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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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geschickt worden. Es war ihm wichtig, nicht aktiv an der Sache beteiligt zu sein. Auch Hayes hielt das für geraten. Vielleicht mussten sie in den nächsten Wochen ihre Beziehungen zur Polizei nutzen, und im Moskauer Revier war Oleg ihr bester Kontaktmann.
    Hängelid kam mit einer Rolle Isolierband zurück und fesselte dem Gefangenen damit die Hände. Cro-Magnon zerrte den Russen hoch und stieß ihn auf den wackligen Stuhl, an dem sie auch seine Brust und Beine festbanden. Schließlich klebte man ihm mit einem letzten Streifen den Mund zu.
    »Nun, Herr Maks«, sagte Stalin, »erzähle ich Ihnen, was wir wissen. Ein Amerikaner namens Miles Lord und eine Russin mit dem Namen Akilina Petrowa kamen gestern hier vorbei. Die beiden erkundigten sich bei Ihnen nach Kolja Maks, doch Sie g aben an, ihn nicht zu kennen, jetzt wüsste ich gerne von Ihnen, wer dieser Kolja Maks ist und warum Lord und d ie Frau ihn suchen. Sie kennen die Antwort auf meine erste Frage, und ich bin mir sicher, dass Sie mir auch die zweite beantworten können.«
    Maks schüttelte den Kopf.
    »Eine törichte Entscheidung, Herr Maks.«
    Hängelid riss einen kurzen Streifen des grauen Bandes ab und reichte ihn Stalin. Die beiden schienen die Prozedur zu kennen. Stalin strich sich das Haar aus der gebräunten Stirn und beugte sich vor. Er drückte das Band lose auf Maks’ Nase. »Wenn ich dieses Band fest andrücke, wird es Ihre Nasenlöcher versiegeln. Es bleibt Ihnen ein wenig Luft in der Lunge, aber die reicht nicht lange. Dann ersticken Sie ganz schnell. Wie wär’s mit einer kleinen Demonstration?« Stalin drückte das Band fest über der Nase zusammen.
    Hayes beobachtete, wie Maks’ Brust heftig arbeitete. Er wusste, dass das kräftige Band wegen seiner Luftundurchlässigkeit auch zur Abdichtung der Rohre von Klimaanlagen verwendet wurde. Inzwischen quollen dem Russen fast die Augen aus dem Kopf, und während der Sauerstoff in seinem Blut immer knapper wurde, verfärbte sich seine Haut, bis er schließlich aschfahl war. Er rang zappelnd um Atem, doch Cro-Magnon hielt ihn von hinten unbeirrbar fest.
    Stalin streckte beiläufig die Hand aus und befreite den Mund des Gefesselten von dem Band. Sofort sog er keuchend die Luft ein.
    Die Farbe kehrte in Maks’ Gesicht zurück.
    »Bitte antworten Sie auf meine Fragen«, forderte Stalin ihn auf.
    Maks atmete nur.
    »Sie sind offensichtlich ein tapferer Mann, Herr Maks. Welchen Zweck Ihr Mut hat, weiß ich nicht. Aber er ist bewunderungswürdig.« Stalin hielt inne, scheinbar, um Maks Gelegenheit zum Luftholen zu geben. »Ich möchte Sie wissen lassen, dass wir vorhin bei Ihnen zu Hause waren und Ihre reizende Frau uns hereingebeten hat. Eine äußerst charmante Dame. Wir traten ein, und sie teilte uns mit, wo Sie sich aufhalten.«
    Ein gehetzter Ausdruck trat in Maks’ Gesicht. Endlich. Angst.
    »Keine Sorge«, erklärte Stalin. »Es geht ihr gut. Sie glaubt, dass wir im Auftrag der Regierung arbeiten und hier eine offizielle Untersuchung durchführen. Mehr nicht. Aber ich versichere Ihnen, dass das eben durchgeführte Verfahren auch bei Frauen ausgezeichnet funktioniert.«
    »Gottverfluchte Mafija. «
    »Das hier hat nichts mit der Mafija zu tun. Es geht um etwas viel Bedeutenderes, und ich glaube, dass Sie das wissen.«
    »Sie werden mich ohnehin töten, gleichgültig, was ich aussage.«
    »Aber ich gebe Ihnen mein Wort, dass Ihre Frau nicht behelligt wird, wenn Sie mir sagen, was ich wissen will.«
    Der Rotschopf schien über den Vorschlag nachzudenken.
    »Sie glauben mir?«, fragte Stalin ruhig.
    Maks erwiderte nichts.
    »Zweifeln Sie nicht daran, dass ich diese Männer losschicken werde, um Ihre Frau zu holen, wenn Sie weiter schweigen. Ich werde sie neben Ihnen am Stuhl festbinden, und dann können Sie zusehen, wie sie erstickt. Danach lasse ich Sie selbst wahrscheinlich am Leben, damit die Erinnerung Sie für den Rest Ihres Lebens verfolgt.«
    Stalin sprach so kühl und nüchtern, als führe er eine geschäftliche Verhandlung. Hayes war beeindruckt, wie gelassen dieser gut aussehende Mann, der in seinen Armani-Jeans und dem Kaschmirpullover über den Gefangenen gebeugt stand, Menschen quälte.
    »Kolja Maks ist tot«, antwortete Maks schließlich. »Sein Sohn Wassili wohnt etwa zehn Kilometer südlich von Starodug an der Schnellstraße. Warum Lord ihn suchte, weiß ich nicht. Wassili ist mein Großonkel. Seit jeher hängen die Angehörigen meiner Familie, die ein Geschäft führen, ein Schild

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