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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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glauben…«
    Solange sie denken und glauben wie Quar, fügte Khardan stumm hinzu.
    »Eine Welt, in der es Frieden gibt, wo der Krieg veraltet sein wird, weil es nichts mehr gibt, um das es sich zu kämpfen lohnt. Eine Welt, wo für jeden Menschen gesorgt wird und keiner hungrig bleibt.«
    Auch für Sklaven wird in gewissem Sinne gesorgt, und nur selten läßt man sie hungern, da das ihren Nutzen beeinträchtigt. Eine Goldkette bleibt immer noch eine Kette, gleich wie schön sie auf der Haut aussehen mag.
    Khardan blickte sich zu Auda um, wollte sehen, wie der Paladin darauf reagierte, und entdeckte plötzlich, daß ibn Jad nicht mehr neben ihm stand. Der Paladin der Nacht war von der Dunkelheit verschlungen worden, die sein Geburtsrecht war, die Dunkelheit, die über ihn wachte und ihn führte.
    Khardan war allein.
    »Wir werden hinfortgehen!« fuhr Feisal fort, und Khardan sah, wie sich die Arme des Priesters beschwörend hoben. »Wir werden hinfortgehen und unserem Volk diese Botschaft bringen!«
    Khardan setzte sich in Bewegung, von der Angst getrieben, daß ibn Jad zuschlagen würde, bevor der Kalif sprechen konnte, um diesen blinden Narren die Augen zu öffnen und einen letzten Versuch zu unternehmen, sein Volk zu retten.
    »Vor Quars Angesicht sind alle Menschen Brüder!« Feisals Stimme steigerte sich zu einem Schreien.
    »Wenn dem so ist«, erwiderte Khardan, und sein eigener Ruf hallte von den Wänden wider, »wenn dem so ist, dann beweise es, indem du deine Brüder – mein Volk – freigibst, die doch zusammen mit der Dämmerung sterben sollen.«
    Schreckensschreie rasten durch die Menge. Die Soldatenpriester reagierten mit einer Schnelligkeit die Khardan erstaunte. Bevor überhaupt jemand begreifen konnte, wer er war, drehten sie sich schon zu ihm um. Grobe Hände packten ihn an den Armen, Stahl schnitt ihn in den Rücken, eine Schwertklinge legte sich an seine Kehle.
    »Laß ihn uns jetzt töten, o Heiliger!« bat einer der Soldatenpriester. »Er hat unseren Tempel entweiht!«
    »Nein«, erwiderte Feisal mit sanfter Stimme. »Ich kenne ihn. Wir haben schon miteinander gesprochen, dieser Mann und ich. Er nennt sich den Kalifen seines Volkes. Der Kalif barbarischer Banditen. Und doch gibt es auch für ihn noch Hoffnung auf Erlösung, und ich will sie ihm nicht verweigern. Bringt ihn zu mir.«
    Dem Befehl wurde Folge geleistet, und so warf man Khardan dem Imam vor die Füße, wo er, von Stahl umringt, am Boden liegenblieb.
    Während Khardan sich auf die Knie stemmte, hob er seinen Blick langsam und sah in die lodernden Augen des Priesters. Er hätte sich lieber aufrecht vor den Mann gestellt, doch die Hände der Soldatenpriester drückten gegen seine Schulter.
    »Ja, du kennst mich«, sagte Khardan schwer atmend. »Du kennst mich, und du fürchtest mich. Du hast eine Frau ausgesandt, um mich zu ermorden…«
    Ein Aufschrei der Empörung quittierte diese Worte. Ein Schwertknauf schlug gegen Khardans Mund, Schmerz stach ihm durch den Schädel. Benommen schmeckte er das Blut seiner geplatzten Lippe, spuckte es aus und hob den pochenden Kopf, um Feisal wieder in die Augen zu sehen. »Es ist wahr«, sagte er. »So wird Quar herrschen. Liebliche Worte bei Tag und Giftringe in der Nacht…«
    Diesmal war er auf den Hieb vorbereitet und ertrug ihn mit Fassung. Er wandte den Kopf im letztmöglichen Augenblick ab, damit man ihm nicht den Kiefer zertrümmerte.
    »Aufhören!« sagte Feisal, dem die Gewalt offensichtlich ehrliches Unbehagen bereitete. Er legte seine zarten Finger auf Khardans blutenden Kopf. Die Berührung war heiß und trocken, und die Finger zitterten auf der Haut des Nomaden wie die Beine eines Insekts. Die brennenden, vom Eifer wahnsinnigen Augen blickten in Khardans, und so stark war die Kraft und die Macht der Seele in dem zerbrechlichen Körper des Priesters, daß der Kalif sich vor der feurigen Sonne über ihm immer kleiner fühlte.
    »Dieser Mann ist uns gesandt worden, meine Brüder, um uns die überwältigenden Schwierigkeiten vor Augen zu führen, mit denen wir zu tun bekommen werden, wenn wir in die Welt hinausziehen. Aber wir werden sie meistern.« Die Finger streichelten Khardan mit betäubender Sinnlichkeit. Das Kerzenlicht, der Schmerz, der Lärm, der Geruch des Weihrauchs, all das ließ seinen Blick verschwimmen. Sein einziger Brennpunkt waren noch die Augen des Priesters. »Wer ist der eine, wahre Gott, Kafir? Nenne ihn, verneige dich vor ihm, und dein Volk ist frei!«
    Die Finger

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