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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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amüsierten Kichern.
    Alma kniff die Lippen zusammen und sah nun wie ein arg missgestimmter Drache aus. Da Ermengilda jedoch mit ihrer Freundin allein sprechen wollte, blickte sie die Beschließerin auffordernd an. »Wärst du so lieb, dich um unsere Begleiter und vor allem Herrn Philibert zu kümmern? Er ist schwer verletzt, musst du wissen.«
    Bei den letzten Worten schwankte ihre Stimme ein wenig, und Alma begriff, dass der junge Mann nicht ohne Eindruck auf ihre Herrin geblieben war. Allein das war schon ein Grund für sie, ihn sich näher anzusehen.
    »Nun, wenn euch diese faulen Dinger hier reichen, werde ich gehen.« Alma wies dabei auf die beiden kichernden Mägde, die über Maites dunkle Haut und Ermengildas gefärbte Haare tuschelten.
    »Ich glaube, die brauchen wir auch nicht. Sie sollen in der Halle mithelfen. Es sind schließlich Gäste gekommen!«
    Bei Ermengildas Worten verstummte das muntere Geplapper der Mägde. Es war nicht gerade nach ihrem Sinn, in der Halle schwere Krüge zu schleppen und das Essen aus der Küche holen zu müssen. Viel lieber wären sie hiergeblieben, um ihre Herrin über deren Abenteuer auszufragen. Unter dem strengen Blick des Drachen wagten sie jedoch keinen Widerspruch und schlichen mit hängenden Köpfen davon.
    »Wer wäscht dir jetzt die Haare, mein Herzchen?«, fragte Alma besorgt.
    »Maite, so wie ich die ihren wasche«, antwortete Ermengilda leichthin.
    Almas Gesicht zog sich noch mehr in die Länge. Jetzt wollte ihre Herrin auch noch Magddienste an diesem ungezogenen Balg leisten, der das Leben in einem Ziegenstall in den Bergen dem Aufenthalt hier in der bequemen Burg vorgezogen hatte. Sie verschluckte die Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, und verließ schnaubend den Raum.
    »Hoffentlich kommt sie so schnell nicht wieder«, sagte Ermengilda, als die Tür hinter der Beschließerin ins Schloss gefallen war. »Ich will nämlich mit dir reden. Du musst mir unbedingt raten, was ich tun soll, denn ich habe Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.«
    »Geht es um die beiden Böcke, die hinter dir herwittern?«
    Obwohl es von Maite boshaft gemeint war, lachte Ermengilda über den Ausdruck. »Sie benehmen sich wirklich ein wenig wie eifersüchtige Böcke. Fast könnte man glauben, sie warten nur, um ihre Köpfe gegeneinanderstoßen zu können. Aber mir ist es ernst mit meiner Bitte. Einen von beiden muss ich heiraten, und zwar rasch! Sonst beschließt der König der Franken als Verwandter meines toten Ehemanns eine neue Ehe für mich, oder mein Vater sucht für mich einen anderen Mann aus. Welchen von ihnen soll ich nehmen? Philibert oder Konrad?«
    »Auf diese Frage gebe ich dir keine Antwort. Geht es dann schief, bin hinterher ich schuld. Nein danke!« Maite wandte sich ab und begann, sich erneut von oben bis unten mit Bürste und Seife abzuschrubben.
    »Es scheint zu wirken. Das Wasser wird ganz schwarz«, erklärte sie nach einer Weile erleichtert.
    Ermengilda drehte sich so, dass sie sich mit den Unterarmen am Rand des Bottichs abstützen konnte. »Also, zu welchemwürdest du mir raten? Das Schlimme ist, dass ich einen zurückweisen muss, und das hat eigentlich keiner von ihnen verdient.«
    »Dann heirate doch beide!«
    »Wäre es möglich, würde ich es tun. Aber das geht nun einmal nicht. Also, wen würdest du nehmen?«
    »Keinen von beiden«, antwortete Maite mit schief gezogenem Mund. »Der eine ist ein Schwätzer und der andere ein Stoffel.«
    »Aber irgendwelche Vorzüge muss doch jeder von ihnen haben!«, bohrte Ermengilda weiter.
    »Ich habe bis jetzt noch keine bemerkt!« Maite hatte es kaum gesagt, da kreischte sie auf, weil ihre Freundin sie mit beiden Händen bespritzte. Es tat weh, denn Ermengilda hatte ebenso wie sie reichlich Seife verwendet, die nun in den Augen brannte.
    »Bist du übergeschnappt? Jetzt werde ich mindestens drei Tage lang mit roten Augen herumlaufen!«
    »Es tut mir leid! Das wollte ich nicht. Warte, ich kümmere mich um deine Haare. Du musst dafür nur in meine Wanne steigen. Hier ist es angenehm warm, und da will ich mich nicht in die Kälte stellen.«
    »Hast du nicht Angst, dass ich ins Wasser abfärbe und du selbst schwarz wirst?«, fragte Maite.
    Ermengilda schüttelte den Kopf. »Du bist schon ganz schön hell geworden. Ich glaube, nach zwei weiteren Bädern siehst du wieder so aus wie früher. Doch jetzt komm. Du musst dann auch meine Haare machen, bevor das Wasser kalt wird.«
    Seufzend gehorchte Maite, genoss es dann

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