Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
wurde?«
»Möglich wäre es. Wird sie überwacht?«
»Ja, seit acht Stunden.«
»Ist etwas Ungewöhnliches vorgefallen?«
»Männer kamen und gingen. Nichts Auffälliges.«
»Waren Hellhäutige darunter?«
»Nein, alle waren Hispanoamerikaner.«
Er zeigte ihnen die Fotos der Überwachungskamera. Grant schüttelte den Kopf.
»Keiner sieht aus wie die Leute, nach denen wir suchen.«
»Wir müssen den Sprengstoff unbedingt abfangen, bevor er über die Grenze gebracht wird.«
Morgan unterschlug, dass sie nach einer Geheimwaffe suchten, von der es, wie sie inzwischen erfahren hatte, nur noch ein Exemplar auf der Welt gab.
»Wir sind darauf vorbereitet, mit Gewalt vorzugehen, sobald Sie uns melden, dass die Explosivstoffe eingetroffen sind.«
»Wir würden die Leute gern lebend fangen, aber allererste Priorität haben die Sprengstoffe«, erwiderte Morgan.
Capitán Benitez schüttelte den Kopf.
»Das Baja-Kartell hat allein für den vergangenen Monat mehr als hundert Morde zu verantworten, darunter die in einem Nachtclub, in dem fünfundzwanzig Menschen umkamen. Wenn das Haus tatsächlich dem Kartell gehört, können wir uns auf einiges gefasst machen.«
»Es klingt, als hätten sich unsere Jungs mit ein paar echten Knallern zusammengetan«, sagte Grant.
»Wenn die Leute, hinter denen Sie her sind, Hilfe beim Schmuggeln brauchen, hätten sie keine bessere Bande wählen können. Die Bajas haben dieses Jahr schon drei Tonnen Kokain von hier in die USA geschmuggelt. Nichts davon ist uns in die Hände gefallen.«
»Könnte das Haus ihr Sammelpunkt sein?«, sagte Morgan.
»Möglich. Es liegt sehr nahe sowohl am Grenzübergang für die Lastwagen als auch am Übergang für Personenwagen. Vielleicht haben sie vor, Ihren Sprengstoff unter der Grenze hindurchzuschmuggeln. Das Kartell verfügt über Drogentunnel, die über vierhundert Meter lang sind.«
»Ich warne mein Team in den Staaten, dass es auf alles gefasst sein soll. Fahren wir jetzt zu dem Haus. Ach ja, noch etwas, wir müssen dabei sein, wenn das Haus gestürmt wird. Sergeant Westfield ist Sprengmeister, und es könnte sein, dass wir ihn brauchen.«
Der Mexikaner nickte.
»Natürlich. Kommen Sie mit. Wir statten Sie mit Uniformen und Waffen aus.«
Er ging in den hinteren Bereich des Gebäudes. Morgan und Grant folgten ihm.
»Er hat nicht mit der Wimper gezuckt«, sagte Grant leise. »Das war ein Kinderspiel.«
»So läuft es, wenn der Minister der Air Force den Kommandanten der mexikanischen Federales anruft«, erklärte Morgan.
Zehn Minuten später waren sie komplett ausgerüstet mit schwarzen Kampfanzügen, kugelsicheren Westen, M4-Karabinern, Sprechfunkgeräten und Helmen.
»Sie müssen Ihren Wagen hier stehen lassen. Ihre Nummernschilder fallen sofort auf.«
»Übernehmen Sie die Führung«, sagte Morgan.
Sie gingen ins Freie und stiegen in einen verbeulten Chrysler-Kleintransporter mit verdunkelten Scheiben.
Der Drogenfahnder beobachtete, wie Grant das Fahrzeug taxierte.
»Unsere schwarzen Suburbans würden noch schneller registriert als Ihr Auto.«
Sie stiegen hinten ein. Der Fahrer, einer von Benitez’ Leuten, trug ein schäbiges weißes Trägerhemd. Kaum war die Schiebetür geschlossen, fuhr er auf eine Straße in Richtung Süden.
»Wir können nur ein einziges Mal an dem Haus vorbeifahren. Jedes weitere Mal würde Verdacht erregen.«
»Wie beobachten Sie es?«, fragte Morgan.
»Von einer vierstöckigen Bauruine auf der anderen Straßenseite aus. Nur die Stahlträger stehen. Einer meiner Männer ist in der vergangenen Nacht hinaufgeklettert und hat drei Funkkameras installiert.«
»Und niemand hat ihn gesehen?«
»Der Mond schien nicht, und ich habe dafür gesorgt, dass die Straßenbeleuchtung für eine Weile ausfiel.«
Zwei Minuten später fuhren sie einen Boulevard hinunter, der parallel zur knapp zweihundert Meter entfernten Grenze verlief. Auf der linken Seite standen riesige Lagerhallen. Rechts lösten sich kleine Läden mit Frachthöfen ab, auf denen Sattelzüge parkten. Straßenverkäufer, die gerade ihre fahrbaren Läden öffneten, standen zwischen Mietshäusern und Einfamilienhäusern. Es war nicht Beverly Hills, aber die Gegend war auch nicht heruntergekommen.
»Dort drüben steht die Bauruine«, erläuterte Capitán Benitez.
Ein Maschendraht war um das Grundstück mit dem Gerippe aus verrosteten Stahlträgern gezogen. An der nächsten Straße bog der Fahrer rechts ab.
»Das ist die Licenciado José Portillo
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