Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Zindan ließ der Gefängniswächter mit verzerrtem Gesicht die Peitsche auf den nackten Rücken seines Opfers niedersausen. Der Junge wand sich in den Armen, die ihn festhielten, stieß aber keinen Schrei aus.
    »Schlag ihn noch ein paarmal, damit er seine Stimme wiederfindet«, empfahl einer der Wächter, der den Jungen an den Armen festhielt.
    »Ja, heute nacht wird niemand seine Schreie bemerken«, meinte der andere.
    Der Wächter schlug noch einmal auf den Rücken ein, der schon mit den Narben früherer Bestrafungen gezeichnet war. Der Junge zuckte zusammen und rang nach Luft, schluckte aber seinen Schrei herunter und schaffte es, seinen Peinigern einen triumphierenden Blick zuzuwerfen, obwohl ihm das Blut aus dem Mund rann und er genau wußte, daß er beim nächsten Hieb für diesen Blick bitter bezahlen würde.
    Doch der nächste Hieb kam nicht mehr. Der Wächter blickte verblüfft drein, als eine riesige, körperlose Hand die Peitsche aus seinem Griff riß und sie zur Decke emporführte.
    Die drei Gefängniswärter standen vor der Außentür des Zellenblocks, wo sie Ausschau nach etwaigen Soldaten des Emirs halten konnten. Dieser Teil des Gebäudes war ihr üblicher Standort für »Bestrafungen«, was die zahlreichen Blutflecken auf dem Fußboden bezeugen konnten. Von drei Mauern umgeben, war es kein großes Gebäudeteil, und es wurde dadurch noch kleiner, daß es von den massigen Leibern vier riesiger Dschinnen ausgefüllt wurde.
    »Ach, du hast etwas fallengelassen«, sagte Raja und ließ die riesige Peitsche zwischen Daumen und Zeigefinger baumeln. »Gestatte mir, sie dir zurückzubringen, Sidi!« Mit flinken Fingern wickelte er die Peitsche um den Hals des Wärters.
    Der Wärter kämpfte und mühte sich, konnte es aber mit dem Dschinn nicht aufnehmen und war schon bald vertäut wie ein Huhn, wie Usti bemerkte, während er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr.
    »Befehl ihnen, den Jungen loszulassen«, sagte Raja.
    Der Wärter blickte den Dschinn vernichtend an. »Ich nehme keine Befehle von dir entgegen, Kafirbrut. Und ich fürchte mich auch nicht vor euch. Wenn Quar euch erst in die Finger bekommt, werdet ihr euch wünschen, nie geboren worden zu sein!«
    »So intelligent wie stattlich«, bemerkte Sond ernst. »Sehen wir doch mal, ob er es sich nicht noch einmal überlegt.«
    Raja nickte und verpaßte der Peitsche eine Drehung und einen Zug, die den Mann heftig über den Boden wirbelte, bis er schließlich mit dem Kopf gegen die gegenüberliegende Wand prallte. Sein erschlaffter Leib sank zu Boden. Die beiden anderen Wärter ließen plötzlich den Jungen fahren, der sofort ins Taumeln geriet und zu ihren Füßen zu Boden ging.
    Der Junge war aber rasch wieder auf den Beinen und beeilte sich noch mehr, als er Sond auf sich zueilen sah. Der Dschinn musterte den Jungen eindringlich. »Ein Hrana?« fragte er.
    »Ja, o Dschinn«, erwiderte der Junge vorsichtig, nachdem er Sond genau gemustert und als einen Unsterblichen wiedererkannt hatte, der zu seinem Feind gehörte. Als er Sond in Gesellschaft von Fedj erblickte – dem Unsterblichen seines eigenen Stamms –, wußte der Junge nicht so recht, was er davon halten sollte.
    »Du bist tapfer, Hrana«, sagte Sond anerkennend. »Wie heißt du?«
    »Zaal.« Beim Lob des Dschinn begann das gequälte Gesicht des Jungen zu strahlen.
    »Wir haben Verwendung für dich, sofern du gehen kannst.«
    »Mir fehlt nichts«, sagte der Junge, obwohl sich bei jeder Bewegung sein Gesicht verzerrte.
    Sond verbarg sein Lächeln. »Wo bewahren diese Hunde die Schlüssel zu den Zellen auf, Zaal?«
    »An ihren fetten Körpern, o Dschinn«, antwortete Zaal mit einem Blick verbitterten Hasses.
    Sond schritt hinüber, um nachzusehen. »Du scheinst tatsächlich eine gewaltige Last mit dir herumzuschleppen, Sidi«, sagte der Dschinn zu dem gegen die Mauer gesackten Wachtposten. »Ich werde dich um dieses Gewicht erleichtern, Sidi.«
    Der Wärter, der wieder zu sich kam, antwortete mit einer üblen Verwünschung, indem er Sond empfahl, eine anatomische Unmöglichkeit mit sich selbst zu vollführen.
    Mit einer schnellen Rückhand rammte Fedj den Kopf des Manns gegen die Mauer. »Was sind denn das für Ausdrücke, he? Wie soll der Junge denn bloß Respekt vor dem Alter lernen, wenn du so daherredest, Sidi?«
    »Mir reicht es jetzt«, knurrte Raja ungeduldig. »Bringen wir ihn um und nehmen wir uns die Schlüssel.«
    »Oho!« heulte der Wärter und blickte sie böse an. »Ihr jagt mir

Weitere Kostenlose Bücher