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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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sehr aufgewühlt sind …«
    »Das ist der erste Deputy, der je in diesem Bezirk erschossen wurde.«
    Hayes ging nicht darauf ein. »Wurden die Behörden des Bundesstaates informiert?«
    »Da haben Sie verdammt Recht. Die ganze verdammte Polizei von North Carolina, wenn es nach mir geht.«
    Hayes gewann den Eindruck, dass er die Situation nur richtig ausspielen musste, um diese Leute dazu zu bringen, ihn endgültig von seinem Problem zu befreien. »Sheriff, ich glaube nicht, dass Inspektor Oleg sehr unglücklich wäre, wenn Lord dieses Land in einem Leichensack verlässt.«
    Ein weiterer Deputy eilte herbei.
    »Sheriff, Mrs. Thorn ist hier.«
    Hayes und seine beiden Genossen folgten dem Sheriff nach drinnen. In einem der Büroräume saß eine Frau mittleren Alters und weinte. Sie wurde von einer anderen Frau getröstet, die jünger, aber gleichfalls außer sich war. Hayes hörte ihrem Gespräch zu und schloss rasch, dass die eine Thorns Ehefrau, die andere seine Sekretärin sein musste. Mrs. Thorn war den größten Teil des Tages in Asheville gewesen und hatte bei ihrer Rückkehr festgestellt, dass es vor ihrem Haus von Streifenwagen wimmelte, während der Gerichtmediziner gerade eine Leiche nach draußen schaffen ließ. In der Küche lagen die Kadaver einiger der geliebten Barsois ihres Mannes. Nur vier Hunde waren dem Gemetzel entgangen. Ihre Zwinger waren nicht geöffnet worden. Die toten Hunde bereiteten den Deputys einiges Kopfzerbrechen. Warum waren sie freigelassen worden? Diese Frage stellten sie immer wieder.
    »Offensichtlich, um Inspektor Oleg aufzuhalten«, erklärte Hayes. »Lord ist raffiniert. Er weiß, wie man aus einer schwierigen Situation entkommt. Schließlich hat Russland ihn schon erfolglos durch die halbe Weltgeschichte gejagt.«
    Diese Erklärung wirkte stimmig, und keiner hakte weiter nach. Der Sheriff wandte seine Aufmerksamkeit wieder Mrs. Thorn zu und versicherte ihr, alles werde getan, um ihren Mann zu finden.
    »Ich muss unsere Söhne anrufen«, sagte sie.
    Das gefiel Hayes gar nicht. Falls diese Frau in der Tat die »Zarin von ganz Russland« war, wollte er gewiss seine Probleme nicht noch dadurch vergrößern, dass zusätzlich der Zarewitsch und ein Großfürst in die Sache verwickelt wurden. Man durfte nicht zulassen, dass Lord sein Wissen noch an jemand anderen als Michael Thorn weitergab, und so trat er näher und stellte sich vor: »Mrs. Thorn, ich halte es für besser, erst einmal abzuwarten, wie die Angelegenheit sich in den nächsten Stunden entwickelt. Vielleicht löst sich alles von allein, und dann gibt es keinen Grund, Ihre Kinder unnötig zu beunruhigen.«
    »Warum sind Sie hier?«, fragte Mrs. Thorn geradeheraus.
    »Ich unterstütze die russische Regierung bei der Suche nach den Flüchtigen.«
    »Wie konnte ein russischer Flüchtiger in unser Haus kommen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Nur durch Glück ist es uns gelungen, die beiden bis hierher zu verfolgen.«
    »Sie haben nie erklärt, wie Sie Lords Spur hierher verfolgen konnten«, unterbrach ihn der Sheriff.
    Plötzlich lag Misstrauen in der Stimme des Mannes, doch bevor Hayes noch antworten konnte, platzte ein weiblicher Deputy in den Raum.
    »Sheriff, wir haben den Jeep gesichtet. Larry hat die verdammte Karre auf dem Highway 46 etwa dreißig Meilen nördlich von hier vorbeifahren sehen.«
     
    Lord fuhr an einem Stand vorbei, hinter dem ein paar Einheimische am Straßenrand Äpfel verkauften, und sah einen Streifenwagen. Der braun-weiße Sedan hielt auf dem Seitenstreifen, unmittelbar hinter einem Tieflader, und der Beamte war ausgestiegen und unterhielt sich mit einem Mann im Overall. Lord sah im Rückspiegel, dass der Polizist sich in sein Auto stürzte und auf den Highway losbrauste.
    »Wir haben Gesellschaft bekommen«, sagte Lord.
    Akilina drehte sich um. Thorn blickte sich ebenfalls um, und der Hund, der inzwischen hinten im Laderaum saß, schaute vor und zurück.
    Lord gab Vollgas, doch der Jeep hatte nur einen Sechszylindermotor, und die hügelige Strecke verlangte ihm einiges ab. Dennoch fuhr er auf der schmalen Fernstraße mit ihren baumbewachsenen Böschungen inzwischen weit über dem Geschwindigkeitslimit. Sie näherten sich rasch dem Auto vor ihnen. Als Lord überholte, tauchte hinter einer Kurve ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn auf, und sie schafften es gerade noch rechtzeitig. Lord hoffte, dass die Kurve den Deputy daran hindern würde, ein ebenso gewagtes Manöver zu versuchen, doch dann sah er im

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