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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Finsternis wie der Mond. Ich liebe dich, und ich schwöre, Hazrat Akhran sei mein Zeuge, daß dich niemand außer mir besitzen wird, Meryem, selbst wenn ich die Schatzkammern des Emirs ausrauben müßte.«
    Er beugte sich vor und küßte das Mädchen auf die Stirn. Weinend schmiegte sich Meryem an ihn. Er fühlte ihren erschaudernden Körper weich und warm in seinen Armen. Ihr Duft betörte ihn, und ihre Tränen erweichten sein Herz. Schnell kam seine Mutter herbei und führte das Mädchen fort.
    Schwer atmend, als ob er einen Kampf mit zehntausend Teufeln ausgefochten hätte, verließ nun auch Khardan eilig den Platz und ging raschen Schrittes in die zunehmende Dunkelheit der Wüste. Hatte er sich von der Rose des Propheten auch nur einen Funken Hoffnung versprochen, er sollte ihn nicht finden. Die Pflanze, die bei seinem Aufbruch in die Stadt noch grün und prächtig ausgesehen hatte, war jetzt – wieder einmal – braun und welk.
    Die Nomaden zogen sich, einer nach dem anderen, zurück und eilten in ihre Zielte, um die Ereignisse des Tages aufgeregt flüsternd weiterzugeben. Nur noch zwei Personen, Zhora und der Junge, blieben auf dem Platz zurück.
    Zhora hatte gewonnen, aber trotzdem verwandelte sich die süße Frucht der Rache, von der sie gekostet hatte, in ihrem Mund zu fader Asche. Sie versteckte ihre Wunden hinter dem stolzen Gebaren, mit dem sie sich in ihr Zelt zurückzog.
    Der Junge blieb kauernd auf dem harten Wüstenboden zurück. Viele warfen ihm einen Seitenblick zu, als sie an ihm vorbeihasteten. Aber niemand ging zu ihm. Er wußte nicht, was er tun oder wohin er gehen sollte. Wenn sein enthaupteter Körper an seiner Stelle läge, hätte er die Einsamkeit des Todes wohl nicht viel deutlicher zu spüren bekommen als jetzt, umgeben von Lebenden.
    John war nur einmal gestorben, als die Klinge seinen Lebensfaden durchtrennte.
    »Wie oft bin ich schon gestorben?« fragte sich Mathew in seinem Elend. »Und wie oft werde ich noch sterben müssen?«
    Die Kräfte verließen ihn, als er auf den warmen Boden sank, und seine Sinne schwanden. Er bemerkte nicht mehr, wie die weichen Federn eines Flügels ihn streiften, noch spürte er die sanfte Berührung der Engelsträne, die einem Tautropfen gleich seine Haut benetzte.
     
     

12
    »Wer bist du?« fragte Pukah erstaunt.
    Die Frauengestalt, die über dem Jüngling schwebte, wirbelte aufgeschreckt herum. Als sie Pukahs ansichtig wurde, verschwand sie sofort.
    »Warte! Geh nicht!« rief Pukah. »Wunderschönes Wesen! Ich wollte dir keine Angst einjagen. Bleib! Ich… sie ist weg.« Der Djinn schaute trostlos umher. »Wer mag sie sein? Bestimmt eine Unsterbliche, aber in all den Jahrhunderten habe ich niemanden wie sie gesehen!«
    Als Pukah bei dem bewußtlosen Jungen angekommen war, tastete er die Luft mit seinen Händen ab. »Bist du hier, du holdes Wesen? Zeige dich. Du brauchst dich vor Pukah nicht zu fürchten, man nennt mich Pukah, den Freundlichen. Ich bin so harmlos wie ein Säugling. Komm zurück, du strahlend schöner Zauber. Ich will nur dein ehrerbietiger Sklave sein, dich anbeten und dir zu Füßen liegen, diesen kleinen weißen Füßen, die unter dem hellen Gewand hervorlugten. Haare wie das Silber des Sternenlichts, Flügel wie die einer Taube… Flügel! Stell dir das vor! Und Augen, die mein Herz zum Schmelzen bringen!«
    »Nichts. Sie ist verschwunden.« Pukah seufzte tief und ließ die Schultern hängen. »Ach, ich bin so einsam! Ich weiß, was du jetzt sagen willst.« Er hob seine Hände, um jeder Widerrede zuvorzukommen, die von seiner anderen Hälfte hervorgebracht werden könnte. »Du, Pukah, steckst bereits bis über beide Ohren in Schwierigkeiten. Das letzte, was dir jetzt noch fehlt, ist eine Frau, auch wenn sie Flügel besitzt. Deinetwegen stürmen Scheich Zeid und ungefähr zwanzigtausend verrückte Reiter auf ihren Meharis aus dem Süden herbei und werden uns niedermetzeln. Ich dachte, ich könnte das wieder in Ordnung bringen, indem ich versuchte, den Frieden zwischen Quar und Akhran herzustellen. Die Stämme könnten dann auseinandergehen und würden für Zeid keine Bedrohung mehr sein. Zeid könnte dann wieder zu seinen Kamelen zurückkehren und uns in Ruhe lassen. Deswegen bin ich auch zu Kaug – mögen seine Pumphosen voller Stechmücken sein – gegangen und habe ihm erzählt, daß sich die drei Stämme versammelt hätten, um gemeinsam einen Schlag gegen Kich zu führen.«
    Traurig schüttelte er den Kopf und hob den

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