Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
aber ich habe in diesem Fall nur den Vermittler gespielt und ihm einen Verkäufer genannt, ein Bergwerk im Northern Territory. Sie hatten zu viel von dem Zeug und wollten es loswerden.«
»Wo soll der Angriff stattfinden?«
»Das weiß ich nicht.«
»Wohin sollte das ANFO geliefert werden?«
»Zu einem Lagerhaus in Alice Springs.« Er gab ihr die Adresse. »Die letzte Ladung kam gestern.«
»Es könnte also theoretisch jeden Moment losgehen?«
»Vermutlich.« Er hielt inne. Nadja sah, dass er mit sich rang. »Es ist natürlich in meinem Interesse, dass Sie Erfolg haben.«
»Wissen Sie noch etwas?«
»Es kann sein, dass er nicht mehr da ist, wenn Sie kommen.«
»Wenn wir ihn in Alice Springs verfehlen, könnten wir seine Spur endgültig verloren haben, Sie täten gut daran, mir alles mitzuteilen, was Sie wissen.«
»Ich glaube nicht, dass sein Ziel irgendwo in Alice Springs liegt.«
»Warum?«
»Weil er mich darum bat, einen Kontakt mit jemandem herzustellen, der zum Baja-Kartell gehört.«
Nun war Nadja vollkommen verwirrt. »Zu der mexikanischen Drogenbande?«
Hull nickte. »Und bevor Sie fragen warum, ich weiß es nicht.«
Nadja hatte jedoch einen Verdacht. Wenn er etwas in die USA schmuggeln wollte, waren die Drogenschmuggler die beste Adresse.
Sie beugte sich in ihrem Sessel vor. »Hat er das Wort Wisconsin Ave erwähnt?«
»Nein.«
Es ergab keinen Sinn. Wofür braucht er Ikarus?, dachte sie.
»Sollten Sie mich anlügen, werde ich es erfahren. Ihre Lieferanten werden nicht mehr liefern können, und Ihre Kunden werden erfahren, dass Sie zur persona non grata geworden sind.«
Hull hob die Hände, um sie zu beschwichtigen. »Ich versichere Ihnen, das ist alles, was ich weiß. Wenn Sie ihn nicht finden können, sagt das mehr über den russischen Geheimdienst aus als über mich.«
Nadja sah ihm fest in die Augen. Hull war ein gewiefter Lügner. Wenn er ihr etwas verschwieg, würde sie es nie erfahren. Aber dass er sie auf eine falsche Spur setzte, traute sie ihm nicht zu. Sie stand auf.
»Noch etwas.«
»Ja?« Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor.
»Sollten Sie ihm eine Warnung zukommen lassen, dass wir hinter ihm her sind, werden Sie das Ende der nächsten Woche nicht mehr erleben.«
»Sie brauchen mir nicht zu drohen, Ms Bedowa. Ich habe in Ihren Erfolg investiert. Buchstäblich.«
Sie nickte und ging. Während sie mit dem Aufzug nach unten fuhr, schickte sie eine SMS an ihr Team.
»Stellt fest, wie schnell wir nach Alice Springs fliegen können.«
14. Kapitel
»Egal, was es kostet«, sagte Jess zu Tyler und Grant, legte ihr Handy weg und setzte sich auf das Sofa neben Fay, »wir brauchen eure Hilfe.«
Während sie den Anruf entgegengenommen hatte, waren die anderen ins Wohnzimmer gegangen und hatten bei einer Tasse Kaffee noch einmal Fays Geschichte gelauscht. Sie hatte sich nicht verändert, und Tyler war zuversichtlich, dass sie nicht log. Ob alle Fakten der Wirklichkeit entsprachen, war eine andere Sache. Es waren so viele Jahre vergangen, dass die Erinnerung trügen konnte.
Jess wunderte sich, dass Tyler nicht gleich zusagte.
»Nun mach schon. Was meinst du? Keine Lust auf ein Abenteuer?«
Tyler warf Grant einen unbehaglichen Blick zu. Der zuckte nur mit den Schultern.
»Meinst du nicht, dass euch mit einem Privatdetektiv besser gedient wäre? Wir sind Ingenieure«, entgegnete Tyler schließlich.
»Aber ihr seid auch erfahren im Ermitteln. Wen soll ich denn anheuern? Einen Detektiv, der für gewöhnlich nach Ex-Ehemännern sucht, die mit ihren Alimenten im Verzug sind?«
»Du brauchst eine Firma, die ihre Ermittlungen international betreibt.«
»Gibt es eine Firma, die noch internationaler arbeitet als Gordian? Auf eurer Homepage steht, dass ihr Büros in fünfunddreißig Ländern unterhaltet.«
»Aber ihr wollt doch auch wissen, welcher Zusammenhang zwischen dem Absturz in Roswell und den Nasca-Linien besteht. Braucht ihr dafür nicht eher einen Archäologen?«
»Ich habe schon mit einem Dutzend gesprochen«, antwortete Fay. »Sie haben mich alle für bekloppt erklärt.«
»Außerdem befasst sich Nana seit fünf Jahren mit keinem anderen Thema«, fügte Jess hinzu. »Sie könnte darüber promovieren. Ich wette, niemand weiß mehr über die Nasca als sie.«
»Und was sollen wir tun?«, fragte Grant.
»Ihr sollt herausfinden, wer mich umbringen wollte«, erwiderte Fay. »Diese Leute müssen irgendetwas über die Holztafel wissen.«
»Zumindest müssen wir
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