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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgendeinen
Kinderkram von dir! Hast du immer noch nicht begriffen, dass es mein Fest ist?«
Isobels Stimme bebte vor Zorn.
    Â»Das ist doch gar nicht wahr! Es ist mein Fest genauso wie deines!
Du vergisst, dass ich heute sechzehn werde!«
    Lili zuckte zusammen. Roses Geburtstag. Den hatte sie bei dem ganzen
Trubel der letzten Tage völlig vergessen. Wie gut, dass sie das Geschenk schon
vor Wochen besorgt hatte, als ihr das finanzielle Desaster noch nicht so bedrohlich
erschienen war.
    Sie räusperte sich laut. Sofort herrschte eisiges Schweigen.
    Lili eilte auf Rose zu und nahm sie in den Arm. »Meinen herzlichen
Glückwunsch, meine Kleine«, rief sie überschwänglich aus und küsste Rose auf
beide Wangen.
    Â»Von wegen klein«, gab Rose scherzhaft zurück. »Ich bin jetzt eine
Lady. Ja, ich dürfte sogar ohne deine Einwilligung heiraten, Mom.«
    Lili drohte ihr scherzhaft mit dem Finger. »Du wirst dich
unterstehen, mein Liebling!«
    Sie umrundete den Tisch und begrüßte auch Isobel mit zwei Küsschen
auf die Wangen. Ihre Stieftochter ließ diese Geste der Zärtlichkeit stocksteif
über sich ergehen.
    Â»Wartet Ihr bitte einen kleinen Augenblick mit dem Frühstück. Ich
muss nur eben das Geschenk von oben holen. Ich habe es vergessen.«
    Â»Meinetwegen«, knurrte Isobel.
    Â»Ich platzte vor Neugier«, flötete Rose.
    Lili hatte die Tür noch nicht ganz hinter sich geschlossen, als es
im Salon wieder hoch herging. Lili entfernte sich hastig in Richtung Treppe.
Sie wollte gar nichts von den Zickereien hören.
    Das Geschenk lag in ihrem Kleiderschrank und war zum Glück bereits
im Laden prächtig eingepackt worden. Lili zog das Paket hervor und atmete ein
paar Mal erleichtert ein und aus. Wenn sie sich nur ausmalte, was geschehen
wäre, wenn ihr erst heute Nachmittag beim Eintreffen der ersten Gäste
eingefallen wäre, dass ihre Tochter Geburtstag hatte … den Ärger, der dann auf
sie zugekommen wäre, konnte sie sich lebhaft vorstellen.
    Als sie wieder vor der Tür angelangt war, stieß sie absichtlich mit
dem Ellenbogen gegen das Eichenholz. So hatten die Mädchen die Gelegenheit,
ihren Streit vorerst zu unterbrechen. Und tatsächlich, als Lili den Salon
betrat, war es mucksmäuschenstill. Man hätte eine Stecknadel fallen hören
können.
    Rose strahlte über das ganze Gesicht, als ihre Mutter ihr das Paket
überreichte.
    Â»Es ist ganz weich«, bemerkte sie, während sie ihre Finger über die
Verpackung gleiten ließ. »Wahrscheinlich eine Decke, damit ich nicht so friere,
wo doch auf Scatwell Castle Eiszeit herrscht.«
    Lili warf ihrer Tochter einen mahnenden Blick zu, der so viel hieß
wie: Bitte provoziere Isobel nicht unnötig!
    Â»Schon gut«, stöhnte Rose, die den stummen Hinweis ihrer Mutter
verstanden hatte. »Also keine Decke.«
    Â»Du machst es doch sonst nicht so spannend und reißt die Pakete
stets vor dem Fest auf«, stichelte Isobel.
    Rose überhörte die Bemerkung großzügig und machte sich daran, ihr
Geschenk auszuwickeln.
    Â»Oh!«, rief Rose entzückt aus und dann: »Ah!«, während sie einen
roten, fließenden Seidenstoff aus dem Packpapier befreite.
    Â»Das ist ja … das ist ja, Mom …« Rose sprang auf Lili zu und gab ihr
einen Kuss.
    Â»Aber du hast es doch gar nicht gesehen. Du weißt doch noch gar
nicht …«
    Â»Doch, Mom, ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als ein Ballkleid
und … wartet hier. Ich ziehe es gleich an und führe es euch vor.«
    Und schon saß Lili mit Isobel allein am Tisch. Ob sie die günstige
Gelegenheit beim Schopf packen sollte?
    Â»Isobel, ich muss dich dringend sprechen«, platzte es da auch schon
ungeduldig aus Lili heraus.
    Isobel blickte sie fragend an.
    Â»Zum einen kann ich nicht länger meinen Mund halten. Du siehst nicht
glücklich aus. Was ist geschehen?«
    Isobel lächelte spöttisch.
    Â»Ich habe mich schon gefragt, wann du mich endlich über die der
Nacht mit Keith aushorchen wirst. Oder mit deinen Vorhaltungen kommst.«
    Lili stöhnte auf. »Ich will wissen, wie es dir geht! Mehr nicht!«
    Â»Blendend«, entgegnete Isobel knapp. »Was kann es Schöneres geben,
als heute mit einem attraktiven charmanten Mann Verlobung zu feiern?«
    Lili runzelte die Stirn.
    Â»Aber warum sagst du das so merkwürdig? Warum strahlst du

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