Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)
Jakobs.
Sollten Sie eine Kinderzimmereinrichtung ohne Bärchenmuster und eine Schwangerschaft ohne romantische Verklärung planen, dann haben Sie eine Komplizin: Linda. Linda wird Sie durch Telefonate mit Müttern, Schwiegermüttern und Großmüttern coachen. Sie wird bei Ihnen sein, wenn Sie wegen Ihres Bauchumfangs an der Beinrasur scheitern. Sie wird Sie beim Schokokuchengenuss ohne schlechtes Gewissen anfeuern. Sie wird Ihnen die Schulter streicheln, wenn Sie angesichts rührender Szenen in Straßenbahnen anfallartige Heulkrämpfe bekommen. Wenn Sie sich sinnlose Geburtseinleitungsmaßnahmen mit Sex und Eukalyptusbad ersparen wollen, sind Sie bei Linda richtig. Und ebenfalls richtig sind Sie, wenn Sie zu Gedankenspiralen über die Berechtigung, den Mutterschutz zu genießen, obwohl Sie gerne arbeiten, und die Frage, ob Ihre mangelnden Ambitionen, Chefin zu werden, etwas mit dem Kind zu tun haben und Sie möglicherweise mit Ihrer Schwangerschaft den Feminismus verraten, neigen.
Und Linda wird Ihnen helfen, die plötzlichen Momente reinen Glücks zu genießen, wenn von innen an die Bauchdecke geklopft wird oder Sie sehr kleine Kleidungsstücke nach Farben sortieren …
▶ Mutterschaft
▶ Vaterschaft 319
Schwitzen
Das Schneemädchen
Eowyn Ivey
Schwitzen kann wunderbar sein. Aber es gibt Grenzen. Wenn sich dunkle Ringe unter Ihren Achseln bilden und Sie sich schon selbst riechen können, haben Sie die magische Grenze zwischen einem leichten Glühen und einem ernsthaften Drüsenproblem überschritten. Dann sollten Sie diese Schneeflocke von einem Debütroman zur Hand nehmen und sich von der Kühle einer Winterelfe umschmeicheln lassen.
Mabel ist so einsam und verzweifelt, weil sie und ihr Mann Jack noch immer keine Kinder haben, dass sie absichtlich auf das unberechenbare Eis des Wolverine River hinausgeht. Das Eis kracht mächtig unter ihr, aber es hält, und sie kehrt unversehrt und mit neuer Hoffnung erfüllt nach Hause zurück. Bald darauf, im ersten Schneegestöber, bauen sie und Jack gemeinsam ein Kind aus Schnee und schnitzen ihm mithilfe von Jacks Taschenmesser sogar ein richtiges Gesicht. Doch am nächsten Morgen ist es mitsamt Hut und Handschuhen verschwunden. Fußspuren führen von der Stelle, wo das Schneemädchen gestanden hat, fort – doch keine führen dorthin.
Von nun webt sich dieses magische Kind, Faina, durch ihr Leben, verschwindet, wenn es warm wird, und erscheint in einem Wirbel aus Eiskristallen, sobald der Winter kommt. Wenn Ihre Körpertemperatur mal wieder Spitzenwerte erreicht, denken Sie an dieses wilde, eiskalte Schneemädchen, in deren Hand die Schneeflocken nicht schmelzen. Lassen Sie sich von ihrer eisigen Kälte umhüllen. Verlieren Sie sich im Zauber der Wälder Alaskas. Gehen Sie mit Jack und Faina auf die Jagd nach Elchen, und auf die Luchsjagd mit Garrett, dem Mann, der Sie liebt. Fangen Sie Schneeflocken mit Mabel, bis Ihnen so kalt ist, dass Schwitzen nur noch eine ferne Erinnerung ist.
323 Leseleiden: Science-Fiction, Angst vor
Therapie: Geben Sie ihr eine Chance
Eine der häufigsten Leerstellen in der Lesegalaxie ansonsten durchaus vielseitiger Leser ist die Gruppe der Romane, über der das Science-Fiction-Banner schwebt. Aus nicht gänzlich geklärten Gründen jagt allein schon der Begriff vielen Leuten Schauer über den Rücken. Vielleicht, weil er Bilder von Aliens, Raumschiffen und intergalaktischen Schlachten heraufbeschwört, in deren Getümmel es keinen Platz für das menschliche Herz gibt. Vielleicht aber auch, weil die Nichtleser von Science-Fiction sich nicht vorstellen können, was fantastische Welten mit der Welt hinter ihrer Tür zu tun haben könnten.
Vielleicht werden Leserinnen und Leser aber auch abgeschreckt von einem Sammelbegriff, dem es nicht gelingt, die Bandbreite und die Güte dieses Genres zu vermitteln. Denken Sie statt an Science-Fiction doch lieber an ›spekulative Prosa‹, wie Margaret Atwood es einmal formulierte – also an eine Literaturgattung, die die Richtungen auslotet, in die die Menschheit sich möglicherweise entwickeln könnte. Autoren spekulativer Prosa haben bekanntermaßen unsere Gegenwart vorhergesehen: Ray Bradbury, Arthur C. Clarke und John Brunner haben sämtlich die technologischen Neuerungen von heute prophezeit, und das vor fünfzig Jahren. Die Autorinnen und Autoren dieser Literaturgattung sagen heute unser Morgen voraus, gestalten es so in gewisser Weise mit und sind weiterhin so etwas wie ein
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