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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Augen, wie hoffnungslos es war, sich nach ihr zu sehnen. Wenn du nicht da warst, konnte er sich einreden, dass sie für den Sommer auf Gilmuir war. Oder Verwandte in Frankreich besuchte. Dass sie irgendwo war, von wo sie zurückkommen konnte. Seine Liebe zu ihr war wohl auch der Grund dafür, dass er sich mir niemals wirklich näherte.«
    »Dann war er ein Narr«, sagte Alec. »Es geschieht nicht oft, dass ein Mann zwei bemerkenswerte Frauen im Leben findet.«
    Hufgetrappel lenkte sie ab. Harrison kam angeprescht. Sein Gesicht drückte Beunruhigung aus. Er saß ab und entschuldigte sich mit einem Nicken für die Störung.
    »Major Sedgewick ist auf dem Weg hierher, Sir«, meldete er. »Ich habe ihn auf meinem Rückweg gesehen.«
    »Es war auch zu schön, um von Dauer zu sein«, meinte Alec sarkastisch. Er würde den Major wohl oder übel einige Tage ertragen müssen, bevor er ihn wieder auf Patrouille schicken könnte.
    »Das ist noch nicht alles, Sir«, sagte sein Adjutant. »General Westcott begleitet ihn – und eine beträchtliche Anzahl Soldaten.«
    In Alecs Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Seine regelmäßigen Briefe an den General hielten diesen auf dem Laufenden über den Stand der Dinge im Fort. Es konnte mehrere Gründe für Westcotts Entschluss geben, Sedgewick zu begleiten, aber er, Alec, konnte sich nicht erlauben, den gefährlichsten davon außer Acht zu lassen.
    Er nahm Harrison beiseite. »Es muss alles vernichtet werden, was mich mit dem Raben in Verbindung bringen könnte. Und alles, was Euch mit meinen Handlungen in Verbindung bringen könnte«, setzte er um seinen Mann besorgt hinzu.
    Harrison nickte. »Was werdet Ihr tun, Colonel?«, fragte er.
    »Zu Leitis gehen.«

[home]
    27
    I ch wusste, dass ich dich hier finden würde«, sagte er mit ernster Stimme.
    Als sie sich umdrehte, sah sie ihn im Torbogen zum Gang stehen. »Es erschien mir richtig, den Ort aufzusuchen, an dem alles begann.«
    Er lächelte. »Ich denke, es begann drüben im Tal – als ich dich so schnell rennen sah, dass deine Füße den Boden nicht zu berühren schienen, und dein Haar wie eine rote Fahne hinter dir herwehte.«
    »So früh schon?«
    »Noch früher.« Er kam auf sie zu und wickelte sich eine aus ihrem Band gerutschte Locke um den Finger. »In der Sonne leuchtet es noch immer wie Feuer.«
    Er ließ die Hand sinken, und sein Lächeln erlosch. »General Westcott wird bald hier sein. Ich möchte, dass du gehst, bevor er eintrifft.«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. »Was hat sein Eintreffen mit mir zu tun?«
    »Es könnte sein, dass ich eingesperrt werde«, erklärte er ihr, »und dann wirst du entweder Sedgewick überstellt oder ebenfalls eingesperrt.«
    »Weiß der General denn, dass du der Rabe bist?«, fragte sie erschrocken.
    Um äußerliche Gelassenheit bemüht, zuckte er mit den Schultern, doch sie erkannte an seinen spielenden Kiefermuskeln und den geballten Fäusten, wie angespannt er war. »Falls er es noch nicht weiß, wird er es bestimmt bald erfahren.«
    »Und wenn nicht?«
    »Ich habe mir mehr als eine Unbotmäßigkeit erlaubt, Leitis«, gestand er mit einem hinreißend schiefen Lächeln. »Da ist einmal Inverness, und Sedgewick hat mir nie verziehen, dass ich das Dorf gerettet habe.«
    »Warum hast du es eigentlich getan?«, wollte sie die Wahrheit wissen, denn seine damalige Antwort, dass es einfacher gewesen wäre, das Dorf zu erhalten, als es anschließend wieder aufzubauen, hatte sie nie überzeugt.
    »Weil die Menschen von Gilmuir dort wohnten.« Er streckte die Hand aus und strich die vorwitzige Locke hinter ihr Ohr. »Weil du dort zu Hause warst.«
    »Hättest du es auch gerettet, wenn es nicht so gewesen wäre?«
    »Ich würde es gerne glauben, aber ich hätte es vielleicht nicht getan«, gab er zu. Seine Aufrichtigkeit beeindruckte sie. »Ich kann dir nicht sagen, was ich getan
hätte
, Leitis – ich kann dir nur sagen, was ich getan
habe.
«
    Er schaute zu der zerschossenen Decke hinauf.
    »Ich habe meinem Land gedient, so gut ich konnte«, sagte er. »Die Schotten würden mich
dafür
als Verräter ansehen, die Engländer für meine Rolle als Rabe.«
    Leitis versuchte verzweifelt, Ordnung in ihren Kopf und ihr Herz zu bringen. Der Schlächter von Inverness war nicht länger ein Mann, den man ob seiner Grausamkeit fürchten musste. Der Colonel hatte sich die Aufgabe gestellt, den Schotten zu helfen. Ian war Alec, und beide waren der Mann, den sie liebte.
    »Was immer ich mir auch habe

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