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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat er erst getan,
nachdem du aufgetaucht bist. Und wenn er tatsächlich einen Geschäftsfreund
erfunden haben sollte, dann nur mit dem einen Ziel, dass du ihn an unseren
Tisch bittest. Glaub mir, für mich hat er sich bestimmt nicht derart ins Zeug
gelegt!«
    Â»Meinst du wirklich?« Ein Strahlen huschte über Isobels Gesicht.
    Â»Natürlich, ich war nur blind, weil ich eine Glucke bin, was dich
angeht. Weißt du, das prägt einen. Da bildet man sich aus lauter Sorge komische
Dinge ein.«
    Â»Und jetzt hast du kein ungutes Gefühl mehr?«
    Â»Nein, gar nicht«, erwiderte Lili wahrheitswidrig, denn so sehr sie
sich auch Zuversicht einzureden versuchte, ihre Empfindungen Lord Fraser
gegenüber blieben gespalten.
    Der Glanz in Isobels Augen bewies Lili allerdings, dass es richtig
war, die eigenen Gefühle in dieser Sache zurückzustellen.
    Â»Und du findest es wirklich in Ordnung, dass er am Samstag zum Essen
kommt?«
    Â»Sicher, und diese Einladung hätte er doch nie angenommen, wenn ihm
nichts an dir liegen würde.«
    Â»Es geht dir auch wirklich nicht gegen den Strich, dass er unser
Gast ist?«
    Ich würde ihn am liebsten nie wieder in meinem Haus begrüßen,
durchfuhr es Lili eiskalt. Statt sich diese innere Regung anmerken zu lassen,
sagte sie laut: »Weißt du was? Ich habe eine wunderbare Idee. Wie wäre es, wenn
ich am Samstag krank daniederläge?«
    Isobels Miene verfinsterte sich. »Versteh ich nicht. Was soll daran
wunderbar sein?«
    Â»Verstehst du denn nicht? Ihr werdet leider gezwungen sein, ohne
mich zu dinieren. Nur er und du.«
    Â»Du meinst …«
    Â»Genau, bei einem Essen zu zweit wirst du schnell merken, ob er
deine Gefühle erwidert.«
    Isobel warf Lili einen bewundernden Blick zu.
    Â»Das würdest du wirklich für mich tun?«
    Â»Aber das ist doch das Mindeste, was ich in dieser Sache für dich
machen kann. Du musst mir natürlich alles haarklein berichten, wenn er fort
ist.«
    Â»Ja, im Prinzip ist es ein schlauer Plan. Nur, wird es ihn nicht
wundern, dass du so plötzlich krank geworden bist? Nicht, dass er uns
durchschaut. Das wäre furchtbar peinlich!«
    Lili lachte. »Wie sollte er? Du wirst ihm glaubwürdig versichern,
dass ich seit unserem Ausflug nach Strathpeffer das Bett hüte und dass unser
Arzt der festen Überzeugung war, ich könne heute Abend wieder aufstehen.
Leider, leider hat er sich geirrt.«
    Â»Ich habe gar nicht gewusst, was für eine gute Lügnerin du sein
kannst. Meinst du, dass du das auch durchhältst?«, bemerkte Isobel amüsiert.
    Â»Keine Sorge. Ich werde nicht überraschend zu eurem Essen erscheinen
und verkünden, das schlechte Gewissen habe sich gemeldet und ich müsse ihm
reinen Wein einschenken.«
    Isobel nahm ergriffen Lilis Hand. »Ach, Lili, ich bin so glücklich,
dass unser Streit beigelegt ist. Und vielleicht habe ich bei Lord Fraser
wirklich Chancen.«
    Â»Vielleicht solltest du ihm aber nicht gleich beim ersten Mal unsere
komplizierten Familienverhältnisse offenlegen. Lass ihn doch einfach in dem
Glauben, dass du meine Tochter bist …«
    Â»â€¦Â und die von Onkel Dusten?«
    Â»Genau!«
    Â»Ich wollte Onkel Dusten immer gern zum Vater, aber die Sache hat
einen Haken: Du kannst nicht meine Mutter sein. Oder willst du, dass er glaubt,
du seist mit dreizehn schwanger geworden?«
    Â»Du irrst. Mit achtzehn, mein Schatz!«
    Â»Willst du dich etwa fünf Jahre älter machen? Das nimmt dir kein
Mensch ab.«
    Â»Gut, dann machst du dich einfach fünf Jahre jünger …«
    Â»Aber das ist Betrug!«, widersprach Isobel Lilis Vorschlag empört.
    Lili brach in schallendes Gelächter aus. »Was meinst du, was Frauen
beim ersten Rendezvous alles mit ihrem Alter anstellen? Sie verjüngen sich um
Jahrzehnte. Und weißt du was? Er wird dich gar nicht fragen! Das wäre nämlich
ausgesprochen unhöflich. Und sollte er sich darüber hinwegsetzen, wirst du ihn
leider auf eine eiserne Benimmregel hinweisen müssen: Ein Herr fragt eine Dame
nicht nach ihrem Alter, denn eine Dame spricht grundsätzlich nicht darüber!«
    Â»Du bist unmöglich, aber ich sehe es ein. Wenn ich ihn gleich beim
ersten Mal mit meiner ganzen komplizierten Familiengeschichte überfalle, dann
könnte das gegen mich sprechen. Ach, Lili, ich bin so glücklich!«
    Â»Mutter!«,

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