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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Hand hängen, die den Ring bedeckte. Noch nie war ihm dessen beengtes Inneres so erstrebenswert vorgekommen. »Mit der Übergabe der Botschaft habe ich meine Pflicht erfüllt – so wie sie mir von Hazrat Akhran aufgetragen wurde. Morgen gibt es eine Menge zu tun, allein, was das Packen und die Vorbereitung für die weite Reise zum Tel betrifft, und bei diesen Pflichten kannst du dir meiner Hilfe sicher sein, Sidi. Aus diesem Grund bitte ich um Erlaubnis, mich zurückziehen und ausruhen zu dürfen…«
    »Du wirst es ihr sagen«, entschied Jaafar al Widjar.
    Der Sklave in der Ecke atmete erleichtert auf und kroch zurück ins Dunkle. Dabei warf er sich eine Decke über den Kopf, für den Fall, daß der Scheich seine Meinung ändern sollte.
    Falls Fedj ein Herz besessen hätte, wäre es ihm in diesem Augenblick stehengeblieben.
    »O Meister«, begann der Dschinn verzweifelt, »warum solltest du meine wertvollen Dienste für Aufgaben verschwenden, die einem Sklaven angemessen sind? Gib mir einen Befehl, der meiner Fähigkeit würdig ist. Ein Wort von dir, und ich fliege bis an das äußerste Ende der Welt…«
    »Natürlich willst du das! Ich würde das gleiche wollen, wenn ich nur könnte«, unterbrach ihn Jaafar düster. »Ich wage mir nicht einmal annähernd vorzustellen, was sie tun wird, wenn sie das hört!« Der Scheich schüttelte den Kopf. »Nein, Fedj, du sagst es ihr. Irgend jemand muß es tun, und immerhin bist du unsterblich.«
    »Das bedeutet nur, daß ich länger leiden werde!« gab der Dschinn erbost zurück und verfluchte Hazrat Akhran aus der Tiefe seines nicht vorhandenen Herzens.
    Fedj ließ den Blick hoffnungsvoll auf der Hand des Meisters verweilen und betete darum, den Ring nur einmal kurz anschauen zu dürfen, doch der Scheich hielt die Finger mit ungewöhnlicher Halsstarrigkeit, die aus blanker Angst geboren war, fest darüber geschlossen. Jaafar erhob sich von der Bank und sah auf den demütig vor ihm liegenden Dschinn hinunter.
    »Fedj, ich befehle dir, meiner Tochter Zohra die Botschaft zu überbringen, daß sie auf Befehl von Hazrat Akhran, vom heutigen Tage an in einem Monat, Khardan al Fakhar, Kalif der Akar und Sohn, meines verfluchten Feindes, Majiid al Fakhar – möge Hazrat Akhran seine Hosen mit Skorpionen überschwemmen – heiraten wird. Berichte ihr, daß es der Wille von Hazrat Akhran ist, unseren ganzen Stamm zu vernichten, falls sie sich weigert oder nicht mit dem Kalifen verheiratet bleibt, bis die Rose des Propheten auf dem Tel erblüht«, verkündete der Scheich mürrisch, »dann fessele sie an Händen und Füßen und umstelle ihr Zelt mit Wachen. Und du«, dabei deutete er auf einen Diener, »kommst mit mir.«
    »Wo gehst du hin, Sidi!« erkundigte sich Fedj.
    »Die… die Herden kontrollieren«, antwortete Jaafar. Nachdem er sich einen Umhang gegen die nächtliche Kälte übergeworfen hatte, schritt er zum Eingang der Jurte… und fiel beinahe über die Diener, die sich entgegen aller Gewohnheit beeilten, den Wünschen ihres Herrn nachzukommen.
    »Die Herden kontrollieren?« Fedj blieb vor Erstaunen der Mund offenstehen. »Wann bist du denn darauf gekommen, Sidi?«
    »Als… äh… als man mir berichtete, daß die diebischen Akar – diese verfluchten Pferdesöhne – uns schon wieder überfallen haben«, antwortete Jaafar, während er sich seitlich an dem Dschinn vorbeischob und dabei den Ring mit der Hand bedeckte.
    »Aber sie überfallen uns doch ständig!« entgegnete Fedj mürrisch.
    Der Scheich beachtete den Einwand nicht. »Suche mich später auf… und… äh… berichte mir, wie meine Tochter die… äh… frohe Kunde ihrer Verlobung aufgenommen hat.«
    »Sidi, wo wirst du dann sein?« fragte der Dschinn und erhob sich zu seiner vollen Größe.
    »So Akhran will – weit, weit weg!« entgegnete der Vater bedeutungsvoll.
     
     

2
    »Sond!« rief Majiid al Fakhar erfreut, als der Dschinn im Zelt des Scheichs aus dem Nichts auftauchte. »Wo hast du bloß gesteckt? Wir haben dich letzte Nacht beim Überfall vermißt.«
    Überfall! Sond durchfuhr es siedendheiß. »Wen haben wir denn letzte Nacht angegriffen, Sidi?«
    »Natürlich diese schafsköpfigen Hrana!«
    Sond stöhnte gequält. Scheich al Fakhar vollführte mit seiner braunen, wettergegerbten Hand eine Geste. »Wir haben ihnen direkt unter der Nase zehn fette Schafe gestohlen.« Er schnippte mit den Fingern. »Ich konnte sogar einen kurzen Blick auf dieses Stück Kamelscheiße Jaafar al Widjar werfen, der

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