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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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bewußtlosen Jungen hoch. »Und es hätte gelingen können! Kaug wand sich schon in seiner Angst, ich schwöre es! Du weißt es ja! Du hast ihn gesehen«, sagte Pukah zu seinem anderen Ich und nicht etwa zu dem jungen Mann. »Es war Quar, dieser Teufel von einem Gott, der den Ärger verursachte. Woher sollte ich wissen, daß der Emir ein so mächtiger General ist, der sogar magische Pferde besitzt? Wie konnte ich ahnen, daß er versuchen würde, meinen armen Gebieter gefangenzunehmen? Fast hätte er uns alle getötet. Ich…«
    »Du warst es also!« tönte eine grimmige Stimme aus der Dunkelheit.
    Vor Schreck ließ Pukah fast den Jungen fallen, den er auf seiner Schulter trug. »Pukah«, murmelte er in sich hinein und schaute sich eilig um, »wirst du denn niemals lernen, deinen Mund zu halten? Wer… wer ist da?« rief er.
    »Sond!« antwortete die schreckliche Stimme.
    Der große, muskulöse Dschinn nahm Form und Gestalt an, bis er genau vor Pukah stand. Die kräftigen Arme hatte er vor der breiten Brust verschränkt, und auf seinem Gesicht lag ein finsterer Ausdruck.
    »Sond! Verehrter Freund! Ich würde mich verbeugen, aber wie du siehst, bin ich zur Zeit außerstande…«
    »Außerstande!« stieß Sond hervor, seine Stimme wurde mit zunehmendem Zorn immer gewaltiger. »Wenn ich mit dir fertig bin, du Schwein, wirst du nicht nur außerstande sein, sondern auch aus dem Körper, aus der Haut, aus der Fassung, aus dem Nervenkostüm und aus… was weiß ich noch alles!«
    Der junge Mann, der über Pukahs Schulter hing und dessen Arme und Kopf umherbaumelten, stöhnte und begann sich zu rühren. Pukah überlegte, was Sond in solch rasende Wut versetzt hatte, und fragte sich, wieviel der ältere Dschinn wohl mitangehört hatte. Während er weiter darüber nachdachte, wie er sich mit heiler Haut herauswinden konnte, lächelte er Sond demütig an.
    »Ich bin geehrt, daß du soviel Anteil an mir und meinen unwürdigen Taten nimmst, Sond. Und ich wäre unendlich erfreut, wenn ich die Gelegenheit hätte, all das mit dir zu besprechen. Aber, wie du siehst, hat mein Gebieter mir befohlen, auf diesen armen Verrückten achtzugeben. Selbstverständlich muß ich, als der pflichtbewußte Diener, der ich nun mal bin, gehorchen. Falls du hier auf mich warten willst, kehre ich gleich wieder zurück. Ich will nur vorher den Verrückten in sein Bett bringen. Ich schwöre, ich bin zurück, bevor ein Hund zweimal gebellt hat…«
    »Ja, nachdem ein toter Hund zweimal gebellt hat«, unterbrach ihn Sond grimmig. »Glaube ja nicht, daß du mir so einfach entkommen kannst, du Wurm.«
    Der Dschinn klatschte laut donnernd in die Hände – der junge Mann, der eben noch über Pukahs Schulter gehangen hatte, war verschwunden.
    Irritiert wich Pukah ein paar Schritte zurück.
    »Mein armer Verrückter!« rief er. »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Ihn ins Bett gebracht. Waren das nicht die Anweisungen?« stieß er zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor und ging dabei jeden Schritt vor, den Pukah zurückwich. »Ich habe die Arbeit schon erledigt. Bist du mir nicht dankbar dafür?«
    »Ich… bin ich!« Pukah schnappte nach Luft, setzte seinen Fuß unvorsichtigerweise in einen Messingtopf und stürzte beinahe in ein Zelt. »Zu… zutiefst dankbar, mein lieber Freund S…s…sond.«
    Pukah fand sein Gleichgewicht wieder, hüpfte umher und versuchte verzweifelt, seinen Fuß vom Topf zu befreien. Sonds Schultermuskeln schwollen an, die Adern am angespannten Hals traten hervor, und lodernden Blickes schritt er immer weiter auf den unglücklichen jungen Dschinn zu.
    »Und weil du mir so dankbar bist, mein lieber Freund Pukah, fahre jetzt mit deinem höchst interessanten Gespräch fort. Du bist also zu Kaug gegangen, sagtest du, und hast ihm berichtet… ja, was hast du ihm berichtet?«
    »Daß… äh… daß sich die beiden Stämme von Scheich Majiid al Fakhar und Scheich Jaafar al Widjar schließlich doch verbündeten und daß… äh… wir nun mit Freuden sehen, daß ein dritter Stamm – der des mächtigen Scheichs Zeid al Saban – sich auch bald mit uns verbünden wird, und… und«, Pukah schaltete schnell, »ich erzählte Kaug, daß dies alles auf deine Tatkraft zurückzuführen wäre, o Großer Sond, und daß dies ein Beweis für deine hohe Intelligenz sei…«
    Er dachte, er könnte dem älteren Dschinn schmeicheln (und gleichzeitig überlegte er, daß es das beste sei – falls Zeid sie angreifen sollte –, schon jetzt die Grundlage

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