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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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auf die Knie, wühlte den Boden auf und warf eine Handvoll Sand nach der anderen auf die Kohlenpfanne. Zuerst glaubte er schon, versagt zu haben und den Zauber nicht durch das Ersticken des Feuers aufhalten zu können. Voller Wut und Verzweiflung erkannte er, daß diesem Spuk nicht mit den wenigen Schriftrollen, die er bei sich trug, beizukommen war. Sollte er aber tatenlos zusehen, wie Zohra starb…?
    Verzweifelt fuhr Mathew fort, die Kohlenpfanne mit Sand zu überhäufen, bis sie praktisch ganz und gar bedeckt war. Zohras Körper war bereits erschlafft und ihr Widerstand gebrochen, als der Rauch plötzlich in seiner Bewegung innehielt. Das bösartige Leuchten der Wolke flackerte und verblaßte. Von neu aufkeimender Hoffnung gestärkt, ergriff Mathew eine Filzdecke und warf sie über die sandbedeckte Kohlenpfanne. Mit den Händen klopfte er die Decke in den Boden und preßte sie so fest um die Kohlenpfanne, daß sie jede mögliche Luftzufuhr abschnitt.
    Eine Flut von Zorn und Haß schlug ihm mit geradezu körperlicher Wucht entgegen und schleuderte ihn zurück. Mit Wutgeheul, das er nur in der Seele vernahm und nicht mit den Ohren, fuhr die Wolke aus Zohras Körper, türmte sich über ihm auf und stürzte dann mit unglaublicher Wucht auf ihn herab. Zwei leuchtende Hände gierten nach seiner Kehle.
    Mathew war machtlos, es blieb ihm keine Zeit zu reagieren oder sich zu verteidigen. Plötzlich fuhr ein kalter Windstoß hinter seinem Rücken durch die geöffneten Zeltbahnen des Eingangs. Wie von Flügelschlag zerteilt, fiel die Wolke auseinander. Kurz darauf war von ihr nicht mehr übrig als einige gespenstisch schimmernde Rauchfetzen, die ziellos und wild im Zelt herumwirbelten, bis auch sie sich vollständig verflüchtigt hatten.
    Mathew senkte erschöpft den Kopf, ihn schauderte bei jedem Atemzug. Sein Körper war in Schweiß gebadet. Mit zitternden Beinen erhob er sich und eilte an Zohras Lager. Still und reglos lag sie da. Und ihr Gesicht glänzte fahl und totengleich, die Augen fest geschlossen. Er legte eine Hand auf ihr Herz und fühlte es schlagen, aber nur sehr, sehr schwach. Sie stand nicht mehr unter dem Einfluß des Zaubers. Die Magie war zusammen mit der Holzkohle erstickt, aber immer noch lag Zohra im Sterben.
    Mathew wußte nicht, was er tun sollte, er begriff nur, daß die Erscheinung ihrem Körper den letzten Lebenshauch geraubt hatte. Er öffnete Zohras Mund und hauchte ihr seinen eigenen Lebensatem ein.
    Immer wieder blies er ihr seinen Atem ein, obwohl er sich nicht sicher war, ob es überhaupt einen Zweck hatte, aber irgend etwas mußte er ja unternehmen! Doch da spürte er, wie sich ihr Brustkorb unter seiner Hand bewegte, und ein leichter Lufthauch drang aus ihrem Mund an seine Lippen. Ermutigt fuhr er mit seinen Bemühungen fort, ihrem Körper kraftvoll die nötige Luft zu verschaffen. Mit flatternden Lidern öffnete Zohra die Augen. Die Pupillen waren noch vor Angst geweitet. Sie streckte die Hände nach seinem Gesicht aus und fand daran Halt.
    »Zohra!« flüsterte er und strich ihr dabei beruhigend das schwarze Haar aus der Stirn. »Zohra, ich bin es, Mathew. Du bist in Sicherheit, der Spuk ist vorbei!«
    Für einen Augenblick starrte sie ihn ängstlich und ungläubig an, dann fing sie heftig an zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Er hielt sie fest umschlungen, streichelte ihr das Haar und wiegte sie wie ein Kind. In Erinnerung an den furchtbaren Schrecken bebte sie noch vor Angst und klammerte sich heftig weinend an ihn, bis das beruhigende Murmeln seiner sanften Stimme und die hypnotische Bewegung seiner Hand nach und nach die schlimmsten Ängste vertrieben hatten. Ihr Schluchzen verstummte.
    »Was… war das?« Sie sprach nur mühsam.
    »Ich weiß es nicht.« Mathews Augen wanderten zur Kohlenpfanne, die von der Decke verhüllt im Sand lag. »Was immer es war, es war Magie. Schwarze Magie. Sie kam aus der Kohlenpfanne.«
    »Khardan hat versucht, mich umzubringen!« brachte Zohra keuchend hervor, und ein letzter Schluchzer entrang sich ihrer Brust. Sie vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Khardan? Nein!« antwortete Mathew, hielt sie fest in den Armen und beruhigte sie aufs neue. »Du weißt doch, was er von Magie hält! Er würde so etwas nie tun. Komm wieder zur Besinnung, Zohra.«
    Sie wischte sich die Tränen fort und schien sich plötzlich bewußt zu werden, daß Mathew sie in den Armen hielt. Sie errötete und entzog sich seiner Umarmung. Ihm erging es nicht

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