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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Wettbewerb des nächsten Tages vorzubereiten begann.
    »Und nun, Kind, möchtest du vielleicht sehen, was gerade in der Welt der Menschen vorgeht?« fragte die Todin.
    »Ja!« rief Asrial.
    »Dann komm mit mir.« Das Haar der Todin hob sich wie in einer heißen Brise. Es umschwebte sie und hüllte den Engel ein wie ein Leichentuch.
    »Pukah?« sagte Asrial zögernd.
    »Geh schon«, antwortete der Dschinn mit dem Versuch eines Lächelns. »Mir wird es schon gutgehen, wenigstens vorläufig.«
    »Du wirst ihn wiedersehen, Kind«, sagte die Todin, legte den Arm um Asrial und zog sie fort. »Du wirst ihn schon noch wiedersehen…«
    Die beiden verschwanden. Pukah sackte in einen Sessel, ignorierte das Knurren, die feindseligen Blicke. Angesichts der Dolche, Messer, Schwerter und des anderen Bestecks, das plötzlich alles zum Vorschein kam, mußte er schlucken, und er wandte das Gesicht ab, um aus dem Fenster zu sehen.
    Dort bot ihm der Anblick eines Wischs, der gerade einen Schleifstein die Straße entlangschob, auch keinerlei Erheiterung: Der Dämon wurde von einer Meute Unsterblicher belagert, die mit Waffen herumfuchtelten, um sie von ihm schleifen zu lassen.
    Als Pukah sein Spiegelbild im Fenster erblickte, behagte es ihm sehr, in sein fuchsgleiches Gesicht zu sehen. »Ich bin schlauer als der Tod«, sagte er.
    Das ungewöhnlich düstere Spiegelbild gab keine Antwort.



Das Buch Quar
1
    Weitab von der Kurdinischen See; wo das Schiff der Ghule in seinem eigenen Sturm dahinsegelte; weitab von dem gegen seine innere Finsternis kämpfenden Mathew; weitab von Serinda, wo ein Dschinn gerade gegen den Tod kämpfte; weitab von alledem kämpfte ein junger Mann gerade seine eigene Schlacht, wenn auch auf gänzlich anderem Boden.
    Quars Dschihad hatte begonnen. Im ersten Licht der Dämmerung fiel die Stadt Mes im nördlichen Bas den Truppen des Emirs in die Hände, ohne daß die Bürger mehr Widerstand geleistet hatten, als unbedingt erforderlich gewesen war, um einander noch in die Augen blicken und sagen zu können: »Wir haben gekämpft, wurden aber besiegt. Was hätten wir tun sollen? Unser Gott hat uns im Stich gelassen.«
    Und es schien tatsächlich so, als sei das der Fall. Vergeblich riefen die Priester des Uevin nach dem Kriegsgott, auf daß er in seinem Streitwagen erscheine und die Schlacht gegen die Heere des Kaisers anführe. Vergeblich riefen die Priesterinnen die Erdgöttin an, auf daß sich die Erde öffne und die Soldaten des Emirs verschlänge. Sie erhielten keine Antwort. Die Orakel schwiegen schon seit Monaten. Uevins Unsterbliche waren verschwunden, hatten ihre menschlichen Bittsteller zurückgelassen, um zu tauben Ohren zu flehen.
    Uevins Ohren waren nicht taub, wenngleich er sich das oft genug wünschte. Die Schreie seines Volks zerrissen ihm das Herz, doch gab es nichts, was er dagegen hätte tun können. Seiner Unsterblichen beraubt und des Glaubens seines Volks verlustig, wurde der Gott von Tag zu Tag schwächer. Er sah noch einmal Zhakrin und Evren vor sich, deren ausgemergelte Leiber sich auf der himmlischen Ebene wanden, um schließlich wie Staubkörner vom Wind davongefegt zu werden. Uevin wußte jetzt – aber zu spät –, daß der Wandernde Gott, Akhran, recht gehabt hatte. Quar stellte tatsächlich darauf ab, der einzige Gott zu werden. Uevin verbarg sich in seiner mit vielen Säulen verzierten Behausung, rechnete jeden Augenblick damit, Quars Stimme zu vernehmen, die ihn in sein Verderben rief. Zitternd und bebend erkannte der Gott, daß Quar nicht mehr aufzuhalten war.
    Die Armee von Meda widersetzte sich nur halbherzig. Und als sie aufgefordert wurde, sich zu ergeben, tat sie es mit einer solchen Geschwindigkeit, daß der Emir trocken zu Achmed bemerkte, daß der Feind wohl schon mit weißen Flaggen in den Satteltaschen in die Schlacht geritten sein mußte.
    Achmed bekam keine Gelegenheit zu kämpfen – eine Tatsache, die ihn vor Enttäuschung wütend machte. Nicht daß er an diesem Tag überhaupt zum Kampfeinsatz gekommen wäre. Der junge Mann ritt mit der Kavallerie, die heute ohnehin nur eingesetzt worden wäre, wenn die Medaner sich hartnäckiger als erwartet gewehrt hätten. Ruhelos führte er sein magisches Pferd auf einen hohen Felsvorsprung, der die Ebene überblickte, auf der die beiden Heere wie zwei Heuschreckenschwärme aufeinander losgingen.
    Achmed ließ den Blick über jeden Felsen und Strauch schweifen, hoffte auf irgendeinen kühnen Medaner, der sich mit angelegtem Bogen

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