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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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dichter über sie beugte, nahm der Hauptmann einen allerleisesten Anflug von Jasmin wahr.
    Auda ibn Jad wandte sich der anderen Frau zu, und der Hauptmann bemerkte, daß seine Berührung zärtlicher wurde. Sachte zog er den Schleier von dem reglosen Körper. Wie er die vor ihm liegende Frau betrachtete, spürte der Hauptmann einen Anflug von Mitleid und Bewunderung in seinem Herzen. Ibn Jad hatte wahrgesprochen: Noch nie hatte der Soldat eine schönere Frau geschaut. Die Haut war wie Sahne, die Gesichtszüge vollkommen. Haar von der Farbe und Strahlkraft tanzender Flammen ergoß sich über die schlanken Schultern.
    »Die Frauen meines Kalifen«, erklärte Auda, und zum ersten Mal hörte der Hauptmann Trauer in seiner Stimme. »Als sein Leichnam in den Palast zu Kich gebracht wurde, wo sie sich aufhielten, um die Rückkehr meines Herrn zu erwarten, warfen sie sich über ihn, weinten und zerrissen ihre Kleider. Bevor man sie aufhalten konnte, hat die mit den roten Haaren das Schwert des Prinzen ergriffen, rief, daß sie nicht ohne ihn weiterleben könne, stieß sich die Klinge in ihren eigenen herrlichen Körper und stürzte tot zu seinen Füßen nieder. Die andere war eifersüchtig darauf, daß die rothaarige Ehefrau ihn als erste im Reich Unseres Gotts erreichen würde, also zog sie einen Dolch, den sie in ihrem Gewand versteckt gehalten hatte, und erstach sich selbst. Beide waren sie Töchter von Sultanen in meinem Land. Ich bringe sie zurück, auf daß sie im Grabmal ihres Manns in Ehren beigesetzt werden mögen.«
    Dem Hauptmann schwindelte vom Anblick der Schönheit der beiden Frauen, mit der sich eine Geschichte von solcher Tragödie und von solchem Schmerz verband, und so fragte er sich, was er tun sollte. Als Prinz von Simdari, Freund sowohl des Kaisers als auch des Emirs, mußte der Leichnam dieses jungen Manns von Rechts wegen in die Stadt begleitet werden. Der Sultan würde seinem Hauptmann nie verzeihen, wenn er bei seinem jährlichen Besuch am Hof von Khandar vom Kaiser gefragt würde, ob er die Trauerprozession des Kalifen in Ehren empfangen hätte und gezwungen wäre zu erwidern, daß er nichts von einer solchen Prozession wisse. Und stand es dem Hauptmann überhaupt an, seinem Sultan – der ohnehin ständig drohte, vor Langeweile umzukommen – die Gelegenheit vorzuenthalten, exotische Gäste zu empfangen und diese traurige Geschichte von Krieg und Liebe und Selbstaufopferung zu vernehmen?
    Das einzige Metall, das der Hauptmann gegen all dieses glitzernde Gold zu setzen hatte, war schlichtes, solides Eisen – ein instinktives Gefühl der Ablehnung und des Mißtrauens gegen diesen Auda ibn Jad. Während er die Angelegenheit noch überdachte, drehte sich der Hauptmann beiseite und stellte fest, daß sein Leutnant neben ihm stand, daneben wiederum der Anführer der Gume.
    »Wir haben die Durchsuchung der Karawane abgeschlossen, Herr«, meldete der Leutnant, »mit Ausnahme von diesen dort.« Er zeigte auf die Bahren.
    Der Anführer der Gume stieß ein empörtes Kläffen aus, dem Auda ibn Jad sofort und streng in seiner eigenen Sprache antwortete. Der Anführer der Gume redete trotzdem lauthals weiter, bis Auda ihn mit einem scharfen, zornigen Befehl zum Verstummen brachte. Errötend und beschämt schlich sich der Gum davon wie ein geprügelter Hund. Auda wandte sich, bleich vor Zorn und doch beherrscht, dem Hauptmann zu.
    »Verzeih den Ausbruch, Sidi. Mein Mann hat sich selbst vergessen. Es wird nicht wieder vorkommen. Du hattest von einer Durchsuchung der Leichname gesprochen. Bitte gehe zu Werke.«
    »Worum ging es gerade, Effendi?« fragte der Hauptmann mißtrauisch.
    »Bitte, Hauptmann. Das war nichts.«
    »Ich bestehe darauf, es zu erfahren…«
    »Wenn du es mußt.« Auda ibn Jad wirkte leicht verlegen. »Die Priester unseres Gotts haben einen Fluch auf diese Leichname gelegt. Jeder, der ihre Ruhe stört, wird einen höchst gräßlichen Tod sterben, seine Seele wird dem Kalifen und seinen Frauen im Himmel dienen müssen.« Ibn Jad senkte die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. »Bitte nimm meine Entschuldigung an, Hauptmann. Kiber, der Anführer meiner Gume, ist zwar ein guter Soldat aber auch ein abergläubischer Bauer. Ich bitte dich, ihm keine Beachtung zu schenken. Durchsuche die Leichname.«
    »Das werde ich«, antwortete der Hauptmann heiser.
    Als er sich zu seinem Leutnant umdrehte, um ihm den entsprechenden Befehl zu erteilen, merkte der Hauptmann an der ausdruckslos gehaltenen Miene

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