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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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plötzlicher Erkenntnis. »Kaug?« spottete er dann. »Du hast gesagt, daß Nedjma zierlich und schön sei? Dann wird sie nicht das Interesse von Kaug erweckt haben. Der treibt es mit Seekühen. Da bin ich mir ganz sicher. Ich habe es aus wirklich zuverlässiger Quelle… Also komm, mein Freund.«
    Pukah fühlte sich jetzt sicher genug, um aus dem Loch zu klettern. Er ging zu Sond hinüber und half dem Dschinn voller Respekt wieder auf die Beine. »Weißt du, ich denke immer noch nach. Es ist mein Fluch, daß ich einen so regen Verstand habe. In mir wächst ein Plan. Nein, ich kann jetzt noch nichts sagen. Erst muß ich noch einige Nachforschungen anstellen«, fuhr der Dschinn gewichtig fort. Er strich den Sand von Sonds Schultern und brachte die zerknitterten Gewänder des Dschinns wieder in Ordnung. »Erwähne niemandem gegenüber ein Wort, auch nicht über das… nun, was du heute nacht mitangehört hast, als ich mich mit mir selbst beraten habe. Das gilt besonders für den Meister. All das gehört zu meinem Plan. Du könntest ihn sonst zunichte machen.«
    »Und jetzt«, fuhr Pukah weiter fort, als Sond nur so dastand und ihn befremdet anstarrte, »muß ich gehen und mich um den Verrückten kümmern, wie es mir mein Gebieter aufgetragen hat. Als ob ich nicht schon genug um die Ohren hätte!« Er stieß einen gedehnten Seufzer aus. »Sei guter Hoffnung, o Sond!« Pukah schlug dem Dschinn auf die Schulter. »Und setze dein Vertrauen in Pukah!«
    Und damit verschwand er.
     
     

13
    Zitternd vor Angst, fuhr Mathew hoch. Das war der seltsamste Traum, den er je gehabt hatte: Er lag im Sand, und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Fremder auf, ein junger Mann mit einem weißen Turban und wallenden Seidenhosen. Er packte Mathew und warf ihn sich mit spielerischer Leichtigkeit über die Schulter. Das nächste, an das er sich erinnerte, war, daß der Fremde mit sich selbst redete – jedenfalls kam es Mathew so vor. Doch unvermittelt trat ein weiterer Mann hinzu, dessen Gesicht furchterregend aussah. Dann ein Donnerschlag – und im nächsten Augenblick waren die beiden Männer verschwunden, während er sich allein in einem Zelt befand, in dem es streng nach Ziegen roch.
    Als Mathew versuchte, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, begriff er allmählich, daß zumindest der letzte Teil seines Traumes wirklich war. Er lag tatsächlich allein in einem Zelt, in dem anscheinend Ziegen gehaust hatten. Die bitterkalte Luft ließ ihn frösteln, deshalb tastete er umher, um etwas zu suchen, mit dem er sich zudecken konnte. Schließlich fand er eine weiche Wolldecke, wickelte sich darin ein und legte sich wieder auf die Kissen.
    Ein eisiger Schrecken ließ ihn sofort wieder hochfahren. Mit tastenden Fingern tauchte er tief in das Innere seiner Gewänder und suchte ängstlich die Glaskugel. Als sich seine Hand schließlich um die kalte Oberfläche schloß, stachen ihm die goldenen Kanten und die silbernen Metallverzierungen in die Haut. Er schüttelte die Kugel vorsichtig. Beruhigt spürte er die Bewegung in ihrem Innern. Zumindest enthielt sie noch das Wasser, vielleicht waren die Fische sogar noch am Leben und unverletzt.
    Als Mathew hörte, daß sich leise Schritte dem Zelt näherten, versteckte er die Kugel hastig in den Gewändern. Sein Herz pochte heftig, während er ängstlich auf den Zelteingang starrte und sich fragte, welche Schrecken ihn nun wieder erwarteten.
    »Bist du wach, Herr… äh, Herrin?« Die fremde Stimme hörte sich ein wenig verlegen an.
    »Ja«, antwortete Mathew nach kurzem Zögern.
    »Darf ich eintreten?« fuhr die Stimme demütig und dienstbeflissen fort. »Mein Gebieter hat mir befohlen, es dir für die Nacht bequem zu machen.«
    »Kommst… kommst du von Khardan?« fragte Mathew schon etwas befreiter.
    »Ja, Herr… äh, Herrin.«
    »Dann komm bitte herein.«
    »Vielen Dank, Herr… Herrin.« Zu Mathews Erstaunen betrat eine der Gestalten aus seinem Traum das Zelt.
    Es war der jüngere der beiden Männer, jener, der ihn so leicht wie einen Welpen aufgehoben hatte. Mit vor der Brust übereinandergelegten Händen und gesenktem Blick führte der junge Mann mit dem weißen Turban die Geste des Salams aus und wünschte höflich Gesundheit und Glück.
    Ungeübt stammelte Mathew zur Antwort die angemessenen Begrüßungsworte.
    »Ich habe eine Chirak, eine Öllampe, mitgebracht«, erklärte der Fremde und zauberte sie aus der Finsternis hervor. Sorgsam stellte er sie auf den Zeltboden und brachte sie

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