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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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Tarnung. Er wusste, dass Stalin sich für ihn interessierte, und wollte alles vermeiden, was Verdacht hätte erregen können. Daher wahrte er bis zu seinem Tod eine Fassade der Empörung.«
    Lord entdeckte ein paar Bände über Anna Anderson, die Frau, die bis zu ihrem Tod darauf beharrt hatte, sie sei wirklich Anastasia. Er zeigte auf die Bücher. »Die waren bestimmt amüsant.«
    Thorn lächelte. »Ihr eigentlicher Name ist Franziska Schanzkowska. Sie kam in Preußen zur Welt und war ein Stammgast in den Sanatorien, bis Jussupow von ihrer Ähnlichkeit mit Anastasia erfuhr. Er brachte ihr alles bei, was sie wissen musste, und sie war eine eifrige Schülerin. Zum Zeitpunkt ihres Todes hat sie sich wahrscheinlich selbst für Anastasia gehalten.«
    »Ich habe über sie gelesen«, erzählte Lord. »Alle sprachen nur aufs Liebevollste von ihr. Sie muss eine außergewöhnliche Dame gewesen sein.«
    »Eine würdige Stellvertreterin«, bemerkte Thorn. »Ich hatte eigentlich nie etwas gegen sie einzuwenden.«
    Durch die Vorderfenster gedämpft, hörte man das leise Schlagen von Wagentüren. Thorn trat näher und spähte durch die Lamellen des Fensterladens. »Der Sheriff ist da«, sagte er auf Englisch.
    Lord war sofort angespannt, und Thorn schien die Lage zu verstehen. Er ging zur Doppeltür, die in die Diele führte. »Bleibt hier. Ich schau mal nach.«
    »Was ist los?«, fragte Akilina auf Russisch.
    »Es gibt Ärger.«
    »Ab wann können wir Ihren Arbeitgeber erwarten?«, fragte Thorn von der Tür her.
    Lord warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Jeden Moment. Wir müssen jetzt wirklich zur Pension zurück.«
    Thorn schloss die Doppeltür, doch Lord ging quer durch den Raum und öffnete sie einen Spalt weit, als es an der Tür klingelte.
    »Guten Abend, Mr. Thorn«, sagte ein Deputy. »Der Sheriff hat mich gebeten, herzufahren und mit Ihnen zu reden. Ich habe es in Ihrem Büro versucht, und Ihre Sekretärin sagte, Sie seien zu Hause.«
    »Worum geht es, Lee?«
    »Hatten Sie gestern oder heute Besuch von einem gewissen Miles Lord und einer Russin?«
    »Wer ist dieser Miles Lord?«
    »Wie wäre es, wenn Sie zuerst meine Frage beantworten?«
    »Nein, ich hatte keinen Besuch. Und russischen schon gar nicht.«
    »Ich wundere mich ein wenig über Ihre Antwort. Ihre Sekretärin sagte, ein schwarzer Anwalt namens Lord und eine russische Frau seien gestern Abend bei Ihnen im Büro gewesen und hätten Sie heute den ganzen Tag begleitet.«
    »Wenn Sie die Antwort schon kannten, warum haben Sie mir die Frage dann gestellt?«
    »Ich tue nur meine Arbeit. Würden Sie mir jetzt bitte erklären, warum Sie mich belogen haben?«
    »Was wollen Sie denn von den beiden?«
    »Es liegt ein Moskauer Haftbefehl wegen Mordes vor. Die beiden werden wegen eines Mordes an einem Stadtpolizisten gesucht, der auf dem Roten Platz erschossen wurde.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Die beiden Männer dort in meinem Wagen haben es mir gesagt. Sie haben den Haftbefehl bei sich.«
    Lord schoss von der Tür zum Vorderfenster des Arbeitszimmers. Als er hinausspähte, stiegen Hängelid und Felix Oleg gerade aus dem Streifenwagen.
    »Oh, Shit«, flüsterte er.
    Akilina stand sofort an seiner Seite und erblickte dasselbe wie er.
    Die beiden Russen marschierten auf das Haus zu. Beide griffen unter ihre Mäntel und brachten ihre Waffen zum Vorschein. Schüsse krachten los wie Silvesterböller. Lord stürzte sich zur Doppeltür und riss sie im selben Moment auf, in dem der Deputy an der Haustür zusammenbrach. Offensichtlich war die erste Salve für ihn bestimmt gewesen.
    Lord sprang vor, packte Thorn, riss ihn zurück und schmetterte die Haustür zu. Von draußen schlugen die ersten Kugeln ins Holz.
    »Runter«, schrie Lord.
    Sie warfen sich auf den Fliesenboden und robbten auf einen Korridor zu. Lord warf einen Blick auf den Deputy. Aus drei Einschusslöchern quoll Blut. Es war sinnlos, sich mit ihm aufzuhalten. »Los«, sagte er und sprang auf die Beine. »Die Haustür wird sie nicht lange aufhalten.«
    Er betrat die Küche, riss die Hintertür auf und winkte Thorn und Akilina auf die Terrasse hinaus. Weitere Schüsse waren zu hören und dann ein Krachen, mit dem die Haustür aufflog.
    Er beobachtete, wie Thorn zum nächstgelegenen Zwinger rannte, Alexejs und Anastasias Zwinger. Thorn wies Akilina an, die Türen der anderen Zwinger ebenfalls zu öffnen, zeigte dann auf die Hintertür, die zur Küche führte, und schrie den Hunden zu: »Fass.«
    Akilina hatte

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