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Die Ritter des Nordens

Die Ritter des Nordens

Titel: Die Ritter des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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Wahl, als es zu verstecken.
    Der hohe Stein stand in einem Kreis aus kleineren Findlingen, die ganz unterschiedlich geformt waren. Die höchsten reichten mir vielleicht bis zum Knie. Trotzdem waren sie genauso fest im Boden verankert wie der Menhir im Zentrum der Anlage. Alle – bis auf eine Ausnahme: ein Stein war kleiner und flacher als die übrigen und so von Gras überwuchert, dass er fast nicht zu sehen war. Ich wusste, dass es unten an seiner Basis einen Spalt gab, durch den man die Hand schieben konnte. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es mir, den Stein an seiner Kante zur Seite zu kippen und so den Hohlraum freizulegen, der sich darunter befand. Darin lag ein mit Münzen gefüllter Lederbeutel, den ich dort schon einige Monate zuvor zusammen mit einer Goldspange deponiert hatte. Dazu kamen noch drei siberne Armreife, die mit fremdartigen heidnischen Symbolen verziert waren. Doch nicht einmal Erchembald, der in mehreren Schriftsystemen bewandert war, vermochte diese Zeichen zu entziffern. Überdies verwahrte ich in der Grube noch drei Saxe, die einschneidigen englischen Schwerter mit den langen Klingen, die ich in einer Schlacht erbeutet hatte, außerdem ein Schwert, für das ich keine Verwendung mehr hatte. Die sorgfältig geschmiedete Waffe hatte mir zwar auf dem Schlachtfeld schon so manchen Dienst erwiesen, doch inzwischen besaß ich zwei besser austarierte, schnellere Klingen, die ich beide mitzunehmen gedachte.
    In diesem Hohlraum verstaute ich nun auch die beiden Satteltaschen; doch vorher entnahm ich einer von ihnen eine Handvoll Münzen, die ich in meinen Geldbeutel schob. Ich hatte zwar schon etwas Geld beiseitegelegt – doch lieber nahm ich zu viel als zu wenig mit. Außerdem wusste man nie, wofür sich ein paar Extra-Silbermünzen als nützlich erweisen konnten. Dann rollte ich den Feldstein wieder an seinen Platz, bis er mehr oder weniger genauso dalag, wie ich ihn vorgefunden hatte. Ein ideales Versteck für meine Schätze.
    Im Osten wurde es allmählich hell, und ich konnte nicht länger hier oben verweilen. In Earnford würde der Tag schon bald beginnen, und Robert und seine Männer hatten vor, schon sehr zeitig aufzubrechen. Also ging ich zu meiner Stute, löste ihr die Fußfesseln und schwang mich in den Sattel.
    »Vorwärts«, murmelte ich ihr zu und drückte ihr die Fersen in die Flanken. »Wir müssen zurück.«
    Als ich auf dem Feldweg an der Kirche vorbeiritt, lief mir Father Erchembald über den Weg. Er schien nicht weiter überrascht, mich so früh schon zu sehen. Er wusste nämlich von meinen Wertsachen, hütete sich aber zu fragen, wo ich sie versteckt hatte.
    »Er ist gerade wach«, sagte er, und ich nahm an, dass er Ædda meinte. »Er hat nach Euch gefragt. Allerdings ist er noch sehr schwach und hat starke Schmerzen. Aber wenn Ihr noch einmal mit ihm sprechen wollt, bevor Ihr aufbrecht, ist das jetzt wohl die letzte Gelegenheit.«
    Der Priester führte mich in sein Haus, wo der Engländer reglos auf dem Bett lag. Zunächst glaubte ich schon, dass Erchembald sich getäuscht hatte. Doch Ædda hatte offenbar gehört, dass ich hereingekommen war, denn er öffnete sein Auge. Im ersten Moment sah er mich verständnislos an, als ob er nicht wüsste, wen er vor sich hatte oder wo er eigentlich war. Ob er immer noch zu erschöpft war oder ob der Wein mit dem Mohnsaft, den Father Erchembald ihm eingeflößt hatte, sein Urteilsvermögen trübte, konnte ich nicht beurteilen. Doch nach ein paar Augenblicken erkannte er mich.
    »Mylord.« Seine Arme ruhten auf der Decke. Er hob die Rechte und streckte sie mir entgegen.
    Ich ergriff sie und ließ mich dann neben ihm in die Hocke nieder. »Ædda«, antwortete ich, »es freut mich, dass du noch bei uns bist.«
    »Und mich erst, Mylord.« Er sprach mit leiser, krächzender Stimme. »Und mich erst.«
    »Wie geht es dir?«
    »Schon besser.« Er versuchte zu lächeln, und ich konnte für einen kurzen Moment seine schiefen gelben Zähne sehen. »Wenn Ihr mir einen Speer und einen Schild gebt, reite ich mit Euch.«
    Diese Bemerkung überraschte mich etwas, da Ædda nur selten einen Scherz machte. Daher wusste ich nicht recht, ob das ein gutes Zeichen war, oder ob bei dem Angriff womöglich auch sein Kopf Schaden genommen hatte.
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Aber wir können doch dein Tempo ohnehin nicht mithalten.«
    Er machte ein Geräusch irgendwo zwischen Grunzen und Lachen. Das Sprechen fiel ihm offenbar noch sehr schwer.
    »Der Priester

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