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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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hatten, wussten sie jetzt, dass er sich im Hotel
Principi di Piemonte aufhielt.
    Ogden
folgte Astonis Angaben und fand ohne Probleme die im Bücherregal versteckte
Agenda. Er schob sie in die Tasche, und sie verließen eilig die Wohnung. Die
Operation hatte nur wenige Minuten gedauert.
    Als sie im
Auto waren, rief Ogden Stuart an.
    »Alles in
Ordnung im Hotel?«, fragte er.
    »Ja, alles
bestens. Hast du die Agenda?«
    »Ja. Aber
wir haben ein Problem.« Ogden berichtete Stuart von dem Telefonat, bei dem der
Professor den Namen des Hotels genannt hatte.
    »Wir müssen
das Hotel so bald wie möglich verlassen«, fuhr er fort. »Es wäre günstig, wenn
wir ein safe house hätten, wo wir auch den Professor
und Verena unterbringen können.«
    »Ja, das
denke ich auch«, stimmte Stuart ihm zu. »Alimante kümmert sich sicher darum, da
wird es keine Probleme geben. Jedenfalls kommen in wenigen Stunden unsere
Agenten aus Berlin, dann können wir besser für die Sicherheit der beiden
sorgen.«
    »Gut. Wenn
die Einbrecher bisher nicht aufgetaucht sind, zweifle ich daran, dass sie heute
Morgen noch herkommen, inzwischen wird es Tag. Auf jeden Fall sind Franz und
ich in Kürze zurück.«
    [102]  »Das war
jetzt aber auch wirklich genug Aufregung für eine einzige Nacht. Astoni und der
arme Lowelly Grey haben ein ganz schönes Durcheinander angerichtet.«
    »Das kannst
du laut sagen.«

[103]  16
    Kurz
vor acht Uhr morgens organisierte Ogden den Umzug in ein anderes Hotel, das
Golden Palace. Als Verena nach Erklärungen dafür fragte, konnte er nicht
anders, als ihr seine Befürchtungen, zumindest zum Teil, zu gestehen.
    »Es wäre
besser, wenn du heute Vormittag nicht zum Kongress gehen und bei Franz und
Paolo bleiben würdest. Könntest du mir diesen Gefallen tun? Der Professor würde
sich wohler fühlen, wenn du auch da bist.«
    Verena sah
ihn mit skeptischer Miene an. »Sicher geht es nicht nur darum, Paolo
Gesellschaft zu leisten. Wir sind in Gefahr, stimmt’s?«
    Ogden
erzählte ihr von dem Telefonat, das die Haushälterin aus Astonis Wohnung
geführt hatte.
    »Wenn sie
das Gespräch abgehört haben, könnten sie jederzeit hier auftauchen. Auf jeden
Fall werden Franz und die Männer, die aus Berlin kommen, sich um eure
Sicherheit kümmern, während wir bei Alimante sind. Doch das ist nicht alles«,
fügte er nach einem Augenblick des Zögerns hinzu. »Ich möchte, dass du so bald
wie möglich nach Zürich zurückkehrst und vielleicht Paolo gleich mitnimmst.
Natürlich würdet ihr zu eurem Schutz von einem Agenten begleitet.«
    [104]  Verena
seufzte. »Was den Kongress angeht, einverstanden. Zum Glück steht für heute
Morgen kein Beitrag von mir auf der Tagesordnung. Ich werde die Organisatoren
anrufen und eine Entschuldigung vorbringen, die meine Abwesenheit für den Rest
des Kongresses rechtfertigt, da ich ja wohl definitiv nicht mehr daran
teilnehmen kann. Richtig?«
    Ogden
nickte. »Ich wusste, dass du mich verstehen würdest. Glaub mir, es tut mir
leid.«
    »Was tut
dir leid?«, fragte sie und lächelte. »Dass du mich vor grausamen Mördern
schützen willst? Ausnahmsweise hat ja der Dienst nichts mit der Sache zu tun;
wenn ich richtig verstanden habe, sind wir wegen der Freundschaft Paolos mit
Lowelly Grey in Schwierigkeiten. Ihr könnt beruhigt sein, ich lade ihn gern zu
mir nach Zürich ein. Sobald wir in dem neuen Hotel sind, schlage ich ihm die
Reise vor.«
    Ogden gab
ihr einen Kuss auf die Wange. »Danke. Ich rufe dich später an.«
    Gegen neun
Uhr, als die beiden Agenten gerade ins Auto steigen wollten, erhielten sie
einen Anruf von Alimante, der sie bat, ihr Treffen zu verschieben. Er werde
sich in einer Stunde wieder bei ihnen melden.
    Der Italiener saß unterdessen in seinem Turiner Büro mit Attilio
Branca und Salvatore Partanna zusammen.
    Unter
normalen Umständen hätte Alimante Branca niemals empfangen. Er wusste, dass der
betagte sizilianische Unternehmer und Anwalt, Spross einer alten
aristokratischen Familie aus Agrigent, in seinem langen und zweifelhaften Leben
sein Vermögen mit gesetzwidrigen Mitteln vervielfacht hatte. Das hatte ihn
nicht daran gehindert, auf der [105]  Insel wichtige politische Ämter zu bekleiden,
wodurch seine Geschäfte erst recht wie geschmiert liefen. Für Alimante gehörte
Attilio Branca zu jener Vielzahl von mehr oder weniger wichtigen Personen,
deren sich die internationale Elite bediente, mit denen die Persönlichkeiten an
der Spitze wie Alimante jedoch niemals in

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