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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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leben. Da passiert schon genug.«
    »Meine Zeit reicht im Moment leider nicht, um mit Ihnen zu philosophieren.«
    »Nur noch eine Sekunde.« Er gesellte sich zu ihr, lehnte sich an die andere Seite des Türrahmens. »Viele meiner Gäste sind Nachtmenschen – oder waren es zumindest früher. Die meisten haben mittlerweile einen gut bezahlten, verantwortungsvollen Job.«
    Sie nahm ihm die Wasserflasche aus der Hand und trank einen Schluck. »Ihr Job ist auch gut bezahlt.«
    Er grinste. »Wollen Sie damit sagen, dass ich keine Verantwortung trage? Da würden Ihnen einige Leute energisch widersprechen, aber egal. Ich wollte damit nur sagen, dass viele meiner Gäste herkommen, um ihre Verantwortung für eine Weile hinter sich zu lassen. Um zu vergessen, dass die Uhr tickt und sie am nächsten Morgen pünktlich um neun wieder antreten müssen. Bei mir kommen sie an einen Ort, wo Zeit nicht die geringste Rolle spielt – zumindest bis zur letzten Runde.«
    »Und was wollen Sie mir damit sagen?« Sie gab ihm die Wasserflasche zurück.
    »Vergessen Sie für einen Moment die Fakten. Schauen Sie in die Schatten. Sie jagen Nachtmenschen.«
    Und er ist einer von ihnen, dachte sie. Ein typischer Nachtmensch mit dieser schwarzen Mähne und den kühlen grünen Augen – Katzenaugen. »Ich widerspreche nicht.«
    »Aber denken Sie auch wie ein Nachtmensch? Diese Leute suchen sich ihre Beute und schlagen blitzschnell zu. Weniger riskant wäre es, wenn sie sich mehr Zeit ließen, um das Terrain zu sondieren, und erst tagsüber zuschlügen. Wenn sie vorher die Lebensgewohnheiten ihrer Opfer ausspionieren würden.« Er trank noch einen Schluck. »Es wäre logischer, vernünftiger. Warum also tun sie es nicht?«
    »Weil sie arrogant sind.«
    »Stimmt, allerdings ist das nur die Oberfläche. Graben Sie tiefer.«
    »Weil sie auf der Suche nach dem ultimativen Kick, dem Rausch sind.«
    »Ins Schwarze getroffen. Diese Leute lieben den Nervenkitzel, deshalb arbeiten sie im Dunkeln.«
    Ally fand es ärgerlich und faszinierend zugleich, dass seine Gedankengänge so viel Ähnlichkeit mit ihren eigenen hatten. »Und Sie glauben, dass ich bisher noch nicht darauf gekommen bin?«
    »Doch, das schon. Ich frage mich nur, ob Sie auch in Rechnung gestellt haben, dass Nachtmenschen grundsätzlich gefährlicher sind als Tagmenschen.«
    »Schließen Sie sich da mit ein?«
    »Auf jeden Fall.«
    »In Ordnung, ich bin gewarnt.« Als sie sich abwenden wollte, schoss seine Hand vor und hielt sie fest. »Was ist Ihr Problem, Blackhawk?«, fragte sie, während sie auf seine Hand hinunterschaute.
    »Ich weiß noch nicht genau. Warum haben Sie nicht einfach einen Laufburschen in Uniform geschickt, um die Kassetten abzuholen?«
    »Weil es mein Fall ist.«
    »Nein.«
    »Was, es ist nicht mein Fall?«
    »Das ist nicht der Grund. Ich gehe Ihnen unter die Haut.« Wie um es zu beweisen, machte er einen Schritt auf sie zu. »Warum geben Sie mir nicht einfach einen Kinnhaken?«
    »Weil es nicht zu meinen Angewohnheiten gehört, Zivilisten niederzuschlagen.« Ally hob das Kinn, als er sie gegen den Türstock drängte. »Aber ich kann durchaus eine Ausnahme machen.«
    »Ihr Puls rast.«
    »Das passiert schon mal, wenn ich … wütend bin.« Erregt, du lieber Himmel, um ein Haar hätte sie »erregt« gesagt. Das Gefühl, von dem sie plötzlich überschwemmt worden war, war nicht Wut, sondern Erregung. Aber genug war genug!
    Blitzschnell verlagerte sie ihr Gewicht, um ihm mit dem Ellbogen einen harten Stoß in die Rippen zu versetzen. Jonah parierte jedoch blitzschnell und umklammerte mit eisernem Griff Allys Handgelenk, woraufhin sie herumwirbelte und versuchte, ihm mit dem Fuß das Bein wegzuziehen.
    Was leider nicht klappte, weil er sich mit seinem ganzen Gewicht vorbeugte und sie mit dem Rücken gegen den Türrahmen presste. Sie versuchte sich einzureden, dass sie vor Wut schneller atmete, nicht etwa, weil sich sein Körper gegen ihren presste.
    Sie war kurz davor, ihm einen Kinnhaken zu versetzen, doch dann entschied sie, dass sie mit Sarkasmus wahrscheinlich mehr ausrichten konnte.
    »Nächstes Mal sollten Sie vorher fragen, ob ich Lust auf so eine Nummer habe. Ich bin nämlich im Moment nicht in der Stimmung, um …« Ally brach ab, als sie etwas in seinen Augen aufblitzen sah – etwas Wildes, Verwegenes, das ihren sowieso schon rasenden Puls noch mehr beschleunigte. Sie vergaß ihre immer noch einsatzbereit geballten Fäuste. »Verdammt, Blackhawk, gehen Sie endlich

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