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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen durchaus fidelen Eindruck.
Unermüdlich gab sie dem Personal Anweisungen, was zum Dinner benötigt wurde.
Sie hatte Bonnie und Fiona in ihren Plan eingeweiht, die jungen Leute durch
ihre Anwesenheit nicht zu stören. Sowohl die Köchin als auch das Hausmädchen
hatten vollstes Verständnis dafür, dass Lili sich wegen eines leichten
Unwohlseins in ihr Schlafzimmer zurückzog und Isobel und den Besucher allein
speisen ließ. Schließlich war Isobel eine erwachsene Frau, die keine Anstandsdame
mehr benötigte.
    Â»Ich freue mich ja so für Miss Isobel«, bemerkte Fiona
überschwänglich, als Lili mit ihr in der Küche die letzten Absprachen treffen
wollte. »Bonnie hat ihn ja neulich ins Haus gelassen und so von ihm geschwärmt.
Er soll ein gut aussehender Mann sein. So ein stattlicher Kerl wie Mister Du …«
Die Köchin schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    Lili stöhnte auf. »Ich weiß, was du sagen wolltest, aber ich bin
anderer Meinung. Das ist nur das blonde Haar, das irritiert«, bemerkte sie in
scharfem Ton.
    Fiona sah sie erschrocken an. »Ich, ich wollte Ihnen nicht zu nahe
treten«, stammelte sie.
    Â»Schon gut. Du weißt ja, wie sehr ich an meinem Mann gehangen habe.
Und es schmerzt mich, wenn überhaupt jemand mit ihm verglichen wird. Er war
einzigartig«, erklärte Lili mit Nachdruck.
    Â»Das verstehe ich doch. Mister Dusten ist unersetzbar. Es ist nur
so, ich gönne es Miss Isobel, dass sie nun doch noch einen Ehemann bekommt und
dazu einen vornehmen, stattlichen Herrn; so beschrieb Bonnie Lord Fraser
jedenfalls.«
    Lili atmete einmal tief durch, um der Köchin nicht aufs Heftigste zu
widersprechen. Warum sollte sie ihr auf die Nase binden, dass es noch nicht den
geringsten Anlass zu der Annahme gab, der Lord könne Isobel heiraten? Fionas
Freude schien auf jeden Fall echt. Wenigstens einer, der Isobel von Herzen
Glück wünscht, dachte Lili beschämt.
    In diesem Augenblick stürmte ihre Stieftochter wie ein Wirbelwind in
die Küche. »Ich glaube, ich habe etwas Passendes gefunden!«, rief sie entzückt
aus.
    Fiona und Lili starrten mit offenen Mündern auf das rote, plissierte
Kleid, dessen Saum gerade einmal bis zum Knie reichte. Es besaß vorne wie
hinten einen großen spitzen, mit Perlen bestickten Ausschnitt.
    Â»Das steht dir wirklich ausgezeichnet«, stieß Lili überwältigt
hervor. »Ich bin nur etwas überrascht. Ich hatte vermutet, du trägst ein
Abendkleid.«
    Â»Nein, das wirkt viel zu festlich. Nicht dass er denkt, er käme zu
seiner eigenen Verlobungsfeier«, erklärte Isobel übermütig.
    Â»Aber ich dachte, zu dem Zweck macht Ihnen der Lord seine
Aufwartung, Miss Isobel? Bonnie hat erzählt, er wäre genau der richtige Mann
für Sie.« Enttäuschung schwang in der Stimme der Köchin mit.
    Â»Wer hat denn gesagt, dass es nicht darauf hinausläuft? Ich möchte
nur nicht, dass es so aussieht, als erwarte ich eine Annäherung. Es soll nicht
plump wirken«, lachte Isobel.
    Â»So könnte man meinen, du seist immer auf dem neusten Stand der
Mode«, sagte Lili und merkte erst an der säuerlichen Miene ihrer Stieftochter,
dass sie offenbar gerade wieder etwas Falsches von sich gegeben hatte.
    Â»Du tust ja gerade so, als wäre ich eine alte Jungfer, die sich
sonst nicht zu kleiden versteht!«, stieß Isobel beleidigt hervor.
    Lili kam sich ein wenig vor wie damals, als Isobel erfahren hatte,
dass Lili nicht mehr ihre Lieblingslehrerin bleiben, sondern ihre Stiefmutter
werden würde. Damals hatte sie auch jedes ihrer Worte auf die Goldwaage gelegt.
Doch all die Jahre danach hatten sie sich wunderbar verstanden. Sie waren immer
wie Freundinnen gewesen. Doch jetzt schien etwas zwischen ihnen zu stehen. Und
Lili wusste auch genau, wer das war.
    Sie räusperte sich ein paarmal.
    Â»Gott bewahre. Du musst jedoch zugeben, dass du dir in der
Vergangenheit herzlich wenig aus Mode gemacht hast. Aber sag mal, wo hast du
das bezaubernde Kleid überhaupt her? Das war doch sicherlich nicht in deinem
Kleiderschrank verborgen?«, konterte sie locker.
    Â»Die Mutter einer Schülerin ist Schneiderin, und ich habe sie
gebeten, mir ein paar hübsche Kleider zu nähen. Wir haben zusammen in
Modemagazinen geblättert, und eines war schöner als das andere. Und dies ist
das erste. Weißt du, ich bin es leid, diese

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