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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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angegriffen! Sie versenkte unser eigenes Schiff!«
    Aber der Goum ließ sich nicht überzeugen. Daher hielt der Erzmagus die Zeit für gekommen, selbst einzuschreiten und das Gespräch in sicherere Gefilde zu lenken. »Wir haben alles verloren, wir frieren und sind erschöpft. Wir sind unschuldig von dem Gotteszorn getroffen worden. Es liegt nicht in unserer Absicht, Eurem Herrn weitere Unannehmlichkeiten zu bereiten und wollen seine Reise nicht unnötig verzögern. Seid bitte so gütig und weist uns den Weg zur Stadt Bastine, denn wir haben dort einflußreiche Freunde, die uns weiterhelfen werden…«
    Die letzte Bemerkung war eine freche Lüge gewesen, aber der Erzmagus hatte in den Augen des Goums List und Heimtücke gelesen und wollte ihm und seinem Herrn nun verheimlichen, wie verloren sie in diesem fremden Land waren.
    »Wartet hier.«
    Der Goum stieg wieder auf sein Pferd, riß es herum und jagte im Galopp auf den Hügel zurück. Er ritt geradewegs zum Palankin, zügelte kurz davor sein Pferd, beugte sich herunter und sprach durch die Vorhänge zu seinem Herrn.
    Die Priester und Hexer blieben am Strand stehen und warfen verstohlene Blicke auf die Reiter, die völlig gleichgültig auf das Meer und in die untergehende Sonne starrten. Nach einer kurzen Besprechung mit der Person hinter dem Vorhang des Palankins preschte der Anführer wieder zum Strand zurück.
    »Mein Herr hat beschlossen, daß ihr zu essen bekommt und diese Nacht ausruhen sollt.«
    Der Abt seufzte erleichtert auf und faltete die Hände zusammen. »Promenthas, sei gedankt«, flüsterte er und fügte mit lauter Stimme hinzu: »Bitte, übermittelt Eurem Herrn unseren aufrichtigen Dank…«
    Der Erzmagus stieß plötzlich einen Warnruf aus. Dem Priester blieb das Wort im Halse stecken, denn der Anführer der Reiter hatte seinen Säbel gezogen. Sonnenlicht brach durch die Wolken und glitzerte auf der gottlosen Klinge. Die Goum- Krieger taten es ihrem Anführer nach.
    »Was… was hat das zu bedeuten?« fragte der Erzmagus fassungslos und starrte erschrocken auf die Säbel. »Ihr habt uns doch Essen und ein Nachtlager versprochen…«
    »Das ist richtig, du ungläubiger Hund! In der Hölle sollt ihr heute nacht euer Mahl einnehmen!«
    Der Anführer drückte seine Fersen in die Flanken des Pferdes und ritt geradewegs auf den Priester zu. Ehe der überraschte Abt auch nur den leisesten Schrei ausstoßen konnte, bohrte sich der Säbel tief in seinen Bauch. Der Anführer zog die Klinge heraus und sah zu, wie der Körper des Priesters zu Boden sackte. Dann schwang er den blutbesudelten Säbel herum und spaltete den Kopf des Erzmagus.
    Mit wildem Geschrei stürzten sich die anderen Goume auf die Hexer, die ihren Tod ohne die geringste Chance zur Gegenwehr fanden, denn sie waren vollkommen hilflos ohne ihre Zauberstäbe, Schriftrollen und die anderen Utensilien, die für die Beschwörung von Zaubersprüchen unerläßlich waren. Von einem Herzschlag zum anderen streckten die Goume sie nieder, durchbohrten sie mit den Säbeln und zertrampelten ihre Leiber unter den aufblitzenden Hufen der Streitrösser. Die Priester waren ihrer Berufung gefolgt und sofort auf die Knie gefallen und hatten Promenthas um Hilfe angefleht, doch scharfer Stahl brachte ihre Gebete unerbittlich zum Verstummen.
    Mathew starrte benommen auf den schmerzgekrümmten Körper des Abts, der sich im Sand hin und her wälzte. Auch mußte er mit ansehen, wie der Goum den Erzmagus abschlachtete. Als der Anführer aber mit seinem Pferd auf ihn zuritt, griff er plötzlich, ohne sich über sein Tun im klaren zu sein, Johns Hand und rannte, so schnell er konnte, den Strand entlang.
    Als der Anführer merkte, daß seine Beute fliehen wollte, stieß er einen kurzen Befehl aus. Mathew ließ bereits das Stampfen der Hufe, das schrille Kreischen der mordenden Goume und die Todesschreie seiner Gefährten hinter sich zurück.
    Die jungen Männer flohen in blinder Panik. Sie rannten ziellos und ohne Hoffnung, ihre Herzen schlugen bis zum Hals, und die Lungen brannten vor Anstrengung.
    Da stolperte Mathew im nassen Sand und fiel hin. John hielt bei ihm inne, reichte dem Freund die Hand und half ihm wieder auf die Füße. Und obwohl beiden klar war, daß die Flucht unausweichlich mit ihrem Tod enden würde, hetzten sie verzweifelt weiter, angetrieben durch das Nahen der dumpfen Hufschläge, dem Pfeifen der Säbel in der Luft und dem Gelächter der Goume, die die wilde Hetzjagd furchtbar genossen.
    Plötzlich

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