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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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der Zeit waren alle eines Geistes geworden, und dieser Geist forderte sie auf, ihre machtvolle Magie einzusetzen, um die Götter zu verdrängen.
    Wie du dir vorstellen kannst, waren die Götter darüber sehr erzürnt und haben Sul schwere Vorwürfe gemacht. Sie verlangten von ihm, den Menschen die Magie zu nehmen. Doch selbst Sul vermochte das nicht, denn die Magie hatte mittlerweile die ganze Welt durchdrungen. Auch Sul war über die Hexer verärgert, die anmaßend und fordernd auftraten. Aus diesem Grund erteilte er ihnen eine schmerzliche Lektion.
    Er rief die Zauberer unter dem Vorwand zusammen, ihre neue Macht zu feiern. Dann ergriff Sul einen nach dem anderen und schnitt ihnen die Zungen heraus, so daß sie nicht länger die Fähigkeit besaßen, auch nur irgendeine Sprache zu sprechen.
    ›Dies widerfuhr euch‹, so sprach Sul, ›weil ihr vergaßt, daß die Menschen zueinander mit dem Herzen sprechen sollen.‹
    Anschließend verfügte Sul, daß die Magie, die immer noch in der Welt vorhanden war, in die Hände der Frauen gegeben werden sollte. Und diese, jedenfalls die meisten von ihnen«, hier stieß Usti einen Seufzer aus, »waren freundlich und liebevoll. Auf diese Weise sollte Magie nur noch für gute und nicht mehr für böse Zwecke eingesetzt werden. Weiterhin legte Sul fest, daß Zauberkräfte an Gegenstände gebunden sein sollten – wie Glücksbringer und Amulette, Zaubertränke, Schriftbänder sowie Zauberstäbe –, damit die Magiekundigen sowohl durch die körperliche Begrenzung der Gegenstände, die mit Zauberkräften versehen waren, als auch die eigenen menschlichen Unzulänglichkeiten in ihre Schranken verwiesen wurden.
    So sprach und handelte Sul, und die Allzugebildeten Zauberer kehrten heim. Hier mußten sie feststellen, daß ihre Frauen von nun an die Magie besaßen und daß sie als Bestrafung für ihre eigene Arroganz für den Rest ihrer zungenlosen Tage gezwungen waren, nur noch Suppe und Haferschleim zu essen.«
    »Alles Lob der Weisheit Suls«, sprach Sond, der genau wußte, was am Ende dieser Geschichte erwartet wurde.
    »Alles Lob«, wiederholte Usti und trocknete sich die – Brauen. »Aber Sul hatte nicht meine Herrin im Sinn, als er die Dinge so einrichtete. Die Worte meiner Herrin sind spitzer als der Kaktus und stechen übler als der Skorpion. Wenn du meine Meinung hören willst, nur zwischen dir und mir, mein Freund, ich glaube nicht, daß der Kalif übermäßig bedauert, daß seine Frau nicht für ihn kocht.«
    »Nein!« protestierte Sond entgeistert. »Sicher denkt er nicht, daß sie ihm etwas ins… daß sie ihn…«
    »Ihn vergiften?« Usti rollte mit den Augen. »Die Frau ist eine Bedrohung!«
    »Zohra würde es nicht wagen, gegen Akhrans Erlaß anzugehen!«
    Usti schwieg und hob nur vielsagend seine Hände gen Himmel.
    Sond schien entsprechend beunruhigt zu sein. Er senkte die Stimme, blickte am Lampenrand entlang und schob sich dichter an Usti heran.
    »Ich möchte nicht in private Angelegenheiten zwischen Dschinnen und ihren Gebietern herumschnüffeln, aber hat deine Herrin dich jemals gefragt, ob du ihn… na gut, du weißt schon…«
    Usti rollte die Augen, bis nur das Weiße zu sehen war. »Umbringen?« flüsterte er. »Selbst meine Herrin würde nicht wagen, den Zorn von Hazrat Akhran auf sich zu ziehen, indem sie mir befiehlt, ihren Gatten zu meucheln, denn sie weiß, daß ich zuerst die Zustimmung des Gottes einholen muß, um ein sterbliches Leben auszulöschen. Aber… etwas anderes…« Er wisperte in Sonds Ohr und gestikulierte ausdrucksvoll mit den Händen.
    Sonds Gesicht brachte den gehörigen Schrecken zum Ausdruck. »Und was hast du getan?«
    »Nichts«, keuchte Usti und fächelte sich selbst mit einem Palmwedel zu. »Ich erfand die Ausrede, daß mich vor einigen hundert Jahren Khardans Ur-Ur-Ur-Großvater von dem Bannspruch eines bösen Ifrit befreit hat und ich darum verpflichtet bin, der Familie für tausend Jahre kein Leid anzutun. In gewisser Weise stimmt das auch, obwohl die Natur des Eids nicht unbedingt so bindend ist, wie ich es meiner Herrin glauben gemacht habe. Dennoch ist mein Leben seit damals eine einzige Folter«, stöhnte der Dschinn. »Wenn ich erscheine, wirft meine Herrin Töpfe nach mir. Wenn ich mich in meine Behausung flüchte, wirft sie mich zu den Töpfen!«
    »Wie konnte das alles so schnell geschehen? Es schien doch, als kämen sie soweit ganz gut zurecht…«
    »Schafe! Ich mag Schafe nur auf eine Art«, fuhr Usti mit einem

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