Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
Vom Netzwerk:
Rückspiegel, dass der Streifenwagen Blaulicht eingeschaltet hatte, ebenfalls überholte und die Verfolgungsjagd fortsetzte.
    »Der Streifenwagen hat mehr PS als wir«, sagte er. »Früher oder später wird er uns einholen. Ganz zu schweigen davon, dass er Funk hat.«
    »Warum fliehen wir eigentlich?«, fragte Akilina.
    Sie hatte Recht. Es gab keinen Grund, vor dem Deputy davonzulaufen. Oleg und Hängelid befanden sich vierzig Meilen weiter südlich in Genesis. Er sollte anhalten und dem Beamten ihre Lage erklären. Die Suche war vorüber. Geheimhaltung nicht länger erforderlich. Vermutlich würden die Leute des Sheriffs ihnen helfen können.
    Er ging vom Gas, bremste und lenkte den Jeep auf den Seitenstreifen. Wenige Sekunden später kam der Streifenwagen bei ihnen zum Stehen. Lord öffnete die Tür. Der Deputy war bereits aus dem Wagen gesprungen, hinter der Tür der Fahrerseite in Deckung gegangen und hatte seine Waffe gezogen.
    »Hinlegen. Sofort«, brüllte der Polizist.
    Autos zischten an ihnen vorbei und wirbelten die Luft auf.
    »Ich sagte hinlegen.«
    »Schauen Sie, ich muss mit Ihnen reden.«
    »Wenn Ihr Arsch nicht in drei Sekunden zum Himmel zeigt, schieße ich.«
    Jetzt stieg Akilina aus dem Wagen.
    »Runter, Lady«, schrie der Deputy.
    »Die Frau versteht Sie nicht«, rief Lord. »Wir brauchen Ihre Hilfe, Deputy.«
    »Wo ist Mr. Thorn?«
    Die Hintertür ging auf, und der Anwalt stieg aus.
    »Kommen Sie zu mir«, schrie der Deputy über den Verkehrslärm hinweg, die Waffe noch immer im Anschlag.
    »Was ist los?«, flüsterte Thorn.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Lord. »Kennst du ihn?«
    »Hab ihn, glaube ich, noch nie gesehen.«
    »Mr. Thorn, bitte kommen Sie her«, wiederholte der Beamte.
    Lord trat einen Schritt vor. Die Mündung der Waffe tat einen Ruck auf ihn zu. Thorn stellte sich vor Lord.
    »Runter, Mr. Thorn. Legen Sie sich hin. Dieser Drecksack hat einen Deputy umgebracht. Runter.«
    Hatte Lord ihn richtig verstanden? Einen Deputy umgebracht?
    Thorn rührte sich nicht. Der Beamte zielte, um gegebenenfalls an ihm vorbei auf Lord zu schießen.
    »Runter«, wiederholte der Deputy.
    »Alexej. Komm«, flüsterte Thorn.
    Der Barsoi gehorchte und sprang aus dem Wagen. Der Deputy war hinter der Wagentür vorgetreten und näherte sich mit gezogener Waffe.
    »Los«, sagte Thorn. »Greif an.«
    Das Tier stieß sich mit seinen kräftigen Hinterläufen ab, schoss durch die Luft und krachte mit seinem muskulösen Körper gegen den Deputy. Beide stürzten auf den Kies des Seitenstreifens, der Deputy schreiend. Zwei Schüsse lösten sich aus seiner Pistole. Lord eilte herbei und trat die Waffe beiseite.
    Der Hund fletschte knurrend die Zähne.
    In der Ferne hörte man weitere Sirenen von Polizeiwagen.
    »Am besten machen wir, dass wir hier wegkommen«, sagte Thorn. »Irgendwas ist hier faul. Er sagte, du hättest einen Deputy umgebracht.«
    Das musste man Lord nicht zweimal sagen. »Einverstanden. Los.«
    Thorn befahl dem Hund, ins Auto zu springen. Alle drei stiegen ein, während der Deputy mühsam versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
    »Dem ist nichts passiert«, meinte Thorn. »Alexej hat nicht gebissen. Ich habe ihm kein Kommando dazu gegeben.«
    Lord legte den Gang ein.
     
    Hayes wartete auf der Dienststelle des Sheriffs, zusammen mit Oleg und Hängelid. Er hätte den Sheriff und seine Männer am liebsten begleitet, als sie mit quietschenden Reifen nach Norden losbrausten. Vor zwanzig Minuten hatten sie den Funkspruch erhalten. Auf dem Highway 46 war ein grauer Jeep Cherokee gesichtet worden, der nach Norden in Richtung Bezirksgrenze und der Stadt Tennessee fuhr. Ein Streifenwagen hatte die Verfolgung aufgenommen, und die letzte Nachricht lautete, dass der Jeep seine Fahrt verlangsamt hatte und anhalten würde. Der Beamte hatte um Verstärkung gebeten, war aber bereit, die Situation allein anzugehen.
    Hayes konnte nur hoffen, die allgemeine Aufregung wäre inzwischen so groß, dass einer der Leute des Sheriffs den Abzug durchziehen würde. Er hatte deutlich gemacht, dass die Russen über Leichen gingen und jeden Verfolger ohne mit der Wimper zu zucken niederknallen würden, sodass ja vielleicht irgendein Deputy diesem Albtraum mit einem wohlgezielten Schuss ein Ende bereiten würde. Doch selbst wenn Lord und die Frau erschossen wurden, stellte Michael Thorn inzwischen ein weiteres Problem dar. Die Polizei würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihn zu retten, und Lord würde ihm

Weitere Kostenlose Bücher