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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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Erfolg!«
    Elvira
begleitete sie bis zum Eingang der Villa, vor dem schon der Mercedes mit dem
Chauffeur am Steuer stand.
    »Ich glaube
nicht, dass es spät wird«, sagte Elvira und umarmte sie. »Morgen Nachmittag
will ich unbedingt zur Einweihung der Brücke gehen. Kommst du mit?«
    Betta
nickte, hielt sich aber eine Hintertür offen. »Gewiss, aber nur, wenn ich keine
Kopfschmerzen mehr habe. Ich hoffe, es ist kein verschleppter grippaler
Infekt.«
    Elvira sah
sie mit einem ironischen Blick an und lachte. »Hör mal, ich bin nicht Leonella,
ich habe sehr gut verstanden, dass dir der ganze Trubel hier auf die Nerven
geht.«
    Betta
lachte ihrerseits. »Vor dir kann man nichts verbergen. Und da du mich entlarvt
hast, werde ich dich, damit du mir verzeihst, morgen zur Einweihung der Brücke
begleiten.«
    »Braves
Mädchen!«, sagte die Freundin und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
    Betta stieg
ins Auto, und der Chauffeur fuhr los. Sie fühlte sich ziemlich müde, doch vor
allem war sie unruhig wegen der Ankunft Lorenzos. Ihr Mann würde sicher das
Wochenende über in Taormina bleiben wollen, während sie gern nach Turin zurückgekehrt
wäre.
    Der
Mercedes fuhr langsam auf dem schmalen Weg entlang der Einfriedung der Villa in
Richtung Hauptstraße. Taormina war weniger als einen Kilometer entfernt, doch
die Strecke führte einige hundert Meter den Berg hinab.
    Kurz hinter
einer Kurve bremste der Chauffeur scharf, und Betta, die in Gedanken war, wurde
gegen den [342]  Vordersitz geworfen. Vor ihnen versperrte ein Auto die Straße und
blendete sie mit Fernlicht. Zwei Männer stiegen aus und kamen auf den Mercedes
zu.
    Der
Chauffeur, ein Sizilianer, wartete nicht ab, bis diese beiden Unbekannten ihm
sagten, was sie wollten. Er schaltete in den Rückwärtsgang, dann in den ersten
und fuhr mit Vollgas wieder los, direkt auf einen der beiden Männer zu, der, um
nicht umgefahren zu werden, beiseite springen musste und zu Boden fiel. Der
Mercedes schrammte mit einer Seite heftig an dem Auto, das sie blockierte,
entlang, die Räder auf der Linken gerieten ein Stück über den Abhang, doch dem
Chauffeur gelang es, den Wagen wieder auf die Fahrbahn zu bringen. Hinter sich
hörten sie Pistolenschüsse, der Chauffeur beschleunigte noch einmal, und die
Reifen quietschten in jeder Kurve.
    »Bleiben
Sie unten!«, schrie er Betta zu.
    »Aber was
ist denn los?«, fragte sie, zu Tode erschrocken.
    »Ich weiß
es nicht. Das war ein Hinterhalt. Wir fahren jetzt so schnell wie möglich zu
den Carabinieri, falls diese beiden uns nicht daran hindern«, antwortete er mit
einem Blick in den Rückspiegel.
    Doch als
sie die Hauptstraße erreichten, bemerkten sie erleichtert, dass niemand ihnen
folgte. Trotzdem behielt der Chauffeur die Geschwindigkeit bei, und nach
wenigen Minuten erreichten sie ihr Ziel. Mit laut quietschenden Bremsen kam der
Mercedes vor dem Eingang der Kaserne zum Stehen.
    Der
Chauffeur machte den Motor aus und blieb ein paar Sekunden lang regungslos
sitzen, die Arme vor sich ausgestreckt und den Blick starr nach vorn gerichtet.
Er wusste, [343]  dass sie verflixtes Glück gehabt hatten, und brauchte einen
Moment, um sich von dem Schreck zu erholen. Auch Bettas Herz schlug wie wahnsinnig.
    Ein
Carabiniere kam heraus auf den Vorplatz. Der Chauffeur stieg aus und erklärte,
was passiert war. Sofort wurden sie zum Kommandanten gebracht, und dort
erstatteten sie Anzeige gegen unbekannt.

[344]  51
    Es
war zehn Uhr abends, als Matteo Trapani, aus der Suite von Ogden und Stuart
kommend, die Halle des Hotels Excelsior in Catania durchquerte, wo ihm zwei
Bodyguards, die bis zu diesem Moment auf ihn gewartet hatten, diskret folgten.
In ihren dezenten Armani-Anzügen wirkten die beiden picciotti nicht wie Profikiller, was sie eigentlich waren, sondern wie respektable
Geschäftsleute, die einen wichtigen Mann begleiteten.
    Ein dritter
Mann saß am Steuer des BMW , der vor dem Hotel
wartete. Trapani stieg ein und versuchte die schlechte Laune, in die ihn das
Treffen versetzt hatte, zu verdrängen. Die Agenten des Dienstes hatten ihm
klargemacht, dass jede von ihnen nicht gebilligte Aktion seinerseits hart
bestraft würde. Er war nicht daran gewöhnt, sich dem Willen anderer zu beugen,
doch vor allem wurden seine Pläne zum ersten Mal durch so etwas wie gesetzliche
Autorität behindert. Alimante und die Seinen legten für das Land und für sie
alle die Spielregeln fest.
    Es wäre
extrem gefährlich gewesen, den Männern des

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