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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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dort…« Der Paladin deutete aus dem Zelt. »… sind nicht alle von deinem Volk.« Audas Stimme war sanft und tödlich. Ebensogut hätte der Dolch mit dem Schlangenkopf selbst sprechen können. »Die Frauen und Kinder und die jungen Männer werden in Kich gefangengehalten. Wir können sie retten, doch nur, wenn du und Khardan am Leben seid! Wenn ihr sterbt…« Er zuckte mit den Schultern.
    »Er hat recht, Mat-hew.«
    »Mein Gott verbietet es, Leben zu nehmen…« fing Mathew an.
    »Gibt es in deinem Land keinen Krieg?« fragte Auda kühl. »Bekämpfen die Magi einander dort nicht?«
    »Ich kämpfe nicht!« rief Mathew und vergaß sich selbst dabei. Die Posten draußen vor dem Zelt rührten sich. Audas Augen blickten bedrohlich. Mit einer Bewegung war er auf den Beinen. Ein Strahl der brennenden Sonne, der durch die Zeltklappe ins Innere drang, brach sich glitzernd am Messer in seiner Hand.
    Mathew spannte sich an, der Schweiß strömte an seinem Leib herab. Die Posten traten nicht ein, und Mathew kam der Gedanke, daß sie von der Hitze halb betäubt sein mußten.
    Auda setzte sich neben Mathew, nahm den Arm des jungen Manns und drückte schmerzhaft zu. Sein Atem brannte Mathew auf der Haut. »Du hast doch schon einmal einen Geköpften gesehen, nicht wahr, Blumenblüte? Das geht schnell und kurz, ein einziger Schlag der Klinge in den Nacken.«
    Mathew zuckte zusammen, erschlaffte im grausamen Griff des Manns. Einmal mehr sah er John im Sand knien, sah, wie der Gum sein Schwert hob, sah den Stahl im sterbenden Licht der Sonne funkeln…
    Audas Griff verstärkte sich; er zog Mathew dichter an sich heran.
    »So wird Khardan sterben. Kein schlechter Tod. Ein kurzes Zucken, dann nichts mehr. Aber nicht Zohra. Hast du schon einmal zugesehen, wie jemand zu Tode gesteinigt wurde, Blumenblüte? Ein Stein trifft den Kopf. Blutend und benommen und schmerzerfüllt versucht das Opfer verzweifelt, dem nächsten auszuweichen. Der trifft mit malmendem Geräusch den Arm. Ihre Knochen brechen. Wieder dreht sie sich um, versucht zu fliehen, doch es gibt keinen Ausweg. Ein weiterer Stein prallt ihr in den Rücken. Sie stürzt. Blut läuft ihr in die Augen. Sie kann nichts mehr sehen und das Entsetzen wächst, der Schmerz steigert sich…«
    »Nein!« Qualvoll ballte Mathew die Fäuste hinter seinem Kopf, bedeckte die Ohren mit zitternden Armen.
    Auda ließ ihn los. Der Paladin lehnte sich zurück und musterte ihn befriedigt.
    »Dann wirst du uns also helfen.«
    »Ja«, erwiderte Mathew mit bebenden Lippen. Er konnte Zohra nicht in die Augen sehen. Vor seinem geistigen Augen hatte er sie geschaut, wie sie schlaff und leblos auf blutbespritztem Sand lag. »Der Zauber, den ich heute morgen ausübte.« Er schluckte, versuchte, die Kontrolle über seine Stimme zu behalten. »Mächtiger… noch viel mächtiger…«
    »Du wirst die Magie des Sul benutzen. Ich werde den Zorn meines Gotts herabrufen«, sagte Auda. »Jene, die wir nicht aufhalten, werden zu verschreckt sein, um uns zu verfolgen. Ich werde die Kamele bereithalten. Wir können nach Kich reiten. Welche Zutaten brauchst du für deinen Zauber, Blumenblüte? Ich vermute, daß sich dieser Zauber nicht mit einer Ziegenhaut vollziehen läßt.«
    »Salpeter«, murmelte Mathew. »Das ist eine Chemikalie. Vielleicht die Rückstände von Pferdeharn…«
    »Ich weigere mich!« rief eine gequälte Stimme. »Es ist schon schlimm genug, daß ich das Zelt nach den Wutanfällen der Herrin saubermachen muß. Schlimm genug, daß ich auch keinen Augenblick Frieden habe, um mal einen ruhigen Happen zu mir zu nehmen. Schlimm genug, daß man mich herumkommandiert, geh hierhin, geh dorthin, hol dies, tu das! Aber ich weigere mich…« Eine Rauchfahne stieg aus einem von Zohras Ringen und nahm in der Zeltmitte Gestalt an. »… ich weigere mich absolut«, sagte ein fetter Dschinn mit großer Würde, »jetzt auch noch Pferdepisse zu besorgen.«
    Keiner sprach ein Wort oder rührte sich. Alle starrten den Dschinn benommen an.
    Dann machte Zohra einen Satz. »Usti!« rief sie.
    »Nein, Gebieterin! Tu das nicht!« Der Dschinn warf die fetten Arme schützend über den Kopf. »Tu es nicht! Ich flehe dich an! Wo sind denn die Pferde? Gib mir einen Eimer! Tu mir nur nicht weh… ich… Gebieterin! Also wirklich! Du bist doch eine verheiratete Frau!«
    Mit Schamesröte im Gesicht wehrte der empörte Dschinn Zohra ab, die ihn umarmte und küßte und dabei hysterisch lachte.
    »Was ist denn hier los?« wollte ein

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