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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Kopf hob, trafen seine Augen auf die des Manns in Schwarz, und er zuckte unwillkürlich zusammen, als sei der bohrende Blick dieser beiden dunklen, kalten Augen aus scharfem Stahl.
    Sofort wachsam geworden, räusperte sich der Hauptmann und begann mit den Formalitäten. »Am Senken Eurer Standarten sehe ich, daß Ihr in Frieden kommt, Effendi. Willkommen in der Stadt Idrith. Der Sultan wünscht Euren Namen und Eure Geschäfte zu wissen, auf daß wir Euch die Ehre erweisen und keine Zeit vergeuden, Euch Unterkunft zu verschaffen.«
    Die Miene des Manns in Schwarz blieb ernst, als er mit gleicher Feierlichkeit und Höflichkeit antwortete. »Mein Name ist Auda ibn Jad. Früher war ich Sklavenhändler, doch jetzt reise ich gen Osten in mein Heimatland Simdari. Ich wünsche nur für einen Tag und für eine Nacht in Eurer Stadt haltzumachen, um meine Vorräte aufzufrischen und meinen Männern etwas Ruhe zu gönnen. Wir haben eine lange und traurige Reise hinter uns, und es liegen viele Hunderte von Meilen vor uns, bis wir am Ziel sind. Ich bin sicher, daß du schon darauf gekommen bist, Hauptmann«, sagte der Mann in Schwarz mit einem Seufzer, »daß wir eine Trauerprozession sind.«
    Unsicher, wie er antworten sollte, räusperte sich der Hauptmann nichtssagend und musterte mit zusammengezogenen Augenbrauen die Zahl bewaffneter Männer, die er in die Stadt einlassen sollte. Auda ibn Jad schien ihn zu verstehen, denn er fügte mit einem traurigen Lächeln hinzu: »Meine Gume wären mehr als bereit, Euch ihre Schwerter zu überreichen, Hauptmann, und ich werde für ihr gutes Betragen geradestehen.« Auda nahm den Hauptmann mit einer schlanken Hand am Arm und führte ihn beiseite, wo er leise weitersprach. »Du wirst jedoch Geduld mit meinen Männern haben müssen, Sidi. Sie haben das Gold von Kich in ihren Börsen, Gold, das sie trauriger Umstände wegen nicht ausgeben konnten. Es sind hervorragende Kämpfer und disziplinierte Männer. Aber sie haben einen großen Verlust erlitten und wollen ihren Kummer in Wein ertränken oder Trost bei den anderen Freuden finden, für die diese Stadt so wohlbekannt ist. Ich selbst habe Geschäfte«, ibn Jads Augen huschten kurz zu den zahlreichen eisenbeschlagenen Holztruhen, die auf die Kamele geschnallt waren, »mit den Juwelenhändlern von Idrith zu erledigen.«
    Der Hauptmann der Wache des Sultans spürte, wie sich das kalte Gefühl aus den Augen des Mannes bis in die Finger ausbreitete, die auf seinem Arm ruhten, und er wich vor dieser eisigen Berührung zurück. Alle Instinkte, die ihn vierzig Jahre lang zu einem guten Soldaten gemacht hatten, ermahnten ihn, diesem Mann den Zutritt zu seiner Stadt zu verwehren. Doch sah er auch die schweren Börsen, die von der Schärpe eines jeden Gums herabhingen. Die Händler von Idrith konnten von der Stadtmauer aus zwar die Geldbeutel nicht erkennen, wohl aber die schweren Truhen auf den Rücken der Kamele und das Gold, das am Hals der Sklaven dieses Manns glitzerte.
    Auf seinem Weg aus dem Stadttor hatte der Hauptmann gesehen, wie die Anhänger von Kharmani, des Gottes des Reichtums, nach ihren Zählstöcken gegriffen hatten, und er wußte sehr genau, daß die Besitzer der Schenken, der Teeläden und der Arwats sich bereits vor Vorfreude die Hände rieben. Ein Aufschrei der Entrüstung würde ertönen, wenn dieses wollige Schaf, das nur zu bereit zum Scheren war, wieder von den Toren der Stadt vertrieben würde – und alles nur, weil dem Hauptmann der Blick des Schafs nicht behagte.
    Doch verfügte der Hauptmann noch über einen weiteren Trumpf, den er nun ausspielen konnte. »Jeder, der die Stadt Idrith zu betreten wünscht, muß mir nicht nur seine Waffen sondern auch sämtliche magischen Gegenstände und Dschinnen aushändigen, Effendi. Diese werden Quar geopfert«, sagte der Hauptmann in der Hoffnung, daß dieses Edikt – das von dem Gott stammte und daher nicht einmal vom Sultan aufgehoben werden durfte – die Besucher abschrecken würde. Doch seine Hoffnung war vergeblich.
    Auda ibn Jad nickte ernst. »Ja, Hauptmann, ein solcher Befehl wurde uns auch in Kich auferlegt. Dort ließen wir alle unsere magischen Gegenstände und unsere Dschinnen zurück. Es war uns eine Ehre, dies im Namen eines so großen Gotts wie Quar zu tun, und wie du siehst, hat er uns seinerseits auf unserer Reise mit seinem Segen bedacht.«
    »Dann wirst du also nicht erzürnt sein, wenn ich dich durchsuche, Effendi?« fragte der Hauptmann.
    »Wir haben nichts zu

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