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Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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klang eher nach einem Motor, aber niemand wäre so verrückt, dachte ich, mit einem Lastwagen durch dieses holprige Gelände zu fahren. Ich schaute über die Schulter, die Ebene war verlassen – bis zum Horizont. Als der Lärm noch lauter wurde, merkte ich endlich, dass er nicht hinter mir, sondern über mir war. White Sands Proving Ground lag nur knapp fünfzig Kilometer weit von uns entfernt. Meine Freunde hatten sich oft darüber unterhalten, dass die Flugzeuge, die man gelegentlich hoch am Himmel sah, zu dem Stützpunkt flogen. Vor zwei Jahren hatte ich sogar in der Ferne einen Knall gehört. Später hatte mein Vater erklärt, es wäre eine Atombombe gewesen. Wir Kinder waren ganz schön aus dem Häuschen, als die Neuigkeit öffentlich bekannt wurde. Eine Geheimwaffe, die eine ganze Stadt auslöschen konnte, war so ziemlich das Aufregendste, was wir uns vorstellen konnten. Aber was ich gerade hörte, war keine Bombe, es waren auch keine dröhnenden Propeller. Es klang mittlerweile wie ein schrilles Jaulen, als würden tausend Trompeten auf einmal kreischen. Und es hielt genau auf mich zu.
    Ich zog heftig die Zügel an, und Bandit kam wiehernd zum Stehen. Ich sah hinauf zu den niedrigen Wolken. In diesem Augenblick schienen sie beiseitezugleiten, und ein fliegendes Etwas näherte sich heulend. Mir blieb vor Staunen der Mund offen stehen, gleichzeitig versuchte ich, Bandit am Durchgehen zu hindern. Eine riesige silberne Scheibe hielt direkt auf mich zu. Ich wusste nicht, wohin ich hätte fliehen können, deshalb blieb ich, wo ich war. Die fliegende Scheibe hatte keine Propeller, nur zwei schwarze Öffnungen auf beiden Seiten. Sie schien mir breiter als ein Fußballplatz.
    Bevor ich mich für eine Richtung entschieden hatte, dröhnte es ohrenbetäubend laut über mir. Bandit bäumte sich auf und warf mich ab. Während ich durch die Luft segelte, sah ich, dass der Flugkörper, den ich für eine Scheibe gehalten hatte, in Wirklichkeit die Form eines länglichen Flügels ohne Rumpf hatte. Mein Aufprall auf dem Boden bereitete meinem Hintern weit mehr Schmerzen als jede Tracht Prügel meines Vaters. Ich rollte weiter, bis ich außer Reichweite der Hufe war, denn Bandit hatte panische Angst. Gerade als ich den Kopf hob, bohrte sich der silberne Flügel, vielleicht einen halben Kilometer vor mir, in den Boden, Erde spritzte zum Himmel, dann kam alles zum Stillstand. Der jaulende Ton verstummte nicht, aber nichts bewegte sich mehr. Ich zuckte zusammen, als ich aufstehen wollte, so sehr hatte mein Steißbein gelitten, aber davon abgesehen fehlte mir nichts. Ich beruhigte Bandit mit gurrenden Lauten, bis er zu mir kam. Dann stieg ich auf und ritt zögernd auf den regungslosen Flugkörper zu.
    Ich wusste, dass ich eigentlich nach Hause reiten sollte, um Bescheid zu sagen, was passiert war, aber meine Neugier siegte über meine Vernunft. Mein Vater hatte mich einmal auf einen Flugplatz mitgenommen, um mir die Flugzeuge der Armee zu zeigen. Sie waren alle mit weißen Sternen bemalt gewesen, und Nummern hatten sie auch gehabt. Das Ding, das vor mir lag, hatte keine Markierungen.
    Bei dem Flugkörper angekommen stieg ich ab und band Bandit an einen Busch. Jetzt erst konnte ich seine riesigen Ausmaße sehen. Ich fuhr mit der Hand über seine glatte Außenhaut. Das Metall fühlte sich kalt an. Das gesprungene Stück Glas auf der Erde bemerkte ich erst, als ich genau danebenstand. Nein, Glas schien es nicht zu sein, dachte ich, denn es waren keine Scherben, aber es war durchsichtig wie eine Fensterscheibe. Ich sah hoch und fand die Stelle, wo das Stück hingehörte. Der Metallrahmen war durch die Wucht des Aufpralls gerissen. Obwohl das vordere Ende des Flugkörpers in der Erde steckte, ragte es hoch über mir auf, ich konnte nicht hineinblicken.
    Nun wünschte ich mir, ich wäre nicht abgestiegen, sondern auf Bandit sitzen geblieben. Mein Herz raste, während ich mit mir rang. Wenn jemand verletzt war, musste ich ihm helfen, aber ich hatte Angst vor dem, was ich vorfinden würde. Durch das Leben auf der Ranch war ich mit Tod und Unfällen vertraut. Ich hatte gebrochene Knochen gesehen, Leute oder Tiere, die sich aufgespießt hatten, und auch verweste Schafe, die man erst nach einer Woche gefunden hatte. Aber das hier war etwas anderes. In dem Ding konnten verletzte Menschen sein.
    Ich war hart im Nehmen, dafür hatte mein Vater gesorgt. Er hatte mich zu seinem Sohn gemacht, nachdem mein Bruder gestorben war. Ich war damals zwei

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