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Die Rolling-Stone-Jahre (German Edition)

Die Rolling-Stone-Jahre (German Edition)

Titel: Die Rolling-Stone-Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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wenn ich ihn geschlagen habe, wird er zurückkommen und den Titel gewinnen, und er wird ihn vier oder fünf Jahre tragen und als einer der großen Schwergewichtler in die Geschichte eingehen. Nicht als der größte, aber als einer der größten.
    Wenn Sie also noch einmal gegen ihn gekämpft haben, dann meinen Sie, das wär’s dann auch? Wollen Sie das damit sagen?
    Ich bin nicht sicher, dass dann für mich Schluss ist … vielleicht nehme ich noch einen weiteren Kampf an – das weiß ich jetzt noch nicht, das kommt darauf an, wie ich mich fühle, wenn es so weit ist.
    Haben Sie Kallie Knoetze gesehen, den südafrikanischen Boxer? Den, der Bobick geschlagen hat?
    Ich habe von ihm gehört.
    Conrad und ich haben vor dem Kampf lange mit ihm geredet. Ich habe versucht, ein echt ernsthaftes Spektakel zwischen Ihnen und ihm unten in Südafrika auf die Beine zu stellen.
    Er schien ein netter Bursche zu sein.
    O ja, er war sehr interessiert, dass Sie da runterkommen zu einem Fight. Würde Sie das interessieren, gegen einen weißen Polizisten in Südafrika zu boxen?
    Nur unter der Bedingung, dass am Tag des Kampfes in der Arena Gleichberechtigung herrscht.
    Aber würde Sie das interessieren? Trotz der happigen politischen Situation da unten? Wie stehen Sie zu so etwas? Wenn die auch noch Millionen Dollar dran verdienen?
    Ich hab nichts dagegen. Ich brauche nur die Zustimmung aller anderen afrikanischen Nationen und die der Moslem-Länder. Ich würde nichts tun, was ihnen nicht recht ist, egal, wie’s an dem Abend in der Arena aussieht und wie sie’s einrichten – wenn die Massen des Landes und der Welt dagegen wären, würde ich es nicht machen. Ich weiß, dass ich eine Menge Fans in Südafrika habe, und die wollen mich sehen. Aber ich gehe nicht über die Wünsche anderer Nationen hinweg. Die Welt müsste sagen: »Also, in diesem Fall ist es etwas Besonderes, die haben ihrem Volk Gerechtigkeit gegeben. Wenn er hingeht, tut er was für die Freiheit.«
    Es ist etwas Dramatisches an dieser Sache – ich kann mir keinen anderen Kampf vorstellen, der so eine Dramatik hätte. Aber vielleicht würde es zu politisch werden …
    Was mir Sorgen macht, ist, vielleicht von einem weißen Mann in Südafrika Prügel zu beziehen.
    Oh ho! Yeah! (Nervöses Kichern)
    (Alle im Zimmer platzen vor Lachen.)
    (Lachend) Das hat der Welt gerade noch gefehlt … dass ich von einem weißen Mann in Südafrika Prügel bekomme! (Lacht noch immer.)
    O ja …
    Ü b e r h a u p t von einem Weißen. Aber in Südafrika? Wenn ein w e i ß e r s ü d a f r i k a n i s c h e r Boxer mich schlagen würde …?
    Ich schätze, es gibt keine Möglichkeit, da runterzufahren, ohne nicht vorher Leon Spinks geschlagen zu haben, oder?
    Nein, ich muss Leon zuerst schlagen. Ich werde Leon zuerst schlagen. Ich werde als der Dreifach-Größte aller Zeiten in den Büchern stehn.
    Na ja, ich hatte nicht gewusst, dass … wenn Sie jetzt mit dem Training anfangen, das ist wohl ernst, das sind ja fünf Monate, sechs Monate.
    Ich werde b e r e i t sein!
    Wäre es nächstes Mal wichtiger, schneller zu sein?
    Nein, nächstes Mal kommt es darauf an, in besserer Form zu sein, ihn ernster zu nehmen, ihn besser zu kennen.
    Warum zum Teufel war es diesmal nicht so?
    Kannte ihn nicht.
    Für Sie arbeiten doch einige der cleversten Leute im Boxgeschäft.
    Kannte ihn nicht. Sehen Sie, meine schlimmsten Kämpfe waren immer die, in denen ich gegen Unbekannte kämpfte. Jürgen Blin, Zürich, sieben Runden mit ihm, da sah ich nicht besonders gut aus. Al Lewis, Dublin, ein Niemand, das ging über elf Runden. Jean-Pierre Coopman, San Juan, Puerto Rico … ein Niemand.
    Ja, aber Leon, den haben Sie doch mehrere Male kämpfen sehen, nicht?
    Gegen Amateure. Nur sieben … was kann der Mann schon machen mit sieben Profikämpfen, keiner davon über mehr als zehn Runden …
    Aber Sie hatten ungefähr fünfzehn oder achtzehn Profikämpfe, als Sie zum ersten Mal gegen Liston antraten.
    Das weiß ich nicht mehr.
    Ich meine, neulich habe ich mal gezählt … vielleicht waren es neunzehn.
    Den habe ich auch völlig überrascht, denn ich sollte so vernichtet werden, wie es ihm dann passiert ist. Das hatte man vor. Aber meine besten Kämpfe waren die, in denen ich der Außenseiter war: George Foremans Comeback, zwei Liston-Kämpfe, die Frazier-Kämpfe, Norton …
    Ist das etwas, was Sie im Kopf brauchen?
    Es macht einen hungrig, da hat man was, für das man sich ins Zeug legen muss. Aber heute geht mir’s

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