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Die Rose von Byzanz

Die Rose von Byzanz

Titel: Die Rose von Byzanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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’Macht reiche Beute. Ich will nur die jungen und vor allem schönen Frauen.’ Daran haben sie sich gehalten.“ Er schüttelte den Kopf. „Du glaubst nicht, wie sie sind, wenn es gilt, ein Dorf niederzubrennen. Hast du es mal erlebt? Sei froh.“
    Freya schüttelte den Kopf. Warum erzählte er ihr das alles?
    „Ich hatte nicht vor, meine Ware bis hierher nach Kiew zu bringen, obwohl ich mir schon dachte, ich könnte sie hier oder in Byzanz teurer losschlagen. Aber Haithabu ist so gut wie jeder andere Hafen. Dort habe ich sie an einen Byzantiner verkauft. Sie und ein anderes hübsches Mädchen, das so blondes Haar hatte wie Flachs. Ich kann mich an jedes schöne Mädchen erinnern, das ich verkaufe, noch dazu, wenn es so besonders ist wie dieses Mädchen.“
    Das Ausmaß dessen, was er da andeutete, konnte Freya kaum begreifen.
    „Sie ist eine Sklavin?“
    „Sie war es, als ich sie das letzte Mal sah. Und soweit ich weiß, kam der Händler aus Byzanz …“
    „Das ist ja interessant …“
    „Nicht wahr? Ich dachte mir, dass dich die Nachricht freut.“
    Welche Möglichkeiten dieses Wissen ihr eröffnete … Am liebsten hätte Freya sich sofort auf den Weg gemacht, um Eirik damit zu konfrontieren. Doch nein, das hatte Zeit. Sie musste es klug anfangen. Oh, ihr fiel schon ein Weg ein, diese rothaarige Hexe von Eirik zu entfremden und die beiden auseinanderzubringen. Eine Sklavin! Er wollte wirklich eine Sklavin zur Herrin über seines Vaters Haus und Hof machen! Eine Schande war das …
    Sie würde das verhindern. Und sie hatte auch schon einen Plan …

14. KAPITEL
    Sie fand Frieden im Schlaf.
    Als sie aufwachte, wurde es bereits hell. Erste Schatten hoben sich vom Dunkel ab, vor den Pergamentbögen glaubte sie, einen hellen Lichtstreif zwischen den Läden zu erkennen.
    Barfuß tapste sie herüber, löste das Pergament und schob die Läden beiseite. Helligkeit strömte mit Kälte in den Raum, sodass sie schnell das Pergament wieder anbrachte, ehe sie zurück ins Bett und ihre wärmende Höhle aus Decken kroch.
    Neben ihr regte sich Eirik. Sie lächelte müde. Seine Worte drangen zu ihr vor, aber sie wusste keine Antworten. Seit Wochen wiederholten sich die Fragen wie ein Lied, das er wieder und wieder sang. Ging es ihr besser? Schlief sie gut? Hatte sie Hunger? Durst?
    Jetzt wachte er wieder auf und bedrängte sie mit seinen fürsorglichen Fragen, während sie doch nur ihren Mut zusammennehmen und sich an ihn schmiegen wollte. Seinen Herzschlag spüren und dann, irgendwie, endlich seinen Namen sagen. Er legte sich wieder hin, schloss die Augen und schlief weiter.
    „Eirik.“
    Ihre Stimme war nur ein raues Flüstern.
    Trotzdem wachte er sofort auf und drehte sich zu ihr um. Seine dunklen Augen forschten in ihrem Gesicht, er streckte die Hand nach ihr aus, zögerte jedoch.
    Sie spürte erst, dass sie weinte, als er sie in den Arm nahm und an sich zog. Sie machte sich ganz klein an seiner Brust, weinte und weinte. Um Ise, die sie in Byzanz zurückgelassen hatte, um all die Toten, um Eirik, der mordete, um sie zu beschützen. Sie weinte, bis die Sonne über den Dächern aufstieg. Danach schlief sie erschöpft wieder ein.
    Als sie das nächste Mal aufwachte, flüsterte er ihren Namen.
    Sie schlug die Augen auf. Sah ihn an.
    „Bleib ruhig noch liegen. Schlaf dich aus. Ich werde derweil zusehen, wie ich mich nützlich machen kann.“ Er zögerte. „Wenn du mich suchst, ich bin nicht weit. Versprochen.“
    Sie nickte. Ehe er ging, streckte sie die Hand nach ihm aus. „Eirik?“
    „Ja?“
    „Geh nicht zu weit weg. Ich verstehe niemandes Sprache in diesem Haus.“
    Er beugte sich vor. Kurz schien es, als wüsste er nicht, ob sie es ihm gestattete, doch dann küsste er sie auf den Scheitel. „Ich verspreche es dir.“
    Sie sank zurück in die Kissen. Als Eirik die Tür leise hinter sich schloss, war sie schon wieder eingeschlafen.
    Ihr Kopf dröhnte beim nächsten Aufwachen. Behutsam setzte sie sich auf. Schwindel erfasste sie, und sie sank rückwärts aufs Bett. Während sie wartete, dass das Schwindelgefühl verging, lauschte sie. Im Haus war es recht ruhig.
    Sie schlug die Decken zurück, kleidete sich an und verließ die Kammer. Der Flur war dunkel. Sie ging zur Stiege und kletterte hinunter. „Eirik?“, rief sie leise.
    Linker Hand ging es zur Küche und zu den Vorratsräumen. Zwei Mägde saßen beisammen und rupften Hühner, dass die Federn flogen, zugleich plapperten sie aufgeregt miteinander. Als

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