti in der Burg umbringen. Hast du mir nicht erzählt, daß Kzinti-Weibchen nicht für sich selbst sorgen können?«
    »Nein, das können. Louis, das ist ja das Eigenartige. Die Weibchen in der Burg sind weitaus intelligenter als die weiblichen Kzinti in unserem Patriarchat.«
    »So intelligent wie du?«
    »Nein! Aber sie verfügen wenigstens über einen gewissen Wortschatz.«
    »Ist das möglich, daß deine Artgenossen auf den Welten des Patriarchats sich willenlose oder friedliche Weibchen herangezüchtet haben? Wäre es möglich, daß ihr euch ein paar hunderttausend Jahre lang weigertet, die intelligenten Weibchen zu decken? Schließlich züchtet ihr doch so gerne Sklaven.«
    Chmeee bewegte sich unbehaglich. »Du magst recht haben. Auch die Männer sind hier anders. Ich versuchte, mit den Herrschern des Forschungsschiffes zu verhandeln. Ich zeigte ihnen meine Macht und wartete dann auf ein Verhandlungsangebot. Aber sie versuchten gar nicht erst zu verhandeln. Sie verhielten sich, als gäbe es nur zwei Möglichkeiten: jeder kämpft oder siegt, bis er tot umfällt. Ich mußte Chjarrl verspotten, seinen Ahnenstolz verletzen, ehe er mir etwas von der Geschichte dieser Welt erzählte.«
    Aber Puppetiers hatten diese Kzinti nie genetisch manipuliert, damit sie sich zu einer friedfertigen Rasse entwickelten , dachte Louis. »Wenn du also die Weibchen nicht mitnehmen und die Männchen nicht töten kannst, dann mußt du es eben auf eine andere Weise versuchen. Wir müssen wieder einmal Götter spielen.«
    »Vielleicht ist das eine Lösung. Probieren wir es erst einmal auf folgende Weise.«
     
    Knapp außerhalb der Reichweite der Kanone auf dem Fahrzeug des Kzinti-Alliierten, jedoch viel höher, als man mit einem Pfeil zu schießen vermochte, schwebte das Landungsboot über der Burg. Sein Schatten fiel auf die Asche des Scheiterhaufens im Burghof. Louis hörte die Stimmen im Übersetzungskästchen von Chmeee und wartete auf dessen Signal.
    Chmeee forderte die Bogenschützen auf, auf ihn zu schießen. Chmeee drohte, versprach und drohte erneut. Dann folgte ein donnerndes Salvenfeuer aus dem Handscheinwerfer-Laser, der einen Felsen zerschnitt, der krachend zu Boden stürzte. Es zischelte, fauchte und spuckte.
    Kein Wort von Chmeees viel gefährlicherem Meister.
    Vier Stunden blieb er unten in der Burg. Dann kroch Chmeee aus einem Söllerfenster heraus und schwebte nach oben. Louis wartete, bis er an Bord kam, und startete die Düsen.
    Chmeee trat eine Weile später zu ihm, nachdem er sein Fluggeschirr und den Schutzpanzer abgelegt hatte. Louis sagte: »Du hast mir kein einziges Mal das Zeichen gegeben, daß ich als Gott erscheinen soll.«
    »Bist du deswegen beleidigt?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Es hätte wohl auch nicht viel genützt. Und. ich

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