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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Wölbung ihres Leibes sehen konnte.
    »Du bist schwanger?« Jussuf Ibn al Qasi sah weitere Verwicklungen vor sich und warf Roderich einen hilfesuchenden Blick zu. »Du musst mit deiner Tochter sprechen! Der Emir wird es nicht dulden, dass ein Kind von ihm in der Fremde als Christ aufwächst.«
    Über Ermengildas Gesicht huschte ein Lächeln. »Ja, ich bin schwanger, aber von meinem gefallenen Gemahl. Mein Kind wird in weniger als sieben Monaten nach dem Tag, an dem ich in den Harem des Emirs gebracht worden bin, zur Welt kommen!«
    »Also ist es das Kind eines Franken.« Jussuf klang erleichtert.Gleichzeitig aber nahm er sich vor, Ermengildas Niederkunft überwachen zu lassen, um herauszufinden, ob sie wirklich kein Kind des Emirs zur Welt brachte. Abd ar-Rahman würde für eine diesbezügliche Nachricht dankbar sein.
    »Ich will, dass mein Kind in Freiheit geboren wird und den Platz einnehmen kann, der ihm seiner Abkunft nach gebührt.« Ermengildas Hinweis auf die Verwandtschaft Ewards zu König Karl verfehlte nicht seinen Zweck.
    Jussuf wusste, auch der Herrscher der Franken durfte es nicht zulassen, dass ein Kind seiner Sippe im fremden Land in einem fremden Glauben erzogen würde, und deutete erneut eine Verbeugung an.
    »Ich werde es dem Emir berichten, und er wird es verstehen. Mag er auch bedauern, dass die Rose von Asturien nicht mehr in seinem eigenen Garten blüht, so findet er dort genug Blumen, die ihn trösten werden. Doch was Fadl Ibn al Nafzi und dessen Männer betrifft, die von deinen Begleitern erschlagen worden sind …«
    »Fadl ist tot?«, unterbrach Roderich den Mauren.
    »… und seine Männer fordern Rache!«, erklärte Jussuf.
    Roderich winkte lachend ab. »Dies hier ist Grenzland. Das eine Mal erschlagen eure Leute einige der unseren, das andere wir einige der euren. Führen wir deshalb das Wort Rache im Mund? Nein, Freund Jussuf. Diese Leute stehen unter meinem Schutz, denn sie haben meine Tochter zu mir zurückgebracht. Doch nun komm! Ich will nicht auf dem Hof mit dir reden, sondern in meiner Halle bei einem Becher Wein. Du trinkst doch mit, oder soll ich dir aus der Viehtränke Wasser holen lassen?«
    »Herr Philibert benötigt dringend einen Wundarzt, und meine Freundin und ich brauchen ein Bad«, erklärte Ermengilda kategorisch. Maite stimmte ihr eifrig zu, denn sie war der schwarzen Farbe auf ihrer Haut überdrüssig geworden undwünschte sich nichts mehr, als ihr mit Seife, Lappen und notfalls auch einer Bürste zu Leibe zu rücken. Allerdings sah Philibert auch so aus, als könne er einen kräftigen Schluck Wein brauchen. Die Nachricht, dass seine Angebetete ein Kind trug, war doch etwas unvermittelt gekommen. Da er damit jedoch hatte rechnen können, lächelte er Ermengilda zu. Sagen konnte er jedoch nichts mehr, da zwei Knechte herankamen und ihn in das Hauptgebäude trugen.

12.
     
    O
ft hatte Maite sich in der Vergangenheit gewünscht, Alma, den Drachen, wiederzusehen und ihr die Prügel, die sie als Kind von ihr erhalten hatte, heimzuzahlen. Doch als sie jetzt vor der gealterten Frau stand, die sie und Ermengilda aus trüb gewordenen Augen anstarrte, erstarb ihr Wunsch, die Wirtschafterin für jene Schläge büßen zu lassen.
    Sie ließ sich von den Mägden gleichmütig aus der Kleidung helfen und stieg in den Bottich, aus dem wohlig warm der Dampf aufstieg. »Ich brauche Seife, und zwar sehr viel Seife«, befahl sie und lächelte dann Ermengilda zu.
    »Wir haben es geschafft! Es gab viele Situationen während unserer Reise, in denen ich Zweifel hegte. Doch Gott der Herr hat uns wohl geführt.«
    »Für eine … äh, Maurin sprichst du unsere Sprache sehr gut«, stellte Alma neugierig fest.
    »Ich bin keine Maurin und auch keine Mohrin, sondern eine Waskonin. Ich habe mich nur schwarz angemalt, um unsere Feinde zu täuschen«, antwortete Maite mit einem Auflachen, denn im Nachhinein gefiel ihr dieser Streich.
    Ermengilda gluckste. »Das ist Maite von Askaiz, Alma. Du müsstest sie kennen!«
    »Dieses böse Stück, das dich so lange gefangen gehalten hat?« Alma klang entsetzt und gleichzeitig so rachsüchtig, dass Ermengilda hell auflachte.
    »Maite ist meine Freundin, Alma, und meine Retterin. Ich verdanke ihr mein Leben und meine Freiheit. Das solltest du nie vergessen. Und sperre sie nicht wieder in einen Ziegenstall. Sie hat inzwischen gelernt, aus ganz anderen Gefängnissen auszubrechen.«
    Das dumme Gesicht, das Alma bei diesen Worten zog, reizte Maite zu einem

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