Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar
Schwierigkeiten noch vergrößerte.
»Wenn du willst… äh… kannst du es mir sagen, vielleicht kann ich dir helfen…«
»Helfen!« Sond stützte sich auf seinen Ellbogen und starrte Pukah mit blutunterlaufenen Augen an. »Was kannst du noch mehr anrichten, als du schon getan hast? Ja, du könntest noch meinen Säbel nehmen und mich in zwei Hälften teilen.«
»Ich würde mich natürlich sehr geehrt fühlen, das zu tun, wenn du es wirklich wünschtest, o Sond«, begann Pukah voller Demut.
»Ach, halt doch den Mund!« knurrte Sond. »Es gibt nichts, was du tun könntest. Niemand kann mir helfen, nicht einmal Akhran.«
Als er den Namen des furchtbaren Gottes hörte, schaute Pukah nervös in den Himmel und verkroch sich wieder in sein Loch.
»Du… hast mit dem Ehrwürdigen Akhran gesprochen?«
»Ja. Was sollte ich denn sonst tun?«
»Und… was hast du ihm gesagt?«
»Ich bekannte meine Schuld.«
Pukah stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Diese Schuld hat dir der gnädige Gott sicherlich vergeben«, sagte er beruhigend.
»Das war natürlich, bevor ich wußte, daß du deine Hände im Spiel hast!« brummte Sond, als er Pukah ansah. Er seufzte traurig. »Aber, ich vermute, das hätte auch nichts geändert.«
»Da bin ich ganz sicher!« bekräftigte Pukah, aber Sond hörte schon nicht mehr zu.
»Ich habe Nedjma in der Nacht verloren, in der Kaug sie aus dem Garten gestohlen hatte. Akhran hat mir das zu erkennen gegeben. Ich bin ein Narr gewesen, als ich angenommen hatte, irgendeine meiner Taten könnte Kaug dazu bewegen, sie mir zurückzugeben. Er hat mich benutzt. Aber ich war verzweifelt. Was hätte ich sonst tun können?«
Mit wenigen verbitterten Worten erzählte Sond die Geschichte von Nedjmas Entführung durch den Ifrit. Kaug hatte von Sond gefordert, die Stämme zu entzweien, sonst würde er Nedjma für immer verlieren.
»Ich habe versucht, sie auseinanderzubringen. Aber es ist mir nicht gelungen. Du hast es selbst gesehen«, fuhr er unglücklich fort. »Alles war gegen mich! Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich Zeid auf«, Pukah wand sich vor Unbehagen, »und zwang die Akar, sich mit den Hrana zu verbünden. Ich bin zu Kaug gegangen und habe versucht, ihm alles zu erklären. Ich habe ihn gebeten, mir noch einmal eine Chance zu geben. Aber er hat nur grausam gelacht und mich gefragt, ob ich mich wirklich für schlau genug hielte, ihn zu hintergehen. Nedjma sei verschwunden, hat er gesagt, und ich würde sie niemals wiedersehen – bis zu dem Tag, an dem ich ausgesandt würde, zu ihr zu stoßen.«
Nachdenklich legte Pukah seine Stirn in Falten. »Das ist eine sonderbare Aussage. Was meint er damit?«
Sond zuckte erschöpft mit den Achseln und ließ den Kopf auf seine Hände fallen. »Wie soll ich das wissen?« murmelte er.
»Und was hat Hazrat Akhran dazu gesagt?«
»Nachdem ich ihn endlich gefunden hatte«, begann Sond und schaute mit verzerrten Gesicht auf, »die Suche hat immerhin vier Tage und vier Nächte gedauert, hat er mir erklärt, daß er verstünde, warum ich so gehandelt habe. Er hat gesagt, daß ich das nächste Mal direkt zu ihm kommen solle. Doch wehe, wenn ich noch einmal versuchte, die Götter zu hintergehen. Er hat mich daran erinnert, daß schließlich er uns damit beauftragt hatte, herauszufinden, was mit den verschwundenen Unsterblichen geschehen sei…«
»Natürlich, das ist es!« rief Pukah aus.
»Das ist was?«
»Das ist es, was auch mit Nedjma geschehen ist! Kaug hat sie dorthin gebracht, wo sich auch die anderen verlorenen Dschinnen befinden. Deshalb hat er auch gesagt, daß du zu ihr stoßen wirst. Wir sind anscheinend die nächsten«, fügte er nach kurzer Überlegung hinzu.
»Glaubst du das wirklich?« Sond blickte auf. Die Hoffnung erhellte sein Gesicht so sehr, daß es in der Dunkelheit in einem fahlen weißen Licht erstrahlte.
Pukah sah ihn erstaunt an.
»Verehrter Sond, ich bin über alle Maßen erfreut, daß du deinen Lebensmut wiedergefunden hast und daß einige meiner armseligen Worte zu dieser Veränderung beigetragen haben. Aber ich muß mich doch darüber wundern, warum diese schreckliche Neuigkeit über Nedjmas Verbannung an einen Ort, den nur die Götter kennen, nein, den nicht einmal sie kennen, dich mit solch einer Freude erfüllt?«
»Ich… ich habe befürchtet… daß sie… daß Kaug sie…«, Sonds Stimme schleppte sich heiser dahin, während sein brütendes Gesicht jenes Leuchten wieder verlor.
»Ach so!« sagte Pukah mit
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