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Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin

Titel: Die Rosenzüchterin - Link, C: Rosenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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glaube nicht, daß sich irgend jemand das tatsächlich vorstellt«, sagte Franca, »aber man tuschelt herum, daß Beatrices Schilderung, wie sie den Abend verbracht hat, einfach merkwürdig sei. Und nachdem man ja weiß, wieviel Haß und...«
    »O nein«, sagte Alan, »jetzt fangen Sie auch noch damit an! Meine Mutter hat Helene nicht gehaßt!«
    Franca sah ihn an. In ihren Augen las er weder Sensationsgier noch Lust am Klatsch. Er sah Wärme, Anteilnahme und sehr viel Aufrichtigkeit.
    »Ich denke auch nicht, daß Haß das richtige Wort ist«, sagte sie. »Aber Ihre Mutter hat Helene so weit fortgewünscht, wie es überhaupt nur möglich ist. Und jeder Einheimische auf Guernsey weiß das.«
     
    Eigenartig, dachte Beatrice, durch dieses Haus zu gehen und zu wissen, daß Helene nicht mehr da ist. Daß sie nie mehr wiederkommen wird.
    Der Beamte hatte sich eine Viertelstunde zuvor verabschiedet. Er hatte noch einmal eine Reihe von Fragen zum Ablauf jenes Abends gestellt, hatte wissen wollen, was Beatrice wann und warum getan hatte.
    »Sie waren doch auch bei Kevin Hammond zum Abendessen eingeladen. Weshalb sind Sie nicht hingegangen?«
    »Das habe ich doch schon gesagt. Ich hatte Probleme. Ich wollte allein sein.«
    Er hatte geduldig genickt. »Probleme mit Ihrem Sohn, ich weiß. Welcher Art waren diese Probleme?«
    »Das ist meine Privatangelegenheit.«

    Er hatte nicht weiter nachgehakt.
    »Ist Ihnen an Helene Feldmann irgend etwas Besonderes aufgefallen an jenem Tag? War sie anders als sonst?«
    »Sie war wie immer. Sie freute sich auf den Abend. Mir ist nichts aufgefallen, nein.«
    »War sie öfter Gast bei Mr. Hammond?«
    »Alle vier bis fünf Wochen vielleicht. Im Durchschnitt. Mal häufiger, mal weniger. Die beiden verstanden einander gut.«
    »Eigenartig, nicht? Dieser junge Mann und die alte Frau... eine seltene Konstellation. «
    »Sie war seine Vertraute. Eine Art mütterliche Freundin. Und er war für sie der Sohn, den sie nie gehabt hat.«
    »Trafen sich die beiden oft allein?«
    »Ja. Sonntag abend allerdings, wie bereits erwähnt, hätten Mrs. Palmer und ich dabeisein sollen. Es war Zufall, daß die beiden am Ende nur zu zweit waren.«
    »Nach meiner Information traf sich Mrs. Palmer mit ihrem Mann, der an diesem Tag überraschend aus Deutschland angereist kam.«
    »Ja.«
    »Warum kam Mr. Hammond nicht auf die Idee, seine Dinner-Einladung abzusagen? Wenn von drei Gästen zwei nicht erscheinen ...«
    »Wir waren ein wenig unhöflich. Wir versäumten es, Kevin anzurufen. Erst als ich Helene bei ihm absetzte, sagte ich ihm, daß sowohl Franca als auch ich nicht am Essen teilnehmen würden. «
    »War er verärgert?«
    »Er war nicht gerade glücklich. Er hatte ja schon gekocht und alles vorbereitet.«
    »Sie vereinbarten, er werde Helene Feldmann nach Hause bringen? «
    »Wir vereinbarten das nicht ausdrücklich. Es stand ja sozusagen fest. Er brachte sie immer heim, wenn sie bei ihm gegessen hatte. «
    »Normalerweise fuhr sie also nicht mit dem Taxi?«
    »Nein. Das hatte sie noch nie getan.«

    »Mr. Hammond sagt, er habe sie nicht gefahren, weil er betrunken gewesen sei. So etwas war vorher nie vorgekommen?«
    »Soweit ich mich erinnere, war so etwas noch nicht passiert, nein.«
    »Warum trank er an jenem Abend zuviel?«
    »Das müssen Sie ihn fragen. Ich weiß es nicht.«
    »Wir haben ihn natürlich gefragt. Er gab an, seit einiger Zeit in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Er hat sich offenbar mit dem Kauf zweier Gewächshäuser übernommen. Er habe, sagte er, in der letzten Zeit überhaupt mehr getrunken, um seine Sorgen zu vergessen.«
    »Wenn er Ihnen das gesagt hat, dann wird es so sein.«
    »Offensichtlich war er nicht einmal in der Lage, für Mrs. Feldmann das Taxi zu bestellen. Erstaunlich, daß man den Gast selber telefonieren läßt, nicht wahr? Als Sie später in der Nacht mit ihm sprachen — war er da noch sehr betrunken? Er hätte eigentlich kaum in der Lage sein dürfen, ein vernünftiges Wort mit Ihnen zu wechseln. «
    Sie überlegte kurz. »Nein... nein, ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, daß er betrunken war. Er schien mir wach und ziemlich klar zu sein.«
    »Hm. Sie werden zugeben müssen, daß das ein wenig widersprüchlich klingt, oder? Zwischen zehn und halb elf am Abend ist ein Mann zu betrunken, um für seinen Gast ein Taxi herbeizutelefonieren, und um kurz nach eins kann er ein ganz normales Gespräch führen. Dieser Sache werden wir nachgehen müssen.« Er hatte in

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