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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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nichts sehnlicher.“
    „Ich hingegen schon“, betont er
vieldeutig. Auf ihren fragenden Blick hin seufzt er gedehnt. „Ich
beabsichtigte, dich eher etwas zu zähmen“, erklärt er zerknirscht.
    Joan schnellt verärgert hoch.
„Ich bin nun einmal so!“
    Bevor sie sich in Fahrt reden
kann, legt er beschwichtigend den Zeigefinger über ihren Mund. „Ich will nicht
im Zorn mit dir darüber reden. Dazu ist es mir zu wichtig.“
    Sie schnaubt unversöhnlich und
schiebt seinen Finger beiseite. „Vater hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Du
solltest dich bei IHM beschweren.“
    „Ich beschwere mich ja nicht“,
erwidert er gedehnt und sucht ein wenig hilflos nach den richtigen Worten. „Du
gefällst mir so, wie du bist.“
    „Das verstehe ich nicht!“
    „Ich will die Frau in dir,
nicht die Amazone“, erklärt er und setzt sich hoch. „Versteh mich nicht falsch.
Es gefällt mir, dass du dich zu verteidigen weißt. Doch ich befürworte einfach
nicht, dass du es verbesserst. Schließlich ist es MEINE Aufgabe, dich zu
schützen. Ich nähme dich lieber mit auf die Jagd. ... Komm zurück, verdammt!“
Er greift ins Leere, als er sie am Weggehen hindern will.
    Sie ist aufgesprungen und geht
nun Richtung Tür. Vor dieser dreht sie sich gereizt zu ihm herum. „Wie ich
bereits erwähnte, du kannst mich nicht immer schützen. Hast du nichts aus
Sibylls Schicksal gelernt? Ich sehe dich in deiner verdammten Ehre gekränkt.
... Wenn du mich willst, dann musst du mich schon GANZ nehmen und nicht die
Teile, welche dir am besten passen.“ Indem sie durchatmet, zwingt sie sich zur
Ruhe. Mit leiserer Stimme fährt sie fort. „Bitte versuche nicht, mich zu
ändern. Ich lass mir von niemandem meine Freiheit nehmen, nicht einmal von
dir.“ Mit eindringlichem Blick nimmt sie wieder neben ihm Platz. „Ich muss
etwas gegen diese verdammte Angst tun, welche mich jeden Tag quält. Ich
schrecke bereits vor meinem eigenen Schatten zurück. Diese lähmende Untätigkeit
halte ich nicht länger aus“, bedeutet sie ihm.
    Doch seine abweisende Miene
bringt sie erneut auf. „Wer bist du überhaupt, dass du über mich verfügen
willst? ... Wenn du es nicht tust, suche ich mir eben jemand anderen, der mich
unterrichtet.“
    „Du würdest es gegen meinen
Willen tun“, fragt er ungläubig.
    „Ja. Denn was ist mit MEINEM
Willen? Deiner ist nicht einmal bindend für mich.“
    Malcom atmet vernehmlich durch.
„Wer bin ich für dich, Joan“, fragt er ruhig. Gefasst blickt er ihr dabei ins
aufgebrachte Gesicht.
    „Ich weiß es nicht! ...
Schließlich warst DU es, der die Grenze zog“, ruft sie außer sich, besinnt sich
jedoch beim Anblick seiner verschlossenen Miene.“ Du bist ...“ Sie findet nicht
die richtigen Worte.
    „Der Mann, welcher dir die
größte Lust bereitet“, fragt er tonlos.
    „Ja“, erwidert sie trotzig in
herausforderndem Ton. Als er verbittert auflacht, atmet sie langgezogen aus.
„Nein. Nicht nur das“, lenkt sie ein wenig beschämt ein. „Und das weißt du
auch. Überdies habe ich ja keinen Vergleich.“
    Sein Blick verfinstert sich
noch mehr und er schaut kopfschüttelnd weg.
    „Warum nur bist du so verdammt
hart gegen mich, Malcom? Ich empfinde für dich wie für keinen anderen Mann, du
weißt das.“
    Er fährt zu ihr herum. „Was
macht dich da so sicher?“
    Sie stöhnt auf. „Was erwartest
du von mir?“
    Er kann der Versuchung nicht
widerstehen, eine ihrer ratlos im Schoß liegenden Hände beschwichtigend zu
berühren. Doch es geschieht nur zögerlich. Unschlüssig lässt er wieder von ihr
ab und blickt ihr in die Augen, die offene Ratlosigkeit ausdrücken.
    „Ich könnte es dir nicht
verübeln, wenn du es lediglich mit mir im Bett genießt, Joan. Zwar wäre ich
enttäuscht, wüsste jedoch, woran ich bin.“ Er stöhnt gequält. „Bei Gott, ich
habe einen unverzeihlichen Fehler gemacht, als ich dich so rücksichtslos
begehrte. Und es ist sicher viel verlangt, mich mit all meinen Fehlern zu
lieben. Doch bitte sei ehrlich zu mir.“
    Joan ergreift überrascht eine
seiner Hände. „Das bin ich“, beteuert sie eindringlich. Doch seine Miene
verrät, dass er zweifelt. „Erkläre mir, was du meinst“, fordert sie daraufhin.
    Malcom forscht ungläubig in
ihrem Gesicht. „Muss ich das noch?“
    Sie ist am Rande der
Verzweiflung. „Malcom, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. ... Bisher belog
ich dich ein Mal. Da gab ich vor, Jack zu heißen. Ansonsten habe ich ein reines
Gewissen.“
    Sein

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