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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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einer Schlacht beruhigte, wie man dafür sorgte, daß sie still blieben, wenn man sich an den Feind heranpirschte, wie man sie zum Schweigen brachte, wenn der Gegner irgendwo draußen lauerte und sich anschleichen wollte. Sie nahmen Achmeds Belehrungen an, obwohl er jünger war als die allermeisten von ihnen. Aber ihn selbst akzeptierten sie nie.
    Obwohl er im Stamm seines Vaters an enge Kameradschaft gewöhnt war, machte es Achmed nichts aus, unter den Soldaten keine Freunde zu haben. Der Monat seiner Gefängnishaft hatte ihn gegen die Einsamkeit gestählt, und die grausame Behandlung durch seine eigenen Stammesmitglieder hatte ihn dazu gebracht, sie sogar willkommen zu heißen.
    Im Lager gab es nur wenig Bewegung. Die Posten, die die Grenze abschritten, sahen mürrisch drein, denn sie konnten die Rufe und das Gelächter über die Stadtmauern hallen hören und wußten, daß ihre Kameraden sich vergnügten. Der Emir hatte jedem Mann einen Sack kaiserlicher Münzen mit dem Befehl überreicht, sie freigebig unter die Leute zu bringen – es sollte das erste Zeichen sein, daß Quar auf Meda Gold regnen ließ. Die Soldaten hatten außerdem den Befehl, sich so freundlich und gesittet zu verhalten, wie man es sich nur wünschen konnte. Härteste Strafen wurden jedem angedroht, der sich eine Vergewaltigung oder Plünderung zuschulden kommen ließ oder sonstwie einem Medaner Schaden zufügte. Und die Leibwache des Emirs lief in den Straßen Streife, um die Disziplin aufrechtzuhalten.
    Achmed hätte sich unter den Soldaten aufhalten können, die sich in der Stadt vergnügten, doch er hatte sich dagegen entschieden. Die Medaner, die ihre Stadt kampflos dem Himmel übergeben hatten, widerten ihn an; ja, wenn man es genau nahm, beunruhigten sie ihn mehr, als er sich eingestehen wollte.
    Das Gold der Sonne verwandelte sich in dunkle Schleier, und Achmed überlegte, sich in seine Decke zu wickeln und schlafenzugehen, als einer von Qannadis Dienern erschien und ihm Meldung machte, daß sämtliche Offiziere zum Emir befohlen waren.
    Als er durch die Straßen eilte, konnte Achmed kein Anzeichen einer Erhebung oder einer anderen Bedrohung feststellen, und so fragte er sich, worum es wohl gehen mochte. Vielleicht sollte er ja nur dem Emir bei der Siegesfeier Gesellschaft leisten. Achmeds Stimmung sank. Es war ihm nicht nach Feiern zumute. Der Diener führte ihn jedoch nicht zum Palast des Statthalters, sondern an einen unerwarteten Ort – zu einem großen, tempelähnlichen Bau mitten auf einem großen Platz.
    Eine zerborstene Statue des Uevin lag auf den Pflastersteinen. Nördlich des Platzes stand das Säulengebäude, in dem sich der Sitz der Regierung von Meda befand, des sogenannten Senats. Auf den zerschmetterten Überresten des Gotts Uevin ruhte ein riesiger goldener Widderkopf, den man eigens zu diesem Zweck aus Kich herangeschafft hatte. (Als die Truppen des Emirs Tage später nach Süden weiterzogen, sollten sie den Widderkopf wieder auf seinen Wagen laden und mitnehmen, damit er in zukünftigen eroberten Städten auf ähnliche Weise Dienst tun konnte.)
    Der Platz war bevölkert von Medanern, die sich in gedämpftem Tonfall unterhielten. Am Rand stand die Leibgarde des Emirs Wache: mit strengen, ungerührten Mienen, die Lanzenspitzen leuchtend im Nachglühen der Sonne. Die Menge hielt Abstand zu den Soldaten, wie Achmed bemerkte. Der junge Mann folgte dem Diener zu den Stufen, die zu einem marmornen Säulengang hinaufführten.
    Die Diener des Emirs hatten einen Thron aus dem Palast des Statthalters hier hinaufgetragen und vor dem Senatseingang aufgestellt. Qannadi saß auf dem Thron und sah auf die Menge hinunter, die sich vor ihm versammelt hatte. Er hatte seine Kampfrüstung gegen einen weißen Kaftan eingetauscht, darüber hing ein purpurner Umhang mit goldenen Borten. Sein Haupt war unbekleidet, bis auf eine Lorbeerkrone, die er wegen irgendeiner albernen Sitte der Medaner trug. Im Säulengang des Senats war es bereits dunkel. Rechts und links von Qannadi standen Fackelträger, doch hatte man ihnen aus irgendeinem Grund noch nicht den Befehl gegeben, ihre Leuchten zu entzünden. Beim Hinaufsteigen musterte Achmed eindringlich das Gesicht des Emirs und bemerkte dessen angespannte Miene und die dunklen Schatten, die Qannadi in dem langsam matter werdenden Licht ein grimmiges und unnachgiebiges Aussehen verliehen.
    Neben Qannadi stand Feisal. Er brauchte kein Fackellicht – das Feuer in den Augen des Priesters schien den

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