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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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dafür zur Rechenschaft ziehen. Doch er hatte es getan, um ein anderes Leben zu retten.

9
    »Ich traue der Geschichte dieser Meryem nicht, vom Imam und seiner Rückkehr nach Kich«, knurrte Majiid.
    »Ich habe ihr noch nie getraut«, flötete Jaafar. »Du warst es, der sie in seinem Heim beherbergte, Scheich als Fakhar – eine Beleidigung für meine Tochter, eine Frau, deren Tugenden so zahlreich sind wie die Sterne am Himmel.«
    Majiids Augen quollen hervor; er fauchte wie ein in die Enge getriebener Tiger.
    »Kommt schon«, mischte sich Zeid selbstzufrieden ein. »Es gab drei, die zum Opfer der kaiserlichen Hure wurden – zwei davon alte Böcke, die es eigentlich besser hätten wissen müssen.«
    »Alte Böcke!« kreischte Jaafar und fuhr zu Zeid herum.
    Khardan, der sich die schmerzenden Schläfen rieb, schluckte die hitzigen Worte des Zorns und der Enttäuschung herunter, die ihm auf der Zunge lagen. Er zwang sich ruhig zu bleiben, und seine Stimme schlüpfte schnell und geschmeidig zwischen die Streithähne.
    »Ich habe die Dschinnen nach Kich geschickt, um Meryems Geschichte zu überprüfen. Sie sollten jeden Augenblick mit einer Nachricht zurückkehren.«
    »Doch wohl nicht meinen Dschinn?« Zeid funkelte Khardan böse an.
    »Alle Dschinnen.«
    »Wie kannst du es wagen? Raja ist mein persönlicher Dschinn! Du hast kein Recht…«
    »Wenn mein Sohn nicht gewesen wäre, hättest du überhaupt keinen persönlichen Dschinn mehr!« lachte Majiid polternd. »Wenn mein Sohn deinen Dschinn benutzen will…«
    »Wo ist Fedj?« Jaafar war aufgesprungen. »Hast du etwa Fedj genommen?«
    »Ruhe!« brüllte Khardan.
    Im Zelt wurde es still, die Scheichs Starrten den Kalifen mit unterschiedlichen Blicken an – Zeid heimtückisch und verstohlen, Jaafar beleidigt und Majiid zornig.
    »So spricht ein Sohn nicht mit seinem Vater!« erklärte Majiid wütend und erhob sich mit Hilfe eines Dieners. »Ich werde hier nicht im Zelt meines Sohnes sitzen und…«
    »Du wirst dich setzen, Vater«, sagte Khardan kalt. »Du wirst geduldig sitzen bleiben und auf die Rückkehr der Dschinnen warten. Du wirst sitzen bleiben, denn wenn du es nicht tust, ist unser Volk am Ende, dann können wir uns ebensogut dem Imam vor die Füße werfen und um Quars Gnade flehen.« Mit diesen Worten warf er den beiden anderen Scheichs einen strengen Blick zu.
    »Nun ja.« Zeid glättete seinen Bart und musterte Khardan berechnend. Jaafar begann zu stöhnen, daß er verflucht sei, und murmelte, daß sie einander ohnehin ebensogut dem Quar ausliefern könnten. Majiid sah seinen Sohn böse an, dann warf er sich abrupt wieder auf den Zeltboden.
    Khardan seufzte und wünschte sich, daß die Dschinnen sich beeilen würden.
    Es war Nacht. Die Scheichs saßen in Khardans Zelt und beratschlagten ihr künftiges Vorgehen. Die Männer aller drei Stämme scharten sich draußen um das Zelt, musterten einander argwöhnisch, hielten aber einen unruhigen Frieden.
    Die Beratung hatte nicht sehr glücklich begonnen. Zeid hatte sie eröffnet, indem er verkündete: »Jetzt haben wir einen Propheten. Na und?«
    Na und? wiederholte Khardan bei sich. Er wußte nur zu gut, in welch verzwickter Lage er sich befand. Durch die Eroberung der südlichen Ländereien von Bas war der Emir noch mächtiger geworden als damals, da er die Lager der Nomaden überfallen hatte. Qannadis Armee zählte in die Zehntausende. Seine Reiterei verfügte über magische Pferde, und Zeid hatte Berichte von seinen Spionen darüber erhalten, daß die Soldaten des Emirs – dank Achmeds Ausbildung – ebenso geschickt zu reiten und zu Pferd zu kämpfen wüßten wie jeder Spahi. Einer solchen Streitmacht stand nun eine Handvoll zerlumpter, halbverhungerter Stammesmitglieder gegenüber, die sich nicht einmal darin einig werden konnten, aus welcher Richtung der Wind wehte.
    Eine Wolke materialisierte sich im Zelt und Khardan sah erleichtert auf, froh, seine düsteren Gedanken wenigstens vorübergehend auf etwas anderes lenken zu können.
    Vier Dschinnen erschienen vor ihm – der stattliche Sond, der muskulöse Fedj, der riesige Raja und der rundliche Usti. Jeder Dschinn verneigte sich mit größtem Respekt vor Khardan, die Hände vor den Herzen gefaltet. Es war ein beeindruckender Anblick, und Majiid sah seine beiden Vettern triumphierend an, um sich davon zu überzeugen, daß er ihnen nicht entgangen war.
    »Was gibt es für Neuigkeiten?« fragte Khardan streng.
    »Ach, Gebieter«, antwortete Sond, der

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