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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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Reaktion hervorrufen. Das ist schon irgendwie beunruhigend.«
    » Ja, ich hatte auch den Eindruck, dass der würdige Richter mit so viel Wissenschaft überfordert war«, pflichtete Catriona ihm heiter bei. » Zeugen zu befragen ist eben etwas ganz anderes, als sich der Gefahr einer Explosion auszusetzen. Ich glaube nicht, dass er so schnell wieder eine solche Vorführung in seinem Gerichtssaal erlauben wird.«
    Lady Chatwick schien enttäuscht. » In den Geschichten funktionieren solche Dinge immer ausgezeichnet.«
    » Das ist eben der Unterschied zwischen Fiktion und Wirklichkeit«, sagte Ian und schmunzelte. » Tatsächlich sind die Helden nie so heldenhaft und die Bösewichte nie so böse. Zum Glück– denn der wackere Apotheker taugte weder zum einen noch zum anderen. Schon den Revolutionär nimmt man ihm nicht ganz ab.«
    » Ach, das besagt gar nichts«, sagte Percy wegwerfend. » Zurzeit machen sie auf dem Kontinent überall Revolutionen. Man weiß schon gar nicht mehr, wofür oder wogegen. Es scheint geradezu Mode zu sein. Von Italien bis Preußen– einzig unser gutes England ist dagegen immun. Wenn es Aufstände gibt, dann nur irgendwo in den Kolonien.«
    » Aber doch nicht hier?« Catriona hob fragend ihre schön geschwungenen Brauen. » Wobei ich sagen muss, dass die Sträflinge mich mehr beunruhigen würden als die Schwarzen. Auch wenn sie kein schöner Anblick sind– besondere Tapferkeit habe ich bei ihnen nicht feststellen können. Solange man eine ganze Handvoll Männer mit einer kleinen Pistole in die Flucht schlagen kann, ist mir nicht bange vor ihnen.«
    » Nun ja, es wäre in meinen Augen eher dumm, sich lieber erschießen zu lassen, als zu flüchten«, sagte Ian trocken. » Sie wissen sehr genau um die Gefährlichkeit von Flinten und Pistolen. Unterschätze sie nicht, Cousine! Sie können recht gut beurteilen, ob ein Angriff Erfolg verspricht oder ob es besser ist, sich zurückzuziehen. Das heißt nur, dass sie auf eine günstigere Gelegenheit warten.«
    » Du meinst, sie werden mir auflauern, um sich an mir zu rächen?« Catriona klang eher amüsiert als besorgt. » Sollte ich mir Sorgen machen?«
    Ian lachte. » Nein, ich denke, das ist unnötig. Sie wissen recht gut, dass es unangenehme Folgen für sie hat, wenn Weiße zu Schaden kommen. Im Allgemeinen vermeiden sie offene Konfrontationen. Außerdem schätzen unsere Schwarzen ihre monatlichen Rationen zu sehr, um sie aufs Spiel zu setzen.«
    » Apropos Rationen: Wie geht es jetzt eigentlich mit ihnen weiter?« Lady Chatwick wirkte leicht besorgt. » Unter King George hat es ja wunderbar funktioniert. Aber wird der neue Häuptling nicht versuchen, mehr für sich herauszuholen?«
    » Auf zwei, drei Schafe im Monat soll es mir nicht ankommen«, sagte Ian leichthin. » Und dass sie keinen Branntwein von mir bekommen, wissen sie genau. Ich werde morgen ins Lager gehen und meinen Antrittsbesuch bei Worammo machen. Schade um King George. Irgendwie mochte ich den alten Knaben.«
    » Ja, er war nicht übel für einen Schwarzen«, sagte Lady Chatwick etwas spitz. » Obwohl seine Manieren bis zuletzt zu wünschen übrig ließen. Was mich auf Vicky bringt: Dieses Kind mag als weißes geboren worden sein. Aber ich fürchte, das besagt nicht viel. Trixie hat sich beklagt, dass sie sich weigert, mit den anderen Kindern im Zimmer zu schlafen. Sobald sie ihr den Rücken zudreht, ist sie verschwunden und taucht erst am nächsten Morgen wieder auf. Gestern hat Robbie sich ihr angeschlossen. Das geht einfach nicht. Und beim Essen…«
    » Könnten wir das morgen besprechen, Lady Arabella?«, bat Dorothea. » Es war ein anstrengender Tag. Ich bin schrecklich müde.« Sie unterdrückte demonstrativ ein Gähnen. » Ich sehne mich nur noch nach Schlaf.«
    » Natürlich, Liebes. Wie unbedacht von mir«, entschuldigte Lady Chatwick sich augenblicklich. » Morgen ist noch früh genug. Geht ruhig zu Bett. Ich lese nur noch ein bisschen und tue es euch dann nach.«
    » Soll ich morgen mitkommen?«, fragte Dorothea, als sie und Ian allein in ihrem Schlafzimmer waren.
    » Besser nicht. Ich werde Percy und die beiden Pistolen mitnehmen.« Ian zog die Schublade auf und betrachtete verärgert das fast leere Innere. » Verdammt, wieso hast du nichts gesagt?«
    » Wovon denn?«
    » Na, dass unsere liebe Cousine und Robert den größten Teil meiner Vorräte verschossen haben. Sonst hätte ich in Adelaide Nachschub besorgt.«
    » Ich wusste doch nicht, dass sie so viel davon

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