Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
darunter fühlende und denkende Lebensformen sind. Die Astronomen finden tagtäglich neue Planeten. Irgendwann werden wir feststellen, dass auf einigen die Voraussetzungen für Leben gegeben sind.«
»Warum ist es dann so unmöglich, daran zu glauben, dass irgendwelche Zivilisationen der Erde einen Besuch abgestattet haben?«
»Ich habe nicht gesagt, dass es unmöglich ist. Völlig ausschließen würde ich es nie. Shakespeare hat recht, niemand weiß alles. Aber ich bin auch Wissenschaftler. Ich urteile nach der Beweislage. Bisher gibt es keine unanfechtbaren Videos, Fotos oder Sachbeweise, dass uns Raumschiffe besucht haben.«
»Haben wir denn keine Tarnkappenflugzeuge, die man auf dem Radarschirm nicht orten kann?«
»Doch.«
»Warum sollen Außerirdische nicht etwas Ähnliches haben, das vielleicht noch fortschrittlicher ist?«
»Grundsätzlich ist das möglich«, räumte Tyler ein, »aber das bringt uns zu einem anderen Thema. Nach heutiger Erkenntnis kann man nicht schneller als das Licht reisen. Eine außerirdische Zivilisation würde Raumschiffe schicken müssen, die Abertausende von Jahren unterwegs wären, bis sie hier ankämen.«
»Vielleicht haben sie es ja getan«, sagte Fay.
»Warum landen diese Schiffe immer in Kleinkleckersdorf, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen? Nichts für ungut.«
»Schon recht. Vielleicht hat sich herumgesprochen, dass die Menschen den Finger leicht am Abzug haben, und sie wollen erst einmal das Terrain sondieren. Vielleicht halten sie sich seit Hunderten oder Tausenden von Jahren in unserem Sonnensystem auf und beobachten uns.«
»Warum denn das?«
»Womöglich warten sie ab, ob wir uns irgendwann umbringen. Dann könnten sie einfach anrücken.«
»Sie warten seit Jahrtausenden und haben das nie in irgendeiner Weise kundgetan?«
»Doch«, sagte Fay. »Ich habe das Fach zwar nicht studiert, aber ich befasse mich seit Jahren damit. Die Ähnlichkeiten zwischen den Weltkulturen sind geradezu unheimlich, von der simultanen Entwicklung bahnbrechender Technologien bis zu Bauwerken wie den Pyramiden der Ägypter, der Inka, der Maya, der Kambodschaner und der Inder. Ich war überall und habe sie mit eigenen Augen gesehen. Man kann diese auffälligen Übereinstimmungen nicht einfach als Zufall abtun. Ich kann es kaum glauben, dass die Menschheit so aufwendige Bauten mit den primitiven Mitteln errichtete, die ihr zur Verfügung standen.«
»Du hast keine hohe Meinung von unserem Erfindergeist. Die Menschen sind gewitzt. Auch ich habe mich in der Welt umgesehen und Dinge entdeckt, die man erst glaubt, wenn man sie gesehen hat.«
»Und was ist mit meinem Erlebnis?« Fay klang genervt. »Willst du sagen, dass ich mir das alles aus den Fingern sauge?«
»Fay, ich will nicht herablassend klingen, aber das Ganze liegt fünfundsechzig Jahre zurück. Du warst zehn und hattest wahrscheinlich noch nichts von der Welt gesehen. Dir kam alles Fremde exotisch vor. Ich bin sicher, du hast etwas erlebt, das du nicht verstanden hast, aber dadurch wird es noch lange nicht zu einer fliegenden Untertasse aus einer anderen Welt.«
»Was war es dann? Ein Wetterballon?«
»Es klingt nach einem Flugzeug.«
»Und der Außerirdische?«
»Klingt nach einem Mann in einem Fliegeroverall.«
»Warum habe ich nicht verstanden, was er gesagt hat?«
»Vielleicht war er verletzt und konnte nicht mehr richtig reden«, meldete sich jetzt Grant zu Wort. »Ich habe ein paar Gehirnerschütterungen gehabt, danach konnte ich eine Weile kaum meinen eigenen Namen aussprechen.«
»Und das blaue Blut?«
»Bist du dir ganz sicher, dass es nicht einfach Wasser war?«, erwiderte Tyler. »Du hast doch selbst gesagt, dass ein Gewitter heraufzog.«
»Es war kein Wasser. Es war leuchtend blau. Wie Glasreiniger.«
Tyler wandte sich an Jess. Er wusste, es fiel ihr ebenfalls schwer, an Außerirdische zu glauben. Es war Zeit, dass sie Farbe bekannte.
»Was hältst du von der Geschichte?«.
Jess räusperte sich. »Wenn ich ehrlich sein soll, finde ich sie reichlich fantastisch, und lange Zeit habe ich sie nicht geglaubt.« Bekümmert blickte sie zu ihrer Großmutter. »Tut mir leid, Nana.«
»Aber jetzt glaubst du sie?«
»Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Diese Männer jedenfalls sind davon ausgegangen, dass Nana etwas hat, wofür sich selbst ein Mord lohnt.«
»Fay, du hast gesagt, dass du auf einem Video zu sehen bist. Kannst du es uns zeigen?«
»Wir können es auf meinem Laptop ansehen«, sagte Fay
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