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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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dein Glück
nicht aus?«
    Â»Weil nicht jeder so wie deine Rose sein kann, Lili, ich bin anders
als sie.«
    Â»Das weiß ich doch, aber du hast doch etwas auf dem Herzen. Ich
kenne dich, mein Kind.«
    Isobels Blick wurde weicher, als Lili sie in alter Vertrautheit ansprach.
    Â»Mach dir keine Sorgen, Lili, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur
etwas aufgeregt. Und ich habe es immer noch nicht Mister McDowell gesagt. Ach,
Lili, es ist alles so ungewohnt und …«
    Lili hörte ihr gar nicht mehr richtig zu. Sie wollte ihr Anliegen
loswerden, bevor Rose zurückkam, denn sie hatte Sorge, dass sich die
Gelegenheit für ein Vieraugengespräch im alten Jahr nicht mehr ergeben würde.
Lili nahm all ihren Mut zusammen.
    Â»Isobel, ich muss dich dringend um etwas bitten. Kannst du mir Geld
leihen? Ich habe mich entschlossen, Little Scatwell zu verkaufen, aber das
zieht sich hin und, Isobel, ich weiß nicht mehr, wie ich während der nächsten
Wochen über die Runden kommen soll.«
    Lili holte tief Luft, bevor sie Isobel bittend ansah.
    Â»Das tut mir leid, Lili, warum hast du mir das nicht eher gesagt? Du
hast den Eindruck vermittelt, es würde auf lange Sicht knapp. Wenn ich geahnt
hätte, wie dringend es ist, dann hätte ich doch gestern etwas von dem Geld
zurückbehalten, das ich Mister Jones …«
    Â»Sag, dass das nicht wahr ist! Du hast doch nicht …«, unterbrach
Lili ihre Stieftochter. Panik stand ihr in die Augen geschrieben.
    Â»Ich bin alt genug, um zu entscheiden, wo ich mein Vermögen anlege«,
erwiderte Isobel trotzig.
    Â»Aber wir hatten doch abgemacht, dass ich mich erst erkundige und
dir sage, was ich in Erfahrung gebracht habe. Und der Ratschlag deines
Bräutigams in spe, dein Geld von der schottischen Bank nach England zu
transferieren, ist leichtsinnig, um nicht zu sagen, von sträflichem Leichtsinn.
Viele der kleinen Bankinstitute stehen vor dem Bankrott. Was weißt du schon
über Hobard & Pinkett?« Lilis Stimme war laut und schneidend geworden.
    Isobel zeigte sich davon ungerührt. Nach außen jedenfalls.
    Â»Was regst du dich denn so auf? Es ist mein Vermögen. Und außerdem
hat mir Mister Jones neulich auf die Hand versprochen, dass er alles tun wird,
damit mein Vermögen genauso arbeitet wie das von Lord Fraser.«
    Â»Das hat er dir gesagt?« Lili fasste sich an den Kopf. »Und hast du
auch nur den kleinsten Beweis von ihm dafür verlangt, dass seine Bank nicht
gefährdet ist?«
    Â»Mir genügt sein Wort und die guten Erfahrungen, die Keith mit
Hobard & Pinkett gemacht hat!«
    Â»Isobel, Kind, sei vernünftig! Heute Vormittag ist unsere Bank
geöffnet. Fahr nach Inverness. Mach diese Aktion rückgängig. Warte ab, bis wir
die Gewissheit haben, dass diese Bank in England nicht zu denjenigen gehört,
die durch die Krise bankrott gehen. Bitte, ich fahre dich. Ich begleite dich!«
    Â»Mach dir keine Mühe, Lili, es ist zu spät.«
    Â»Aber nein, noch kannst du die Sache stoppen! So etwas geht doch
nicht von heute auf morgen. Komm, wir fahren sofort los.«
    Â»Lili, willst du mich nicht verstehen? Ich habe mein Vermögen bis
auf den letzten Cent abgehoben und es Mister Jones gegeben!«
    Â»Du hast was?« Lili merkte gar nicht, dass sie laut gebrüllt hatte.
    Â»Er sagte, so sparen wir viel Zeit.«
    Â»Isobel, so dumm kannst du doch gar nicht sein!«, schrie Lili
fassungslos.
    Â»Dumm oder nicht. Es ist zu spät. Ich würde vorschlagen, du nimmst
das Angebot von Keith an und lässt ihn das Fest bezahlen. Und wenn das Geld bei
Hobard & Pinkett angekommen ist, werde ich dir etwas abheben. Was meinst
du, wie viel du ungefähr brauchst?«, fragte Isobel ungerührt.
    Lili hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und stöhnte leise:
»Er hat mich gewarnt. Warum habe ich bloß nicht auf ihn gehört? Warum nicht?«
    Dann hob Lili den Kopf und blickte Isobel mit einer Mischung aus
Mitgefühl und Unverständnis an.
    Â»Ich bete zu Gott, dass du das Richtige getan hast.«
    Â»Lili! Was ist los mit dir? Du bist doch niemals eine Frau gewesen,
der Geld etwas bedeutet. Du tust ja gerade so, als wäre es der Weltuntergang,
nur weil ich mein Vermögen endlich einmal für mich arbeiten lasse!«
    Lili lag eine Erwiderung auf der Zunge, als die Tür aufging und Rose
ins Zimmer schwebte und flötete: »Der Spiegel hat mich mit

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